Auf vier Pfoten zur Millionenbeute
Landkreise. Papi erhielt einen Tipp, gerade dieser Tage sei eine Riesenmenge bei Wilkowsky eingetroffen. Aber, wie gesagt, der Tipp allein nützt wenig. Denn gefunden wurde bei der Haussuchung nichts.«
»Starker Hammer!«, meinte KlöÃchen. »Da muss dein Vater also unter seinen Augen diese Umtriebe dulden.« »Er duldet gar nichts. Er...«
»Erörtern können wir später«, fiel Tim seiner Freundin ins Wort. »Erst mal sollten wir handeln. Du hast Frage zwei noch nicht beantwortet.«
»Er wohnt Teufelsrieder LandstraÃe Nr. 141.«
Tim nickte. »Wenn Wilkowsky Hellpush an Jugendliche verhökert, dann werde ich bei ihm als Fixer aufkreuzen. Auf Knien bitte ich ihn um das Dreckszeug. Wenn er mir was verkauft, ist die Sache gelaufen. Wie viel Geld haben wir bei uns?«
Alle stocherten in Taschen und Portmonees. 28 Euro und 30 Cent kamen zusammen.
Tim wiegte den Kopf.« Ich glaube, Rauschgift ist teurer.« »Da sieht manâs wieder«, nickte KlöÃchen. »Alles spricht für Schokolade.«
»Versuchen können wirâs trotzdem«, meinte Tim. »Ich bin eben noch Anfänger. Für mich genügt eine winzige Prise.«
*
Sonnenglut füllte die Teufelsrieder LandstraÃe. Nr. 141 sah bescheiden aus: ein kleines Fachwerkhaus im verwilderten Garten.
TKKG fuhren an der Adresse vorbei und hielten an der nächsten QuerstraÃe.
»Wenn wir mannschaftsweise antanzen«, sagte Tim, »saust ihm der Frack. Besser ist, ich rutsche ihm allein vor die FüÃe. Gebongt?«
»Wie ein Fixer siehst du eigentlich nicht aus«, meinte Karl. »Nicht mal wie ein Anfänger unter den Drogenabhängigen.«
»Macht gar nichts«, warf KlöÃchen ein. »Sobald ein Knetegeier wie dieser Heroin-Verteiler 28,30 Euro riecht, schlägt die Gier bei ihm durch und die grauen Zellen haben Schaltpause.«
Dessen war Tim sich nicht so sicher. Aber er lieà sein Bike bei den Freunden zurück und stiefelte los.
Nr. 141.
An der Gartentür hing ein Schild VORSICHT! BISSIGER HUND.
Auch das noch!, dachte Tim und begann in der Tonart von Terriern zu kläffen. Vielleicht konnte er auf diese WeiseGröÃe und Gefährlichkeit des Vierbeiners feststellen. Aber nichts passierte. Lauerte Hektor hinter den verwilderten Büschen?
Tim kläffte abermals und blickte zurück zu seinen Freunden.
Sie feixten, erahnten offenbar, was er bezweckte.
Er öffnete die Gartenpforte und ging zum Haus. Vor der Eingangstür beschien die Sonne einen Karton Fruchtjoghurt. Ein paar Wespen schwirrten in der Nähe. Tim klingelte. Nichts. Kein Hund, kein Wilkowsky. Hatten sie den Weg umsonst gemacht?
Er ging bis zur Ecke, dann an der Seitenfront entlang zur Terrasse. Aus der Terrassentür hing ein Stück Gardine heraus. Nanu? Die Tür war nur angelehnt. Tim schob den Kopf ins Haus und bemühte sich um Entzugserscheinungen. Er begann mit den Zähnen zu klappern.
»Herr Wilkowsky!«, rief er. Dass er den heiÃen Tipp bzw. diese Adresse hier von einem Süchtigen am Bahnhof erhalten habe, wollte er behaupten. »Herr Wilkowsky!«
Macht citywärts die Mücke, dachte Tim, und lässt einfach die Tür offen. Ob ich mich mal umsehe?
Im Nebenraum, einem Wohnzimmer, fand er Clemens Wilkowsky. Es war ein dicklicher Bursche, der auch im bewusstlosen Zustand verschlagen aussah. Es konnte noch nicht lange her sein, dass er von der Trittleiter gestürzt war. Aus einer gefährlichen Kopfwunde sickerte Blut. Offenbar hatte er von der obersten Leiterstufe den Abflug gemacht â also aus etwa 180 Zentimeter Höhe. Aufgeprallt war er auf den gusseisernen Löwenfuà des Kamingitters. Mörderisch! Tödlich hätte das ausgehen können. Tim fühlte nach dem Puls. Schwächlich stolperte der vor sich hin.
Tim blickte zur Decke des hohen Raums, verschob dieses Abenteuer auf später und rannte in die Diele, wo er dasTelefon gesehen hatte. Die Ambulanz musste her. Vielleicht lag ein Schädelbruch vor.
»Wir schicken sofort einen Wagen«, versprach die Notarzt-Zentrale.
Tim legte den Verunglückten etwas Erste-Hilfe-gerechter, lief zur StraÃe und winkte seinen Freunden. Sie kamen im Sauseschritt. Dann umstanden alle den Bewusstlosen.
»Das ist Wilkowsky«, sagte Gaby. »Genauso hat Papi ihn beschrieben. Weshalb, Tim«, streng sah sie ihn an, »weshalb hast du ihn
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