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Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Auf Umwegen zum Glück (German Edition)

Titel: Auf Umwegen zum Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesca de Montagna
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allein zu erwischen. Sie folgte mir auf dem Fuße und entführte mich kurzerhand in die Gartenlaube. „Ich bin so froh, mein liebes Kind, dass Flavio mit Dir sein neues Glück gefunden hat. Man sieht es ihm an, er liebt Dich abgöttisch. Rico und Luis reden von nichts anderem mehr. “Ich musste mich räuspern, um den Kloß im Hals loszuwerden, doch dann heulte ich doch los und verschmierte mein gerade erst sorgfältig aufgetragenes Make-up. Flavios Mama nahm mich tröstend in die Arme und lächelte mich an: „Es wird schon werden Kindchen, alles wird gut und nun komm, wir müssen die Verlobung bekannt geben!“
    Das Glas schwenkend zappelte Flavios Papa bereits vor Ungeduld auf der Terrasse hin und her. Erleichtert seufzte er auf, als er uns sah. „Frauengetratsche“, brummte er in seinen Bart. „Ruhe!“, dröhnt er wortgewaltig und klopfte an sein Glas: „Heute Abend haben wir noch etwas Großartiges zu verkünden. Mein Sohn Flavio und seine Freundin Livi geben ihre Verlobung bekannt. Hochzeit wird im Januar gefeiert. Ihr alle seid hiermit bereits eingeladen!“
    Die Nachricht wurde begeistert aufgenommen, Hochrufe ertönten und munter ging das Fest weiter. Längst war die Nacht hereingebrochen. Hell und klar stand der Vollmond am Himmel, als die letzten Gäste nach Hause zogen. Es war eines der bezauberndsten Feste, an die ich mich erinnern kann.
    Es war zu spät oder zu früh, wie man will, um nach Hause zu fahren. Folglich übernachteten wir in der Villa, in Flavios altem Kinderzimmer - und mittendrin die beiden Kinder. Sie ließen keine Gelegenheit vorüberziehen, sich an meine Rockschöße zu hängen. Voller Begeisterung waren sie im Bett auf die Besucherritze gehüpft und genossen es sichtlich, zwischen uns liegen zu dürfen. Zu lange hatten sie auf eine „Mama“ verzichten müssen. Wohlig kuschelten wir uns alle vier ins breite Doppelbett. „Ist alles in Ordnung mit Dir“ erkundigte sich Flavio leise? „Ja“ flüsterte ich. “Schade nur, dass ich nicht zu Dir rüber krabbeln kann.“
    Anderntags gegen elf Uhr klopfte es schüchtern an die Schlafzimmertür. Flavios Mutter steckte den Kopf herein. „Frühstücken, Kinder!“, rief sie und verschwand.
    Ich huschte als Erste ins Bad und nahm eine kalte Dusche, um einen klaren Kopf zu bekommen. Mit verstrubbelten Haaren erschien Flavio, küsste mich und murmelte: „Auf in den Kampf, hinunter ins Frühstückszimmer!“ Luis und Rico saßen bereits in ihren Schlafanzügen am Tisch und hatten reichlich Krümel verstreut. Golden fiel das Sonnenlicht durch die zugezogenen Store, und zum Ärger der Mama sah man die Staubkörnchen tanzen. Der Kaffee duftete einfach köstlich. Wir setzten uns ans andere Ende des Tisches. „Nichts da“, grinste Flavios Vater, stand auf und bugsierte mich an seine Seite. „Du hast noch ein ganzes Leben lang Zeit, Dich am Anblick Deiner Frau zu erfreuen, heute bin ich dran!“ Vor Verlegenheit wusste ich nicht, wohin ich sehen sollte und blickte verschämt zu Boden. Aber bei dem herzlichen Ton der Eltern verlor ich bald meine Unsicherheit und entspannte mich ein wenig. Später beteiligte ich mich lebhaft mit an der Unterhaltung, die sich natürlich nur darum drehte, wie, wann und wo wir uns kennen gelernt hatten.
    Diesen Teil überließ ich gern Flavio. Und so schilderte er unsere erste Begegnung, vom Hausverkauf seiner Finca, erzählte von der Hochzeit seines Freundes mit meiner Freundin. „Und dann“, erklärte er, „habe ich mir gedacht, bevor ein anderer auf die Idee kommt, sich Livi zu schnappen, tue ich es!“
    Anerkennend schlug sich Flavios Vater auf den Schenkel. „Das hast Du gut gemacht mein Junge und tätschelte verzückt meine Wange. „Wann kommt denn mein Enkel endlich zur Welt?“, wandte sich der Vater an mich. „Ende Mai“, murmelte ich kaum hörbar, „und es werden Zwillinge!“ „Dann wird es höchste Zeit, dass wir die Hochzeitsvorbereitungen treffen!“, bemerkte die Mama. „Wie bitte, was hast Du gerade gesagt, Zwillinge? - Aber das ist ja grandios! Das ist mein Sohn, wenn schon, dann auch richtig!“ Freude überzog das Gesicht der baldigen Großeltern, nur ich blickte ein klein wenig verunsichert zu Boden. „Dann sind wir endlich eine Großfamilie!“, freute sich Opa und schlug sich begeistert auf die Knie.
    „Ihr heiratet doch sicher in unserer Kirche?“, fragte die zukünftige Oma di Romero, wobei ihr Ton gar keine andere Meinung zugelassen hätte. Und so wurde geplant und wieder

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