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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dies ohne guten Grund zulassen.
    Honor lehnte sich zurück und sah zur Taktischen Station hinüber. Cardones und McKeon hatten über der Hauptortungskonsole die Köpfe zusammengesteckt, und Webster arbeitete konzentriert vor seinen Kommunikationsschalttafeln. Wenn überhaupt Signale von diesem Schiff ausgingen, dann auf einem Richtstrahl, und Richtstrahlen waren höllisch schwer aufzuspüren. Die Finger des Signaloffiziers bewegten sich wie die eines Chirurgen, als er seine Computer durch die Suche leitete. Selbst wenn es nur einen haardünnen Strahl irgendwo dort draußen gab, würde Webster ihn finden. Dessen war sich Honor sicher.
    Auf der Schalttafel vor ihr piepte das Intercom-Signal. Sie drückte auf die Leiste an der Armlehne.
    »Brücke. Captain spricht«, meldete sie sich.
    »Skipper, ich sehe mir gerade die Bilder der visuellen Musterung durch die Taktik an«, antwortete Dominica Santos mit aufgeregter Stimme. »Die Aufnahmen von den Emittern am Heck der Sirius sind sehr interessant. Ich kann weder Poren noch Kerben erkennen, und der Datumsstempel ist leider nicht sichtbar, aber ich kann Ihnen sagen, daß an den Emittern etwas sehr seltsam ist.«
    Nimitz bliekte leise in Honors Ohr; sie brachte ihn mit einem sanften Streicheln zum Schweigen.
    »Können Sie die Bilder, von denen Sie sprechen, auf mein Display legen, Dominica?«
    »Na klar, Ma’am. Dauert nur eine Sekunde.« Honors Display verschwamm, die Sirius wich einem stark vergrößerten Standbild vom Heck des Frachters. Einer der Antriebsemitter, der gegen die überwältigende Ausdehnung des Rumpfes nicht größer wirkte als ein Stecknadelkopf, füllte das visuelle Hauptdisplay aus, und Honor zog die Stirn kraus. Etwas an diesem Bild erschien ihr unterschwellig falsch , aber sie konnte einfach nicht sagen, was diesen Eindruck hervorrief.
    »Was denn, Dominica?« fragte sie schließlich.
    »Der Emitter ist wesentlich größer, als er sein sollte, Ma’am. Außerdem besitzt er die falsche Form«, erläuterte Santos. »Sehen Sie.« Ein Cursor blinkte plötzlich im Display und legte sich an die Stelle, wo der Emitter durch die äußeren Rumpfplatten der Sirius ragte. Honor legte den Kopf leicht auf die Seite, als sie das breite, rußschwarze Schattenband bemerkte. »Sehen Sie die Kluft um die Basis des Emitterkopfes? Diese Lücke sollte nicht vorhanden sein. Und sehen Sie sich das an.« Der Cursor verschwand wieder, dafür entstand eine hellgrüne Linie und begann, dem Umriß des sichtbaren Emitterteils zu folgen. An der Basis stimmte sie mit dem Umriß überein, doch dann krümmte sie sich wesentlich rascher nach innen als der Emitter. Als sie die abgerundete Kuppe des Emitters erreichte, lag mehr als ein Drittel der Masse des Emitters außerhalb der Linie.
    »Die Linie zeichnet den normalen Umriß eines Emitters nach, Skipper«, erklärte Santos und brachte die grüne Linie zum Blinken. »Das Ding dort auf der Sirius ist viel zu breit für seine Höhe, und das ist keine Besonderheit des Entwurfs. Sie können keinen Emitter mit diesem Umriß bauen – die Gesetze der Physik lassen das nicht zu. Und sehen Sie sich nun das an.« Der Cursor erschien wieder und machte auf einen dicken, stumpfen Zylinder aufmerksam, der unweit des Emitters aus dem Rumpf hervorragte. »Das ist die Hauptgravspule, und das Ding hat einen Durchmesser, der beinahe doppelt so groß ist wie zu einem Emitter dieser Größe passen würde. Der Querschnitt ist für einen Superdreadnought dimensioniert, aber für keinen Frachter, den ich je zu Gesicht bekommen hätte. Wenn man die Spule mit nicht mehr Moderatorgehäuse als wir dort sehen hochfährt, dann verwandelt sie das gesamte Achterschiff in Schlacke.«
    »Ich verstehe.« Honor starrte auf das Display und rieb sich die Nase. »Andererseits haben sie ganz offenbar gebaut, was wir hier vor uns sehen, und sie sind damit aus eigener Kraft hierhergekommen.«
    »Das weiß ich«, gab Santos zurück, »aber ich glaube, daß die Lücke um die Emitterbasis hier eine Rolle spielt. Ich glaube, sie gehört zu einer Ausfahrvorrichtung. Wenn sie den Antrieb einschalten, dann fahren sie den Rest des Emitters – den Teil, den wir durch die Rumpfplatten nicht sehen können – aus der Hülle aus. Darum ist die Öffnung so weit – die größte Ausdehnung des Emitters liegt immer noch unter der Außenhülle, und sie müssen ihn ausfahren, um ihn sicher benutzen zu können. Skipper, entweder ist das ein sorgfältig getarnter Impelleremitter in

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