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Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen

Titel: Auf zehn verschlungenen Wegen einen Lord erlegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maclean
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musste er nicht wissen. „Viel Glück. Aber vergessen Sie nicht, dass Sie es nicht mit Skulpturen zu tun haben. Glauben Sie bloß nicht, dass diese Frauen Ihnen ihre Geheimnisse offenbaren werden.“
    „Ach nein?“ Er lächelte schief. „Da wären sie nicht die ersten.“
    Daran wollte sie gar nicht denken, an all die anderen Frauen, die sich ihm offenbart hatten. Und so schwieg sie.
    „Dann soll es also so sein … Izzy?“
    Ihren Kosenamen von seinen Lippen zu hören, ließ sie sich nackt und verletzlich fühlen. Und das gefiel ihr nicht. Es gefiel ihr ganz und gar nicht. „So sieht es aus“, erwiderte sie knapp.
    „Sehr gut. Dann werde ich mich mal an die Arbeit machen.“
    „Das macht doch alles viel einfacher, oder?“
    „Die Mädchen werden froh sein, nicht mehr so vorsichtig sein zu müssen.“
    Isabel sah erst Gwen an, dann Jane. Hatten die beiden den Verstand verloren? „Ich glaube, ihr habt nicht begriffen. Etwas Schlimmeres konnte gar nicht passieren! Lord Nicholas weiß über Minerva House Bescheid! Was soll daran gut sein?“
    Sie holte Tinte und Papier aus der Schublade des Küchentischs und setzte sich. „Ich werde eine neue Unterkunft für uns alle finden müssen. Bis dahin müsst ihr Townsend Park verlassen und woanders unterkommen. Keine Sorge, ich weiß schon ein paar Familien, die ein oder zwei Mädchen zu sich nehmen würden.“
    Ihre Worte wurden mit Schweigen aufgenommen, nur das Kratzen der Feder auf dem Papier war zu hören. Gwen und Jane sahen einander an, blickten dann zu Kate, drängten sie still, etwas zu sagen. „Isabel … vielleicht solltest du einen solch drastischen Schritt noch einmal überdenken.“
    „Daran ist überhaupt nichts drastisch. Es ist das einzig Vernünftige. Lord Nicholas weiß, dass hier nur Frauen leben, und früher oder später wird er auch dahinterkommen, warum ihr hier seid. Und was dann? Glaubt ihr, Margaret würde auch ein oder zwei Mädchen nehmen?“
    „Margaret war eine von uns. Natürlich nimmt sie jemanden auf. Aber muss das wirklich sein? Warum warten wir nicht mit dem Umzug, bis die Sammlung verkauft ist?“
    Isabel schüttelte den Kopf. „Dann ist es zu spät.“
    „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass Lord Nicholas uns verraten würde?“, fragte Kate.
    „Doch, das glaube ich.“ Isabel sah von ihrem Schreiben auf. „Zumindest halte ich es nicht für ausgeschlossen. Warum sollte er sich auf unsere Seite stellen?“
    „Nein“, sagte Kate entschieden. „Ich glaube das nicht.“
    „Ich auch nicht“, pflichtete Gwen ihr bei. „Er ist ein guter, anständiger Mann …“
    Gereizt blickte Isabel auf. „Woher willst du das wissen? Du bist ihm noch kein einziges Mal begegnet.“
    „Nein, aber ich habe ihn gesehen . Und ihn mit dir reden hören. Das und seine Bereitschaft, uns zu helfen, genügt mir.“
    Isabel blinzelte ungläubig. „Das ist wohl so ziemlich das …“
    „Ich glaube, Gwen will einfach nur sagen, dass ihr Instinkt sie selten trügt“, fuhr Jane dazwischen. „Immerhin hat er sich auf deine Bitte hin bereit erklärt, deine Sammlung zu schätzen. Das war sehr großzügig von ihm. Wer sich so großzügig zeigt, führt selten etwas im Schilde.“
    „Wer sich so großzügig zeigt, führt immer etwas im Schilde! Warum sollte er es sonst tun? Was wissen wir schon von ihm? Er könnte sonst wer sein! Er könnte …“ Isabel versuchte, sich das Schlimmstmöglichste vorzustellen. Die Mädchen beobachteten sie amüsiert.
    „Ja?“, hakte Jane nach.
    „Er könnte ein Frauenhändler sein!“, verkündete Isabel triumphierend. „Ein Zuhälter!“
    Jane verdrehte die Augen.
    Kate schnaubte verächtlich. „Er ist kein Zuhälter, Isabel. Er möchte uns einfach nur helfen. Und da trifft es sich doch gut, dass wir ein bisschen Hilfe gerade gut gebrauchen könnten.“
    „Und noch besser trifft es sich, dass er einer von Londons lukrativen Lords ist“, setzte Gwen nach.
    Isabel stöhnte auf. „Oh, wäre uns doch dieses dumme Heft nie ins Haus gekommen! Dann wäre all das nämlich gar nicht erst passiert.“ Sie schaute von einer Frau zur anderen. Alle versuchten, so unschuldig wie möglich dreinzublicken. „Mein Gott“, seufzte sie. „Ihr findet, ich solle ihm nachstellen, habe ich recht?“
    „Nun, ich würde es nicht nachstellen nennen“, sagte Gwen und lächelte hoffnungsfroh, „aber vielleicht könntest du versuchen, mal eine der Lektionen zu befolgen?“
    „Lord Nicholas St. John zu umwerben löst nicht unser

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