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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Flottenbeiboote zu ›finden‹ – insbesondere solche mit Bewaffnung. Doch sie wollte diesen unerwarteten Glücksfall nicht hinterfragen. Schließlich hatte sie schon befürchtet, die Fearless würde dadurch gefesselt, daß sie ihre langsamen, in der Reichweite beschränkten Kutter zwischen den einzelnen Parkorbits hin und her schleppen müßte.
    Sie rieb sich einen Augenblick lang mit der Fingerkuppe über die Nasenspitze und dachte nach, dann nickte sie innerlich.
    »Ich denke, wir können Piloten, Enteroffiziere und Inspektionsteams für alle davon abstellen, Major. Von Ihnen brauchten wir Signalgasten, Bordmechaniker und Bodenpersonal. Kein Problem?«
    »Kein Problem, Ma’am!« Isvarian grinste, weil sie ihre Frage so gestellt hatte, daß er sie mit dem Motto des Royal Manticoran Marinecorps beantworten konnte.
    »Gut. Damit bleibt nur noch die Frage der Kontrolle des allgemeinen Verkehrs. Wie haben Sie das gelöst?«
    »Nicht sehr gut, Ma’am. Wir haben auf dem Gelände des Kommissariats einen Flughafen, aber er ist eigentlich nur zur Luftraumüberwachung ausgelegt. Und im Entwurf war die Anzahl der Fremdweltler, mit der wir es mittlerweile zu tun haben, nie vorgesehen. Wir haben zu wenig Lotsen und zu wenig Radarantennen, und nachdem wir von dem wenigen auch noch das meiste für die Weltraumüberwachung abgezweigt hatten, konnten wir einen ziemlich großen Teil des Luftraums über dem Outback nicht mehr abdecken.«
    »Ich verstehe.« Honor sah McKeon an. »Eins-O? Angenommen, wir rekonfigurieren etwa ein Dutzend Vermessungssatelliten und binden ihren Wetterradar in das Luftraumüberwachungsnetz ein?«
    »Das könnten wir tun.« Diesmal war es an McKeon, sich die Nase zu reiben und die Stirn zu runzeln. »Das frißt eine Menge unserer Ressourcen, Ma’am«, gab er zu bedenken.
    »Ich weiß, aber ich sehe keine andere Möglichkeit … und sie sind schließlich dazu da, benutzt zu werden, Eins-O.«
    McKeon nickte, die Augen nachdenklich zu Schlitzen verengt, und Honor fragte sich, ob ihm überhaupt klar war, daß er ›unsere‹ anstelle von ›Ihrer‹ gesagt hatte.
    »Wenn das so ist, denke ich, daß wir’s tun können. Aber: Die Radargeräte der Satelliten können ein Flugzeug nicht so gut mit Radar bestreichen wie ein Standard-Bodenradar, und sie haben keinen Doppler-Radar, der den Anforderungen für die Verkehrskontrolle genügt. Außerdem sind sie eher für Radarkartographie und Wetterbeobachtung ausgelegt und besitzen kein echtes Bodensichtvermögen, und Luftmassen bewegen sich auch nicht so schnell wie ein Flugzeug.« Er runzelte wieder ein wenig die Stirn. »Wenn Sie mir zusammen mit Santos und Cardones einen oder zwei Tage Zeit geben, denke ich, daß wir eine Lösung finden werden, um die Zielerkennung zu verbessern. Außerdem sollten wir in der Lage sein, eine brauchbare Doppler- und Entfernungsmeßeinrichtung auszuarbeiten. Vielleicht sollten wir sie paarweise zusammenschalten. Das ganze wird recht primitiv sein, aber es wird funktionieren.«
    »Gut«, antwortete Honor. Die Vermessungssatelliten gehörten zur Standardausrüstung und wurden nur selten benutzt, denn Kriegsschiffe befanden sich nur selten auf Vermessungsmission. Die Satelliten besaßen kurze Reichweiten und geringe künstliche Intelligenz, doch beides sollte für den geplanten Zweck ausreichen. Natürlich hatte McKeon recht damit, daß Honor die Ausrüstung des Schiffes dezimierte. Allein das Netzwerk aus Sensorplattformen hatte die RMN rund zweihundert Millionen Dollar gekostet, wenn man davon ausging, daß die meisten der Sensorenköpfe sich später wiederverwenden ließen. Honor hatte persönlich für jeden einzelnen Penny davon unterschrieben. Doch es gab keine andere Möglichkeit, ihre Aufgaben zu erledigen, und wenn der Admiralität die Kosten zu hoch waren, dann hätte sie eben entweder mehr Schiffe aussenden oder die Missionsziele enger setzen sollen. Außerdem würden die Vermessungssatelliten mit ›nur‹ einer halben Million Dollar pro Stück zusätzlich zu Buche schlagen.
    »Nun«, wandte sie sich wieder an Isvarian, »in diesem Fall würde ich den atmosphärischen Verkehr in den Händen der NPA lassen und ein Weltraumüberwachungscenter einrichten, das mit unseren Leuten besetzt ist.« Sie spielte mit ihrer Kakaotasse, während sie den nächsten Satz abwog. »Wir sollten es vielleicht lieber als Bodenstation einrichten, denke ich, für den Fall, daß etwas von systemauswärts hereinkommt und die Fearless den Orbit

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