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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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    Vor dem ehemaligen Grab von Prior Servatius schnüffelte Wuff nur kurz. Dann setzte er sich auf die Hinterkeulen, hob die Schnauze zur Decke des Kellergewölbes und jaulte melodisch wie ein Wolf in der Steppe.
    Barzik hatte eine starke Maglite-Lampe mit und leuchtete. Dimi nahm die Steinplatte ab. Das Licht fiel auf die Plastiktüten voller Hellpush.
    Sie waren zu müde, um einen Freudentanz aufzuführen. Außerdem mussten sie jetzt alles zum Wagen bringen. Und überhaupt: Eigentlich war’s ja kein Hauptgewinn. Sie hatten nur eine Panne ausgebügelt, einen fiesen Betrug in den eigenen Reihen.
    Barzik fühlte sich erkältet. Die vielen Zigarren schwächten seine Atmungsorgane. Der Rambo war zwar jünger als Barzik, aber kein Nachtmensch. Er kämpfte mit der Müdigkeit. Jetzt freilich musste er Knochenarbeit leisten, denn der andere war der Boss.
    Wuff saß wieder im Wagen. Mürrisch schleppte Dimi die Drogen heran. Auf der Rückfahrt zur Stadt vereisten die Scheiben. Das Gebläse an der Frontscheibe war plötzlich defekt.
    Erst im Morgengrauen erreichten sie Barziks Villa. Wuff wurde in den Keller gesperrt, wo er pausenlos jaulte – bis er schließlich vor Müdigkeit einschlief.
    Der Wagen, in dem noch das Hellpush war, stand neben Barziks schwarzem Mercedes in der Doppelgarage. Sorgfältig hatte der Drogenboss das Tor abgeschlossen. Dann fiel er wie tot in sein Bett. Diminivski hatte sich im Gästezimmer die Decke über die Ohren gezogen – zu kaputt, um nach Hause zu fahren.
    *
    Â»Wahnsinn!«, meinte Tim, nachdem Gaby berichtet hatte. »Damit haben wir unser Tagesprogramm. Hoffentlich ist der Unterricht bald vorbei.«
    Aber der hatte noch gar nicht begonnen. Es war vor der ersten Stunde. Gaby, Fahrschülerin wie viele andere aus der Großstadt, war mit dem Schulbus in die Internatsschule gekommen. Oft blieb dann nicht mehr viel Zeit bis zum ersten Läuten. Aber heute hatte der Bus nur grünes Ampellicht gesehen und eine eisfreie Straße.
    Â»Was ich gestern spätabends noch von meinem Papi gehört habe«, erzählte Tims Freundin, »zieht euch die Muffsocken aus. Nämlich: Ladicke hatte Lkw-Papiere bei sich. Hat offensichtlich einen Brummi aus Spanien hierher gebracht. Angeblich mit Frischfisch. Aber bei Ladicke fand sich auch eine kleine Probe Hellpush. Deshalb besteht dringender Verdacht, dass der Typ als Drogenkurier unterwegs war. Wahrscheinlich hat er eine größere Lieferung geholt.
    Dazu schweigt er natürlich. Im Verhör ist er stumm wie ein Frischfisch. Die Frage ist nun: Für wen hat er das Rauschgift geholt? Denn er selbst ist garantiert nur ein Handlanger und kein Boss.«
    Â»Es zieht mir die Socken aus«, meinte Tim begeistert. »Allerdings muffeln die nicht.« Er küsste seine Freundin auf die Ponyfransen. »Kommt noch was, Pfote? Du lächelst so triumphierend.«
    Â»Allerdings. Ladicke ist vorbestraft. Wegen Einbruch und Kfz-Diebstahl. Papi erwähnte das nebenher. Und vorhin an der Bushaltestalle hatte ich eine Erleuchtung. Mit dem Handy habe ich Paul angerufen und ihn gebeten, mal in La- dickes Vorstrafenakte nachzusehen, ob er vielleicht einen Spitznamen hat.«
    Paul Überstätter war Kommissar Glockners neuer Mitarbeiter, ein sehr tüchtiger junger Mann, frisch von der Polizeischule. TKKG hatten einen besonderen Draht zu ihm.
    Â»Und?«, fragte Karl.
    Â»Paul brauchte nicht nachzusehen. Er wusste es aus dem Handgelenk.«
    Â»Lappen-Olaf?«, vermutete Tim.
    Â»Genau.«
    Â»Dann ist der Dickwanst mit Pelzkragen...« Tim unterbrach sich. »Findet ihr nicht auch: Der sieht aus wie der typische Drogenboss. Nein, ich nehme das zurück. Niemand sieht typisch aus wie irgendein Krimineller. Die gibt’s auch mit Engelsgesichtern. Hinter einer abstoßenden Fassade muss nicht unbedingt ein abstoßender Charakter zu Hause sein. Aber manchmal ist so ein Verbrecher wie ein Kunstwerk: Inhalt und Form stimmen überein.«
    Â»Den Vergleich«, rief Gaby, »lasse ich nicht gelten. Aber der Dickwanst interessiert uns. Zufällig habe ich mir seine Kfz-Nummer gemerkt und...«
    Â»Du auch?«, staunte Tim. »Ich glaube, wir sind als Team nicht zu schlagen.«
    Â»Jedenfalls habe ich Paul gebeten, Name und Adresse des Fahrzeughalters rauszusuchen. Mit dem neuen Großrechner im Präsidium und dem aktuellen Zugriff-Programm für

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