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Auf vier Pfoten zur Millionenbeute

Titel: Auf vier Pfoten zur Millionenbeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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völligunnötig. Wuff war – trotz seiner Filmrolle als Ganoven- schreck – einer der gutmütigsten Hunde.
    Jetzt wunderte er sich, vermisste auch die Kamera, sein Frauchen in Sichtweite, die gleißenden Scheinwerfer – und die übrigen Wichtigtuer vom Filmteam.
    Vorsichtig führten sie ihn zum Wagen.Er sprang sofort hinein. Dimi schloss die Heckklappe. Wuff hatte zwei weitere Hamburger gefunden – und war sehr zufrieden mit den Umständen.
    Erst als sich der Wagen in Bewegung setzte, fiel ihm ein, dass er sein melodisches Begrüßungs-Jaulen vergessen hatte. Er holte es nach.
    Im geschlossenen Wagen klang das wie die Fanfare zum Weltuntergang. Barzik, der sich eine Zigarre anzündete, fiel das Feuerzeug aus der Hand. Dimi verriss das Lenkrad und hätte beinahe einen Hydranten (Zapfstelle für Wasserentnahme) gerammt.
    Â»Hat er Platzangst?«
    Â»Weiß nicht. Aber er hört ja schon auf. Hast du den Schrieb in den Zwinger geworfen?«
    Dimi nickte. »So was vergesse ich nicht.«
    Der so genannte Schrieb war eine Täuschung. Damit wollten sie ablenken und den wahren Grund verschleiern. Sie verlangten Lösegeld. Also Dog-Napping (Hunderaub) . Für 50000 Euro würden sie Wuff zurückgeben. Das Geld sollte um 11.30 Uhr am nächsten Vormittag bei den Müllcontainern Ecke Leisheimer Landstraße/Palisadenweg hinterlegt werden: in einer braunen Tüte hinter dem Dosenschrott-Sammelbehälter.
    Den Erpresserbrief hatte Dimi auf einer alten Schreibmaschine getippt – und sich keinen Kopf gemacht wegen der Fingerabdrücke, denn er war ja nicht vorbestraft, also nicht vorhanden im Register der Polizei.
    Â»Wegen der Geldübergabe«, grinste Barzik, »müssen sie uns für komplette Idioten halten. Weiß ja keiner, dass wir nie dort antanzen werden.«
    Â»Was sind 50000?!«, feixte Dimi, »wenn’s um eine Millionenbeute geht, um Lappen-Olafs Millionenbeute. Er hat sich was ausgedacht, der Fuzzi. Aber wir haben Durchblick.«
    Â»Es ist meine Idee«, stellte Barzik richtig. »Ich bin auf Wuff gekommen.«
    Als der Vierbeiner seinen Namen hörte, winselte er freudig.
    *
    Kurz nach drei Uhr in dieser eisigen Winternacht wachte Tim auf. Es war stockdunkel in der Bude Adlernest. Drüben auf der anderen Seite schnarchte Klößchen in seinem Bett.
    Vage erinnerte sich Tim an einen dramatischen Traum. Hatte der ihn geweckt? Es war ungewöhnlich. Normalerweise schlief er mindestens sieben Stunden durch. Jetzt spürte er eine seltsame Unruhe, als hätte er etwas vergessen, was wichtig war – als wäre etwas unerledigt geblieben.
    Seine Gedanken bewegten sich frisch wie nachtaktive Tiere. Und dann fiel es ihm ein. Olaf Ladicke!
    Als wir bei Diminivski waren, überlegte er, fiel der Spitzname: Lappen-Olaf. Der Dickwanst mit dem Pelzkragen sagte es. Und wir wollten überprüfen, ob Ladicke und Lappen-Olaf vielleicht ein und derselbe sind. Das haben wir noch nicht getan. Besteht Personengleichheit? Wenn ja, führt das weiter. Dimi scheint ein Ganove zu sein. Und dem andern würde ich nicht über den Weg trauen. Vielleicht haben auch die beiden was mit Bankraub zu tun? Und dann die Bemerkung des andern, Lappen-Olaf brauche Geld.
    Geld braucht zwar jeder. Aber bei dem klang es wie: Hände hoch und her mit dem Geldbeutel!
    Dann fiel ihm ein, wie der schwarze Mercedes am späten Nachmittag bei Caroline Faltfinger vorbeigefahren war. Doch das konnte Zufall sein – ohne tiefere Bedeutung. Tim schob sein Kopfkissen zurecht, dachte was Erfreuliches – nämlich an Gaby – und schlief wieder ein.

13. Hochachtung vor Gaby
    Gegen vier Uhr morgens führte Wuff seine Entführer auf vier dicken, weißen Pfoten zum Versteck der Millionen- Beute, zu Ladickes Beute, zu dem Hellpush aus Malaga, mit dem die Gangster den deutschen Drogenmarkt eindecken, nein, überschwemmen wollten. Jeder Junkie würde sich voll pumpen können bis zum Hirnzerfall, bis zum verklärten Hinscheiden. Ein Fakt, eine Wahrscheinlichkeit. Was aber von den meisten Junkies verdrängt wird.
    Es war ganz leicht. Sie fuhren mit Wuff zur Ruine. Im Mondlicht hielten sie ihm einen Plastikbeutel unter die Nase, in dem sich Hellpush befunden hatte. Wuff,jetzt ohne Bändigungsgerät an langer Leine geführt, trabte ohne Umweg zur ehemaligen Abteikirche und dort in die Katakombe hinab. Barzik und Dimi konnten kaum

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