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Auf verlorenem Posten

Auf verlorenem Posten

Titel: Auf verlorenem Posten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Weile still, dann meldete Webster sich erneut. »Beide sind auf dem Weg, Ma’am.«
    »Danke, Samuel.« Honor schaltete das Intercom aus und schaute Santos an. »Wenn Barney uns keine konkreten Zahlen geben kann, müssen wir seine NARRen eben für uns arbeiten lassen.«
    »Und wie?«
    »Nun, es kommt mir so vor, als …« Honor verstummte, als die Luke des Besprechungsraumes sich öffnete, um Cardones eintreten zu lassen. Er nickte Santos ein wenig schüchtern zu, dann sah er Honor an.
    »Sie wollten mich sprechen, Ma’am?«
    »Ja. Setzen Sie sich, Waffen. Ich habe ein Problem. Sie und der Erste müssen mir helfen, es zu lösen.«
    »Ein Problem, Ma’am?« Cardones klang ein wenig erschöpft, und Honor lächelte.
    »Hat nichts mit Ihrer Abteilung zu tun. Nur …« Sie verstummte, als die Luke erneut auffuhr. McKeon trug über der Uniform einen mit Schmiere befleckten Overall. Dieser Zug an ihrem ansonsten empfindlichen Eins-O gefiel Honor ohne jede Einschränkung: Es machte ihm überhaupt nichts aus, sich selbst die Finger schmutzig zu machen.
    »Sie haben nach mir geschickt, Captain?« fragte er wesentlich steifer als Cardones. Honor nickte und spürte, wie ihre Miene als Reaktion auf seine Förmlichkeit gefror. Sie deutete auf den Stuhl gegenüber Santos.
    »Das stimmt«, antwortete sie. McKeon setzte sich. »Wie kommen Sie mit dem Nachladeproblem am Raketenwerfer zurecht?« fragte sie, um ihn – mal wieder – zu verlocken, ein Stück aus sich herauszugeben.
    »Es ist nichts Ernsthaftes, Captain. Ich glaube, wir haben den Fehler bereits gefunden«, antwortete er knapp. Honor unterdrückte ein Aufseufzen. Hinter ihr hörte Nimitz’ Kauen einen Augenblick lang auf, bevor er mit deutlich gezügeltem Appetit weitermachte.
    »Nun«, sagte Honor, »wie ich Rafe schon sagte, haben wir ein Problem. Wir versuchen ungewöhnliche Stromflüsse auszusparen, aber wir haben keine verläßliche Datengrundlage dazu.« McKeon nickte. Die grauen Augen blickten nachdenklich, aber kühl drein.
    »Was ich von Ihnen und Rafe möchte«, fuhr Honor fort, »ist, daß Sie die Daten von allen Kollektoranzapfungen nehmen und sie mit Major Isvarians groben Schätzwerten vergleichen. Ich benötige Werte für den Gesamtenergieverbrauch jeder Enklave über mehrere Tage, Werte, die wir mit Barneys Abschätzungen in Relation bringen können.«
    Sie machte eine Pause, und Cardones blickte den I. O. an, als wartete er darauf, daß McKeon eine Frage stellte. McKeon nickte nur, und Cardones räusperte sich.
    »Entschuldigen Sie die Frage, Ma’am, aber was haben wir davon?«
    »Vielleicht nicht viel, Rafe, aber ich möchte sehen, wie dicht Barney in seinen ursprünglichen Abschätzungen herangekommen ist. Wenn er dicht an unseren Werten liegt oder die Abweichung systematisch ist, dann besitzen wir sowohl die Möglichkeit, die Genauigkeit seiner Werte einzuordnen, als auch eine Vorstellung darüber, wie der Energieverbrauch für jede einzelne Enklave aussehen sollte . Wenn er in den meisten Fällen nahe dran liegt und nur in einem oder zwei Beispielen nicht, dann würde uns das darauf hinweisen, daß die abweichenden Fälle vielleicht eine genauere Untersuchung wert sind.«
    Cardones nickte. McKeon saß einfach da und wartete. »Darüber hinaus«, sprach Honor weiter, »möchte ich, daß die Änderungen des Energieverbrauchs auf stündlicher Basis verfolgt werden. Ganz besonders möchte ich wissen, ob eine der Enklaven große Energiemengen außerhalb der üblichen Arbeitszeit verbraucht, zum Beispiel spät in der Nacht. Vergleichen Sie die Schwankungen im Energieverbrauch der Enklaven untereinander in Abhängigkeit von der Zeit. Wenn der Verbrauch in einer oder zwo prozentual schwächer abfällt als bei allen anderen, möchte ich davon wissen. Nach allein, was Major Isvarian und seine NPA-Leute mir gesagt haben, könnte ein Mekoha-Labor nicht einfach mitten im Herstellungsprozeß Schluß machen. Wenn der Energieverbrauch einer Enklave also hoch bleibt, während alle Nachbarn wenig verbrauchen, dann könnte das für uns der Hinweis sein, den wir brauchen, um das Labor einzukreisen.«
    Cardones nickte wieder. Aus seinen Augen strahlte Interesse. Anders als bei McKeon, registrierte Honor.
    »Ich kümmere mich sofort darum, Ma’am«, sagte der Eins-O. »Sonst noch etwas, Captain?«
    »Nein«, antwortete Honor leise, und McKeon erhob sich mit einem knappen Nicken. Er bedeutete Cardones, ihm zu folgen, und sie verließen beide den Raum. Honor sah zu, wie

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