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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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losschlagen.«
    »Aber wozu?« fragte Papadapolous. »Das wissen wir eben nicht«, warf Honor ein, bevor Isvarian antworten konnte. Sie kaute auf ihrer Lippe und fragte sich, wieviel sie dem Marine zumuten konnte. Papadapolous konzentrierte sich eindeutig auf das taktische Problem – ganz wie er sollte. Doch ebenso eindeutig war er sich nicht im geringsten der Vorgänge hinter der Bühne und der Schachzüge bewußt, die darauf abzielten, der Fearless (und Honor) die Zähne zu ziehen. Zumindest war ihm nicht klar, wie weit diese Vorgänge sich auf ihn auswirken konnten. Honor wählte ihre nächsten Worte mit Bedacht.
    »Eine Möglichkeit wäre, daß wir sie so weit abschrecken, daß sie wieder in den Untergrund gehen«, sagte sie schließlich. »Vermutlich haben sie etwas Aufwendiges vor. Was wir bisher gesehen haben, deutet mit Sicherheit auf langfristige Planung hin. Während unser unmittelbares Ziel die Vermeidung von Verlusten und Schadensbegrenzung sein muß, kann eine zu wirksame Abschreckung unser Langzeitziel gefährden, nämlich, sie endgültig aufzuhalten. Schließlich können wir nichts tun, um ihre Pläne zu vereiteln, bevor sie nicht ins Freie kommen und versuchen, sie auszuführen.« Sie erwog, eine Bemerkung über ihre eigene Zeitbeschränkung hinzuzufügen, entschied sich jedoch dagegen – das ging nur die Navy etwas an. Papadapolous beobachtete mit aufmerksamem Stirnrunzeln Honors Gesicht. Er schien sich darüber im klaren zu sein, daß es zusätzlich Unausgesprochenes gab, doch was sie ihm gesagt hatte, war genug, worüber er nachdenken konnte.
    »Ich verstehe«, sagte er daher schließlich. Er warf einen nachdenklichen Blick auf das Holo, dann schaute er Honor wieder an. »Hätten Sie Vorschläge zu machen, Ma’am?«
    »Nur einen«, antwortete sie und wandte sich McKeon zu. »Wir haben gerade beschlossen, daß wir die Anzahl der Inspektionsflüge verringern können. Können wir sie ganz auf die Enter-Shuttles beschränken?«
    »Mir fällt kein Grund ein, der dagegen spricht«, antwortete McKeon, nachdem er kurz nachgedacht hatte. »Dazu sind sie schließlich gebaut worden.«
    »Wenn das so ist möchte ich, daß alle drei Pinassen vom Regierungskomplex zur Fearless überstellt werden«, wandte Honor sich an Isvarian. »Wenn wir alle drei bereit halten, können wir Major Papadapolous’ gesamte Streitmacht auf einmal landen.«
    »Und die Marines bis unmittelbar vor der Landung an Bord der Fearless halten, um auf diese Weise unsere Einsatzpläne nicht schon im Vorfeld preiszugeben«, nickte Isvarian.
    »Genau. Major?«
    »Nun …« Papadapolous schien nicht zu bemerken, daß er sprach, als er finster auf sein Display starrte. Honor konnte beinahe sehen, wie die Gedanken durch seinen Schädel rasten. Er setzte wieder zum Sprechen an, hielt inne, dann nickte er zögernd.
    »Es wird dadurch wesentlich schwieriger, Ma’am«, warnte er. »Wenn alle meine Leute hier oben sind, vergrößert sich das Risiko, einen Zwischenfall zu spät zu bemerken, unsere Koordinierung zu vermasseln und jemanden in die Enklaven eindringen zu lassen. Das bereitet mir die größte Sorge. Darüber hinaus werden wir auch nicht in der Lage sein, meine Trupps mit NPA-Einheiten zu integrieren, wenn wir keine Zeit haben, sie mit ihren übergeordneten Truppenteilen auszubilden. Dadurch verlieren wir einen großen Teil unserer Flexibilität und Reaktionszeit, sobald wir unten sind. Trotzdem, glaube ich, kann ich einen Plan ausarbeiten.« Er starrte immer noch auf das Holo und massierte sich dabei das Kinn, dann sah er zu Isvarian auf.
    »Können Sie noch einen Tag oder sogar länger an Bord bleiben, Major? Wir müssen den gesamten Einsatzplan überdenken, und ich würde nur ungern auf Ihre Vorschläge verzichten.«
    »Es wäre mir eine Freude, Nikos.« Isvarian erhob sich, um ebenfalls das Holo zu mustern. »Und ich glaube gar nicht, daß wir so viel Flexibilität verlieren, wie Sie befürchten. Wir können immer noch die Ausgangsstellungen meiner Leute auf Ihre letztendlichen Einsatzpläne abstimmen. Vielleicht sollten wir auch den ersten und zweiten Zug eher als Gegenschlagkräfte in Truppstärke einsetzen, statt zu versuchen, sie in meine Einheiten zu integrieren.«
    »Daran hatte ich auch schon gedacht«, stimmte Papadapolous zu. »Dann …« Er brach ab und schaute Honor mit dem Anflug einer Entschuldigung an. »Tut mir leid, Captain. Der Major und ich können uns um die Einzelheiten Gedanken machen, ohne Ihnen die Zeit zu

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