Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen
seine Hand um ihre, führte sie und zeigte ihr, wie sie ihn berühren sollte. Als sie beide schwer nach Atem rangen, hielt er inne, hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. „Das genügt, meine Schöne.“
„Aber ich möchte …“
Er lachte harsch. „Ich auch, Liebste, ich auch. Aber nichts soll mich heute Nacht von dir abhalten. Und wenn du so weitermachst, ist es vorbei, noch ehe wir begonnen haben.“ Damit rollte er sich abermals auf sie und bedeckte ihren Leib mit heißen, feuchten Küssen. An ihrem Schoß verharrte er, ließ einen Finger in sie gleiten.
Sie biss sich auf die Lippe, um nicht laut aufzuschreien, als er sie mit findigen Fingern streichelte und liebkoste. Ein zweiter Finger folgte dem ersten, und mit dem Daumen begann er auf der kleinen Knospe zu kreisen, wo all ihre Empfindungen zusammenflossen. Isabel wand sich auf dem Bett, grub ihre Finger ins Plumeau und konnte kaum mehr an sich halten. „Ist es das, was du willst, meine Schöne?“, fragte er, ohne von seiner süßen Qual abzulassen.
„Ja …“, stöhnte sie.
„Hier?“ Er ließ seinen Daumen schneller kreisen, drückte fester.
„Ja, bitte …“
„So höflich …“, murmelte er. „Und so leidenschaftlich. Meine leibhaftige Voluptas.“ Er verlangsamte seine Liebkosungen, peinigte sie mit einem trägen, kaum erträglichen Rhythmus. „Aber das ist längst nicht alles, was du willst, oder?“
Sie öffnete die Augen und fand ihre Empfindungen in den seinen gespiegelt. „Ich … ich …“
„Sag es mir, Isabel. Was möchtest du wirklich?“
„Ich will … Ich will dich.“
„Was genau willst du von mir?“
Sie errötete und drängte sich an ihn, drängte ihn weiter. „Nein, Nick …“
Er grinste, wölfisch und verwegen. „Oh doch, Isabel … Was genau willst du?“
Und dann hörte er ganz auf, seine Finger noch immer tief in ihr, doch reglos, sein Daumen von dort verschwunden, wo Anfang und Ende sich so wundersam vereinten. Sie spreizte die Beine, und es kümmerte sie nicht, wie es aussehen oder was er von ihr denken mochte. „Nick …“, schrie sie, zürnend und flehend zugleich.
„Du brauchst mich nur darum zu bitten, Isabel.“
Kühl blies er über ihr erhitztes Fleisch, bis sie zu vergehen meinte. „Deinen Mund“, flüsterte sie. „Ich will deinen Mund.“
„Braves Mädchen“, sagte er und senkte seinen Mund auf sie, liebkoste sie mit seinen Lippen, leckte so lustvoll, dass es ihr die Sinne raubte. Sie grub ihre Finger in sein Haar, ließ sich von ihm beglücken, und als sie sein tiefes, befriedigtes Knurren hörte, war es um sie geschehen. Ihre Gefühle übermannten sie, trugen sie hinauf auf einer Welle des Entzückens. Als sie aufschrie, laut seinen Namen rief, ließ er seine Zunge über die kleine Knospe schnellen, liebte sie mit seinem Mund, bis sie sich an ihn drängte, ihm ihre Hüften entgegenhob und eine Welle der Lust über ihr zusammenschlug, dass sie sich an ihn klammerte – ihrem einzigen Halt in diesem Taumel, der Nabel ihrer Welt.
Nachdem sie auf die Erde zurückgekehrt war, nahm er seinen Mund von ihr und küsste sich langsam wieder aufwärts, streichelte ihre Brüste, spielte mit den Spitzen, bis Isabel seufzte vor Wonne. Dann fand er ihren Mund in einem langen, innigen Kuss. „Du solltest dich niemals scheuen, um das zu bitten, was du willst. Nicht bei mir.“
Sie öffnete die Augen und begegnete seinem Blick. „Dann will ich auch den Rest.“
Das Blau seiner Augen verdunkelte sich. „Bist du sicher?“
Sie nickte. „Ganz sicher. Und du hast gesagt, ich muss nur darum bitten.“
Er bewegte sich auf ihr, ließ sie seine Erregung spüren, und sie hob sich ihm entgegen, wartete voller Ungeduld auf die nächsten Schritte dieses wundervollen Tanzes. Ihm stockte der Atem, und sie merkte, wie sehr er um Beherrschung rang. „Isabel.“ Er holte tief Luft. „Hat … hat jemand je mit dir darüber gesprochen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich habe es schon bei Tieren gesehen.“
Er lächelte gequält. „Das … das ist nicht ganz dasselbe …“
Fordernd drängte sie sich an ihn. „Nick, bitte. Ich habe keine Angst.“ Seine Narbe stach weiß hervor, und sie hob die Hand an seine Wange, strich sanft darüber und hoffte, so auch die Dämonen zu besänftigen, die ihn quälten. „Ich will es. Ich will dich.“
„Es wird wehtun, meine Schöne. Nur beim ersten Mal. Aber du sollst es nicht bereuen. Ich werde alles wiedergutmachen.“
Das Herz ging ihr auf.
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