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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Thermoskanne vergessen«, erklärte Truman. Er schnappte sich das Isoliergefäß und trat wieder auf das Podest des Bordschützen. Malcolm hörte, wie die Thermosflasche geöffnet wurde und Truman sich gurgelnd Kaffee in den Becher goß, während er auf Gefechtsstation war. Sie schüttelte mit mildem Grinsen den Kopf. Nein, das hier war definitiv nicht das Corps.
    »Überschreiten dreihundert Kilometer Entfernung, Franny,«, meldete der Pilot, und Malcolm nickte bestätigend. Seit dem Aufbruch aus dem Delta waren sie ein standardisiertes Suchschema geflogen, und das hatte ihren Vormarsch auf weniger als fünfundsiebzig Stundenkilometer beschränkt. Es kam ihr vor, als machten sie kaum Fortschritte; der Eindruck von Dringlichkeit, den Isvarian bei der Einsatzbesprechung erweckt hatte, trug nicht zu ihrer Beruhigung bei. Immerhin näherten sie sich nun dem Ende der Strecke, die der tote Nomade maximal hätte zurücklegen können. Und, dachte Malcolm, immerhin konnte sie mit Sicherheit sagen, daß sich in den abgesuchten Regionen keine größere Anzahl mit Gewehren bewaffneter Nomaden befunden hatte. Vor den Augen der Sensoren konnte niemand so viele eiserne Gewehrläufe oder so viel Körperwärme verstecken, und …
    »Was ist das?« Malcolm hob den Kopf, als Sergeant Hayabashis Stimme in ihre Gedanken drang. Der Sergeant beugte sich gerade stirnrunzelnd über seine Instrumente. Malcolm spürte, wie sich ihr Mund verzog, als sie den hellen Blip auf Hayabashis Bildschirm leuchten sah.
    »Das ist eine Energiequelle«, sagte sie unnötigerweise. »Könnte das elektrische System eines Flugwagens sein, oder vielleicht ein kleiner Generator.«
    »Na, was auch immer es ist, es sollte jedenfalls nicht da sein, oder?« fragte Hayabashi, und Malcolm schüttelte den Kopf.
    »Nein. Aber wir wollen keine voreiligen Schlüsse ziehen, Sergeant«, gab sie um Besonnenheit bemüht zurück. »Wir haben den Auftrag, nach bekifften Nomaden zu suchen. Das könnte jemand sein, der wegen eines mechanischen Versagens notlanden mußte.«
    »Ja, und ich könnte meine eigene jungfräuliche Tante sein, Ma’am«, entgegnete Hayabashi. Malcolm grinste über den säuerlichen Ton des Sergeants. »jedenfalls ist es …«
    Der Sergeant verstummte, als der Blip vom Bildschirm verschwand. Der Mann drückte mehrere Tasten, dann sah er stirnrunzelnd seine Vorgesetzte an. »Etwas hat den Scan abgeschnitten, Ma’am«, meldete er.
    »Das habe ich gesehen.« Malcolm justierte ihre eigenen Systeme. »Wir müssen den direkten Sichtkontakt verloren haben; vielleicht hat sich eine Hügelkette dazwischen geschoben – es könnte aber auch hinter etwas verborgen sein, und wir haben zufällig etwas davon aufgefangen.«
    »Verborgen?« fragte Hayabashi. Er warf ihr einen wachsamen Blick zu, und sie zuckte die Schultern.
    »Ich habe nie behauptet, daß es harmlos ist , Sergeant.
    Ich habe nur gesagt, daß es harmlos sein könnte .« Malcolm wandte sich dem Piloten zu. »Bringen Sie uns auf einer Schleife zurück, Jeff. Und gehen Sie runter auf etwa einhundert Meter. Ich möchte einen Blick auf das Ding werfen, wenn wir es sichten können.«
    »Machen kehrt«, bestätigte der Pilot. Der Gleiter beschrieb eine scharfe Kurve und schoß herum. Hayabashi grunzte, als er auf visuelle Erfassung umschaltete.
    »Na, Scheiße«, brummte er im nächsten Moment, dann schnitt er ein Gesicht. »Tut nur leid, Ma’am, aber Sie hatten recht. Sehen Sie?«
    Der Finger des Sergeants wies auf das Display vor ihm, und Malcolm reckte den Hals, um an dem Mann vorbeizugehen. Sie verengte die Augen, als sie in einem offenbar natürlichen Höhleneingang einen mit einem Tarnnetz bedeckten Flugwagen erblickte. Sie schüttelte den Kopf und blickte auf die Wärme- und Magnetsensoren. Darauf war nichts zu erkennen. Sie sah wieder den Piloten an.
    »Lassen Sie uns auf der Stelle schweben, Jeff. – und Sie entsichern, Truman«, fügte sie über die Schulter an den Bordschützen gewandt hinzu und schaltete dann den Comlink zu NPA Control ein. »Ich erwarte zwar keinen echten Ärger, aber erinnert euch nur an die Razzia auf das Labor. Das sieht verflucht verdäch …«
    Auf ihrer Konsole ertönte schrill ein Alarm, und Malcolm fuhr erschreckt herum. Magnetische Signaturen waren mit einemmal einfach da, und ebenso Wärmequellen. Wie ein Gewitter aus heiterem Himmel erblühten sie auf dem Display, als sprängen sie aus dem Boden selbst hervor – und genau das, erkannte sie nur einen Augenblick später,

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