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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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Hotel treffen sich die Busse vom Flughafen wieder. Jede Reisegesellschaft lädt immer ein oder zwei Ehepaare an jedem Hotel ab. Es dauert für alle oft neunzig Minuten bis zu zwei Stunden.
    Da fällt Ihnen doch sicherlich ein, dass man die Reisenden nicht nach Reisegesellschaften in Busse sortiert einsteigen lassen könnte, sondern nach den Hotels. Man fragt einfach: Wer will zum Hotel SunBay? Dann steigen alle ein, die dieses Hotel gebucht haben, und los geht’s. Das dauert halb so lange für alle Reisenden und für das Busunternehmen. Sie selbst kommen noch zur Essenszeit im Hotel an und müssen bei schon geschlossener Hotelbar keine Wasserflasche und ein hart gekochtes Ei im Zimmer-Kühlschrank vorfinden.
    So viel da auch schon automatisiert worden ist – merken Sie, dass immer noch so viel geblieben ist, was besser gemacht werden kann? Die Systeme müssen alle miteinander reden, das ist der entscheidende Punkt. Die Reiseveranstalter reden nicht untereinander, um die Busse vernünftig zu organisieren. Die Flugliniensysteme reden nicht mit den Hotels. Wie kann es heute noch passieren, dass Sie nach langer Reise und zwei Stunden Bus ankommen und das Hotel ausgebucht ist? Hotels MÜSSEN zuerst überbucht werden, weil sehr, sehr viele Reisen nicht angetreten werden oder oft mangels Teilnehmer Busrundreisen ausfallen. Aber wenn Sie die Reise antreten, könnte das Hotel schon per Internet wissen, dass in Kürze ein freies Zimmer gebraucht wird, oder? Reisen ist heute immer noch mit viel Ärger verbunden. »Der Wagen 12 fährt heute nicht mit, er ist seit Wochen kaputt. Das weiß der Automat im Bahnhof leider nicht und hat Ihnen eventuell einen Platz im kaputten Wagen reserviert. Es tut uns leid, dass das geschehen ist. Wir ersetzen Ihnen die drei Euro Reservierungsgebühr, wenn Sie am Zielbahnhof Ihren dringenden Geschäftstermin sausen lassen und sich stattdessen in einer Schlange anstellen, wo man Ihnen Erstattungsanträge austeilt und beim Ausfüllen hilft. Wenn Sie keinen Sitzplatz finden sollten, entschuldigen wir uns schon jetzt. Der freundliche Zugbegleiter ist Ihnen behilflich, einen Sitz in der zweiten Klasse zu suchen.« Hier redet das System, das die Züge und Waggons verwaltet, nicht mit den Fahrkartenautomaten!
    Die Reiseinfrastruktur ist noch lange nicht perfekt oder effizient, obwohl sie schon mit bewunderungswürdiger Komplexität im Grunde ganz gut funktioniert.
    Telemedizin und Fernpflege
    Nach einer Operation könnten Patienten Sensoren am Körper behalten, die Blutwerte und Atmung etc. an die Klinik funken. Bei Problemen meldet sich ein Arzt oder die Sensoren fordern den Patienten auf, bestimmten Anweisungen zu folgen. Das geht heute noch nicht wirklich gut, weil es zu viele Funklöcher gibt. Was passiert, wenn Sie gerade »im Tunnel« sind oder in einem kleinen Dorf, wo kein Handy funktioniert? Was geschieht, wenn das Netz überlastet ist? Hier sind die Systeme nicht aufeinander abgestimmt und im Ganzen nicht zu hundert Prozent zuverlässig.
    Heute wird in der Forschung an einer Wohnungsausstattung gearbeitet, die grob schaut, ob kein Unglück passiert. Ist die Herdplatte schon seit einer Stunde an, obwohl kein Topf drauf steht? Brennt das Licht in der Nacht? Gibt es unnatürliche Geräusche? Hört man etwas oder jemanden fallen?
    Meine Mutter verlor sich nach meines Vaters Tod irgendwie. Trotz aller Ermahnungen trank sie kaum noch etwas, begann das Gefühl für Tag und Nacht zu verlieren und musste bald in das schon lange für ihr Alter vorgesehene Zimmer im Altersheim Vorholz mitten im Wald ziehen. Hätte sie mit ein paar Kameras, einem großen Bildschirm und unserer Fernpflege und der »Fernpflege von Nachbarn vor Ort« nicht glatt ein Jahr länger in ihrem geliebten Haus bleiben können? Da bin ich sicher. Mit Bildtelefon auf dem Fernseher hätte sie getrunken. Die Technologie dafür ist spottbillig gegen die Heimkosten.
    Zu allem, was unter der Flagge »Telemedizin« oder »Telepflege« segelt, muss jedoch erst eine vernünftige Infrastruktur entstehen.
    Live-Navigation
    Denken wir uns Sensoren entlang den wichtigen Straßen, die bei jedem vorbeikommenden Auto die Geschwindigkeit messen, die genauso funktionieren wie die heute üblichen Warnanzeigen an den Ortseingängen, die uns erziehen sollen.
    Damit weiß man, wie schnell ein Auto im Durchschnitt auf diesem Streckenabschnitt vorankommt. Wenn ich dann mit meinem Auto irgendwo hinfahre, etwa durch die staugefährdeten Zonen um Stuttgart zur

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