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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Er ist ein guter Mann und, was Medusa betrifft, ein alter Hase. Er wirkte bei unseren eigenen Bemühungen mit, Shuttles zu kontrollieren. Wie klingt das?«
    »Das klingt sehr gut, Dame Kommissarin«, antwortete Honor lächelnd. Sie erhob sich und streckte erneut die Hand aus, während Nimitz auf ihre Schulter zurückfloß. »Vielen Dank. Und vielen Dank auch dafür, daß Sie mich ins Bild gesetzt haben. Ich möchte nicht noch mehr von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen, aber setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung, wenn ich etwas für Sie tun kann oder Sie der Meinung sind, daß ich etwas wissen sollte.«
    »Das werde ich sicherlich tun, Commander.« Dame Estelle erhob sich und schüttelte Honor die Hand. Diesmal strahlte Wärme aus ihren Augen. »Und ich danke Ihnen .« Sie spezifizierte nicht, wofür sie sich bedankte, und Honor unterdrückte ein ironisches, amüsiertes Schnauben.
    Die Kommissarin kam um den Schreibtisch herum, um sie zur Tür zu führen und nahm sich die Zeit für einen weiteren Händedruck, bevor Honor ging. Die Tür schloß sich hinter ihr, und Dame Estelle kehrte mit einem verwirrten Ausdruck im Gesicht zum Schreibtisch zurück. Sie setzte sich und drückte einen Knopf auf ihrem Com-Paneel.
    »George, würden Sie Barney Isvarian herbeirufen, bitte? Ich habe einen neuen Job für ihn.«
    »Gut«, antwortete ihr leitender Assistent lakonisch. Nach einer Pause fragte er: »Wie ist’s denn gelaufen, Boß?«
    »Es ist gut gelaufen, George. Tatsächlich glaube ich, es ist sogar sehr gut gelaufen«, antwortete Dame Estelle und ließ lächelnd den Knopf wieder los.
     

10.
    »…überhaupt keine Hilfe. Da also die Navy für uns nicht zur Verfügung stand, haben wir unser Bestes getan, Commander.« Major Barney Isvarian von der Medusianischen Eingeborenenschutztruppe war ein kleiner, stämmiger Mann. Auf dem bequemen Stuhl saß er fast schmerzhaft aufrecht. Seine Vorgeschichte im Marinecorps äußerte sich im Unbehagen darüber, in Gegenwart der Kommandantin eines Kriegsschiffes zu sitzen, doch weder in seiner Stimme noch in seinem Gesicht zeigte sich Entschuldigung.
    »Ich verstehe, Major.« Honor winkte Steward MacGuiness, Isvarian Kaffee nachzuschenken, und nippte an ihrem Kakao. Hinter der Tasse verbarg sie einen Seitenblick auf Alistair McKeon. Der Erste Offizier hatte sehr wenig gesagt, während Isvarian die Dinge aufzählte, die die Navy für Medusa nicht getan hatte. Honor spürte das Unbehagen, das hinter seiner steifen, förmlichen Fassade kauerte. Sie fragte sich, ob er so beschämt war wie sie selber.
    »Also gut.« Sie stellte die Tasse ab und nickte. »Wenn ich richtig verstanden habe, was Sie und Dame Estelle sagen, Major Isvarian, dann benötigen Sie Hilfe am dringendsten bei der Kontrolle des Orbitalverkehrs und des Raum-Boden-Verkehrs. Ist das richtig?«
    »Jawohl, Ma’am.« Isvarian zuckte die Schultern. »Wie ich bereits sagte, wir tun unser Bestes, aber die meisten von uns wissen einfach nicht worauf sie achten sollen … oder wo wir suchen sollen, wenn etwas versteckt ist. Ein guter Teil von uns besitzt militärische Erfahrung, aber nicht von der richtigen Sorte.«
    Honor nickte wieder. Offiziere und Truppen der NPA waren meist Ex-Heeres- oder Marineinfanterieangehörige oder ehemalige Polizisten. Die Arbeit zog normalerweise keine Navyleute an, und wenn die Flotte ihre Pflicht getan hätte, dann hätte die NPA für deren Fertigkeiten auch nur wenig Verwendung gehabt.
    »Wir wissen verdammt genau – Pardon, Ma’am –, daß sie Zeug an uns vorbeischmuggeln, aber wir kennen uns einfach nicht gut genug mit Frachtshuttles aus, um es zu finden, und an Bord eines Schiffes wird alles noch schlimmer.«
    »Verstanden. Ich denke, wir können uns um diesen Aspekt kümmern, aber wir sind knapp an Leuten. Wenn ich Inspektionsteams für Sie zusammenstelle – glauben Sie, daß die NPA uns dann mit Cockpitmannschaften für unsere Kutter aushelfen könnte?«
    »Wir können sogar noch mehr tun, Ma’am«, antwortete Isvarian. »Dame Estelle gelang es vor etwa einem Jahr, drei Flottenpinassen zu … äh, finden, und wir haben zwei Enter-Shuttles auf unserer offiziellen Ausrüstungsliste. Ich bin sicher, daß Ihnen alle fünf Boote zur Verfügung stehen werden, und zwar mit genügend NPA-Leuten, um sämtliche Löcher in den Besatzungen zu füllen.«
    »Nun, Major, das sind sehr gute Neuigkeiten«, erwiderte Honor warm und überlegte gleichzeitig, wie es Dame Estelle wohl gelungen sein mochte,

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