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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Waffen-Masse-Verhältnis. Die Forts waren nicht hyperraumtüchtig.
    Die Masse, die in einem Kriegsschiff Hypergeneratoren und Warshawski-Segel eingenommen hätten, nutzten sie für zusätzliche Geschützanlagen und Raketenwerfer. Trotzdem waren sie mehr als bloße unbewegliche Waffenplattformen.
    Alle Forts waren rund um die Uhr von einer gefechtsklaren Wache bemannt. Eine 360 Grad umspannende, kugelförmige ›Seitenschildblase‹ umgab jederzeit jedes Fort. Niemand an diesem Ende des Knotens konnte wissen, ob jemand durch den Knoten kam, bevor er nicht eintraf, und niemand konnte ewige Wachsamkeit bewahren. Deshalb hätte ein hinterhältiger Angriff – zum Beispiel aus der Richtung von Trevors Stern – stets das Überraschungsmoment auf seiner Seite; der Angreifer würde gefechtsklar auftauchen, und seine Waffen würden bereits ihre Ziele anvisieren, während die Verteidiger erst noch auf die Tatsache, daß mitten unter ihnen ein Gegner erschienen war, reagieren mußten.
    Aus diesem Grund plazierte kein Stratege seine permanenten Verteidigungsanlagen näher als eine halbe Million Kilometer an einen Knoten. Wenn ein feindlicher Kampfverband innerhalb der Waffenreichweite der Verteidigungsforts auftauchte, dann würden diese Forts auch in Waffenreichweite des Angreifers liegen und zerstört werden, bevor sie überhaupt reagieren konnten. Aber Schiffe, die durch einen Wurmlochknoten kamen, besaßen eine Normalraum-Geschwindigkeit von lediglich ein paar Dutzend Kilometern pro Sekunde, so daß kein Hochgeschwindigkeitsangriff möglich war. Wenn die nächstliegenden Forts zu weit vom Angreifer entfernt lagen und er zu wenig Geschwindigkeit besaß, um rasch auf Energiewaffenreichweite aufzuschließen, dann mußte er Raketen benutzen. Doch selbst impellergetriebene Raketen benötigten fast fünfunddreißig Sekunden, um die Forts zu erreichen. Daher blieb den diensthabenden Wachen der Forts – theoretisch – genügend Zeit, volle Gefechtsbereitschaft zu erreichen, während die Raketen in Richtung ihrer Ziele beschleunigten. Honor vermutete, daß die Vorwarnzeit in der Praxis noch zu gering war. Deshalb waren die Verteidigungsanlagen der Forts (nicht aber die Offensivsysteme) darauf ausgelegt, im Notfall vom Computer gesteuert zu werden – auch in Friedenszeiten.
    Im Kriegszustand wurde das Fortsystem durch weiträumig und in großzügigen Mengen verteilte Laserplattformen (altmodische, bomben-gepumpte Lasersatelliten) verstärkt. Die Plattformen lagen viel näher am Knoten und waren programmiert, automatisch alles anzugreifen, was sich nicht eindeutig als freundlich identifizieren konnte. In Friedenszeiten wurden solche Maßnahmen nicht ergriffen. Unfälle kamen immer vor, und die versehentliche Vernichtung eines Passagierliners, dessen Freund-Feind-Erkennungssignal nicht erkannt wurde, konnte – um es sehr vorsichtig auszudrücken – überaus peinlich sein. Ein Angreifer brächte immer noch genügend Überraschungsmoment mit, um durch seine Energiewaffenbatterien eine große Anzahl der Satelliten zu zerstören, trotzdem würden genügend davon überleben, um ihm übel mitzuspielen.
    Auch unter günstigsten Bedingungen waren im inneren Befestigungsring hohe Verluste zu erwarten. Die Forts der äußeren Ringe mußten daher bewegungsfähig sein, um rasch herbeizukommen, die entstandenen Lücken zu füllen und die Streitmacht des Angreifers unter Beschuß zu nehmen. Ihre Maximalbeschleunigung war gering und lag weit unter einhundert Gravos, doch ihre Ausgangspositionen waren das Ergebnis sorgfältiger Planung. Die Beschleunigung reichte aus, um einen angreifenden Kampfverband auf dem Weg systemeinwärts zu stellen, und die Maschinenanlagen waren leistungsfähig genug, um Impellerkeile und Seitenschilde zum Selbstschutz zu erzeugen.
    Doch trotz ihrer Stückzahl, Feuerkraft und Beweglichkeit waren die Forts zu schwach, um den schlimmstmöglichen Fall eines Angriffs aufzuhalten: eines Angriffs in mehreren Wellen durch einen Gegner, der so stark war wie die havenitische Flotte. Und deshalb, dachte Honor, als die Fearless endgültig stoppte, hat Manticore das Basilisk-System annektiert.
    Der Zentrale Nexus bildete den Schlüssel zu jedem Wurmlochknoten. Schiffe konnten vom Zentralen Nexus zu jedem sekundären Terminus und von jedem sekundären Terminus zum Zentralen Nexus springen, aber nicht direkt von einem sekundären Tenninus zum anderen. In wirtschaftlicher Hinsicht verschaffte diese Tatsache Manticore einen enormen

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