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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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drückte ihre Hand. „Nichts lieber als das.“ Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. „Aber das ist weder der rechte Ort noch die rechte Zeit. Allerdings bin ich sehr froh, dass du eingewilligt hast, mich zu heiraten, denn ich würde zu gern sehr bald auf dein Angebot zurückkommen.“
    Sie errötete und schämte sich auf einmal, wie sie ihre Heirat besprochen hatten.
    Er gab sich zerknirscht. „Ich habe dir gar keinen richtigen Antrag gemacht.“
    Rasch schüttelte sie den Kopf. „Das braucht es nicht. Hier würde niemand einen förmlichen Antrag erwarten.“
    „Trotzdem. Ich werde es wiedergutmachen.“
    Sie senkte den Blick. „Es hat mir ziemlich gut gefallen, wie du es gemacht hast.“
    Er hob ihr Kinn, damit sie ihn ansah, und schaute ihr tief in die Augen, als suche er nach etwas. Dann klärte sich sein Blick, und er küsste sie so zärtlich und liebevoll, dass sie tiefes Glück empfand, nun doch diesen Mann zu heiraten, der es ihr so leicht machte, ihn zu mögen.
    Wenn sie nur sicher sein könnte, dass er nicht ebenso leicht zu lieben wäre.
    Es blieb ihr erspart, diesen Gedanken weiter zu verfolgen. Jemand klopfte an die Tür. In heller Panik sprang Isabel auf und richtete ihr Kleid. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Wenn sie nun einen Augenblick eher gestört worden wären …
    Die Tür ging auf, und Lara kam herein. „Isabel?“
    Sie sah die beiden nicht sofort, befanden sie sich doch glücklicherweise im hinteren Teil des Raums, gut versteckt hinter den Skulpturen. Nach dem ersten Schreck sagte Isabel etwas lauter als nötig: „Ich halte dies für die Darstellung eines Apoll, Lord Nicholas.“
    Nick erhob sich seelenruhig, ging langsam um Isabel herum und betrachtete die fragliche Statue. „Ich fürchte, da täuschen Sie sich, Lady Isabel.“
    Isabel hörte nur halb hin; ihre Aufmerksamkeit war auf Lara gerichtet, die zwischen den Skulpturen hindurch zu ihnen geeilt kam. „Warum?“
    „Nun“, meinte er trocken, „zum einen, weil es sich um die Darstellung einer Frau handelt.“
    Isabel fuhr herum und besah sich die Skulptur zum ersten Mal genauer. „Ja, das sehe ich auch. Aber ich meinte ja auch nicht diese , sondern jene dort drüben.“
    „Oh, verzeihen Sie, mein Fehler.“ Er lächelte. „Welche meinten Sie?“
    „Die da!“ Sie deutete auf irgendeine Statue und drehte sich wieder zu Lara um. „Ist etwas passiert?“
    Lara kam näher. „Isabel“, sagte sie völlig außer Atem.
    Die Freundin wusste sofort, was passiert war. „Wer?“
    Lara holte tief Luft. „Georgiana.“
    Isabel spürte, wie Nick neben ihr erstarrte. Sie drehte sich nach ihm um und sah erstaunt, wie ernst er auf einmal wirkte. Der neckische Charme von eben war einer versteinerten Miene gewichen. „Was ist mit ihr?“, fragte er.
    „Sie ist verschwunden.“
    Er sah Isabel an. „Was tun wir jetzt?“
    Hätte sie Zeit gehabt, seine Worte zu bedenken, hätte sie sich gefreut, dass er wir gesagt hatte – ein weiterer Beweis seiner ernsten Absichten. Aber sie eilte schon zur Tür, Lara dicht auf den Fersen.
    „Wir werden sie suchen.“

16. KAPITEL
    Siebte Lektion
Erweisen Sie ihm die Ehrfurcht, die ihm gebührt.
Nichts mag ein lukrativer Lord lieber, als seiner Überlegenheit, seiner Macht und seiner Intelligenz versichert zu sein. Geben Sie sich unwissend und Ihrem Lord in allem recht – so gewinnen Sie sein Herz. Geben Sie ihm ab und an Gelegenheit, sich zu revanchieren: Sollten Sie sich die zarten Finger am Tee verbrühen, lassen Sie sich von ihm umsorgen. Ermutigen Sie ihn zum Spiel und lassen Sie ihn gewinnen. Geben Sie ihm Anlass, Sie zu trösten, und preisen Sie bei jeder Gelegenheit sein umfassendes Wissen und seine Unfehlbarkeit.
Perlen und Pelissen
Juni 1823
    W er hat sie zuletzt gesehen?“, fragte Isabel kurz und bündig, als sie die Küche von Minerva House betrat, ein zusammengerolltes Papier von Gwen entgegennahm und geradewegs den großen Holztisch ansteuerte.
    Nick sah Rock zur gegenüberliegenden Tür hereinkommen, wahrscheinlich eben erst aus Dunscroft zurückgekehrt. Ihre Blicke trafen sich kurz, ehe Nicks Aufmerksamkeit wieder anderweitig in Beschlag genommen wurde.
    Das also war Minerva House.
    Zwei Dutzend Frauen saßen um den Tisch versammelt, alle in Männerkleidern: Breeches, Hemden, Stiefel, das Haar unter Kappen verborgen. Als Isabel hereinkam, standen sie auf, als wäre sie General Wellington persönlich. Nicht ganz zu Unrecht, wie er fand. Sie strahlte eine Ruhe und

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