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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auf und sah sich leicht schuldbewußt um. Es war auch nicht fair gewesen, den Ärger über den Ausgang des Flottenmanövers an Harrington auszulassen. Und sie selbst, mußte sie widerwillig zugeben, sie selbst war auch nicht besser gewesen als die anderen, was das Hängenlassen hinterher betraf, besonders nachdem sie von der Versetzung nach Basilisk erfahren hatte. Trotzdem …
    Sie lehnte sich in ihrem Sitz zurück und holte tief Luft. Also gut. Fair oder unfair, darauf kam es im Moment nicht an. Sie hatte ein Problem. Sie konnte entweder die Kommandantin anrufen und ihr mitteilen, daß sie die Fristen nicht einhalten konnte (ein Gedanke, der nicht sehr attraktiv war), oder sie konnte sich daran erinnern, daß sie an Bord dieses Eimers die Leitende Ingenieurin war, und einen Weg finden, das Problem zu lösen.
    Santos drehte den Sessel zu ihrem Terminal und benutzte die Tastatur. Also schön. Sie konnten es nicht schaffen, wenn sie die Bojenkörper von Grund auf neu bauten, und sie hatten nicht die Zeit, neue zu entwerfen … angenommen, sie benutzten die Zielerfassungseinrichtung einer Rakete Typ 50. Wenn sie den Gefechtskopf und die Seitenschildbrecher herausrissen, konnten sie die Sensorenköpfe und die Astropacks in die freien Anschlüsse setzen …
    Nein, Augenblick mal! Wenn sie die Schildbrecher herausnahmen, dann konnten sie die Leitsysteme für den Endanflug der Raketen anstelle von Astropacks benutzen! Das würde von vorn bis hinten Bauteile sparen. Die Leitsysteme mußten nur zwischengelagert werden, solange sie nicht gebraucht wurden. Die Schubdüsen des Apparats kämen hinsichtlich der Lebensdauer zwar nicht annähernd an die Lebensdauer eines Standard-Bojenbausatzes heran, aber sie hätten genügend Energie. Außerdem müßten die Plattformen nur ein paar Monate durchhalten. Sie würden keine großen Distanzen zurücklegen, also brauchten sie auch gar nicht so widerstandsfähig zu sein, oder? Und wenn Santos’ Leute Standardbauteile verwendeten, dann könnten die Raketenwartungsroboter ohne neue Programmierung zwei Drittel der Arbeit in einem Viertel der Zeit erledigen.
    Nun, mal sehen … Wenn sie den Bus hier unterteilte, um die passiven Rezeptorantennen anzuschließen, dann diese Verkleidung abnahm, um den Signalverstärker mit dem Haupt-ECM-Sender zu koppeln, dann könnte sie …
    Lieutenant Commander Santos’ Finger flogen mit zunehmender Geschwindigkeit über die Konsole, und auf ihrem Display nahm eine grundlegend neue Sensorenplattform Gestalt an.
     
    »Captain Harrington?«
    Honor löste die Augen von der Nachrichtentafel auf ihrem Schoß. Lieutenant junior Grade Rafael Cardones, Venizelos’ Stellvertreter und nun Diensttuender Taktischer Offizier der Fearless , stand neben ihr. Sein schmerzhaft junges Gesicht zeigte Besorgnis.
    »Ja, Lieutenant?«
    »Ähm, ich glaube, wir haben da ein Problem, Ma’am«, sagte Cardones unbehaglich. Honor hob eine Augenbraue, und er fuhr zusammen. »Äh, mit … mit den Drohnen, Ma’am.«
    »Was ist mit den Drohnen, Lieutenant?«
    »Ich … nun, sehen Sie … Es ist …« Der junge Offizier verstummte und riß sich merklich zusammen. »Ich fürchte, ich habe die Sensorenparameter falsch eingegeben, Ma’am«, beichtete er hastig. »Ich habe sie für gerichtete, nicht für ungerichtete Erfassung programmiert, und ich, nun, ich fürchte, ich habe bei den Telemetriepacks ebenfalls einen Fehler begangen. Ich … ich kann sie nicht dazu bringen, ferngesteuerte Programme zu akzeptieren, Ma’am.«
    »Ich verstehe.« Honor lehnte sich in den Sessel zurück, stützte die Ellbogen auf die Armlehnen und das Kinn auf die gefalteten Hände. Der Lieutenant wirkte wie ein Hündchen, das auf einen Tritt wartet. Nein, schlimmer noch, er wirkte wie ein Hündchen, das fand, einen Tritt verdient zu haben. Ganz offensichtlich fühlte er sich gedemütigt, und am liebsten hätte sie ihm den Kopf getätschelt und gesagt, alles werde in Ordnung kommen, doch sie hielt das aufwallende Mitgefühl zurück.
    »Nun, Lieutenant«, fragte sie nach einem Moment, »was gedenken Sie deswegen zu unternehmen?«
    »Ich, Ma’am?« Cardones quiekte beinahe. »Ich weiß nicht …« Er verstummte und holte tief Luft. »Ich fürchte, wir müssen sie wieder aufnehmen und umprogrammieren, Ma’am«, sagte er schließlich.
    »Nicht akzeptabel«, entgegnete Honor kühl. Er starrte sie konsterniert an, und sie mußte sich recht fest auf die Zunge beißen. Ein erfahrener Taktischer Offizier hätte die

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