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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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Zeit so viel wie Autos, heute gibt es sie beim Discounter für jeden erschwinglich.
    Auch Hotelzimmer müssen solche Wände haben, sonst fühlen wir uns nicht zu Hause! Alles muss neu konzipiert werden. Wir werden anders leben, anders mit Freunden und Verwandten umgehen, wir können aus der Ferne Alte betreuen, die bald wegen der Überalterung Deutschlands in der großen Mehrheit sein werden.
    Die Fernwand ist das Tor zur Welt und zum Wissen.
    Virtuelle Welten
    Die Bildwand in der Wohnung ist auch das Tor zu den virtuellen Welten. Google Earth ist dabei nur ein ganz kleiner Anfang. Wir werden bald in der ganzen echt dargestellten 3-D-Welt herumspazieren können, nicht nur in so langweiligen Fantasiewelten wie in Second Life. Wir werden dort in Form von Avataren herumlaufen, die uns genau ähneln, das ist wichtig, wenn wir uns »persönlich« treffen oder virtuell Kleidung anprobieren möchten. In einem zweiten, dritten, vierten Leben können wir dann als Drache oder als Megaschönheit herumlaufen und virtuelle Partys feiern.
    Wie solch ein Leben genau aussehen wird, lässt sich nur erahnen. Heute funktioniert es nicht richtig, weil unter anderem die Internetbandbreite einfach zu klein ist. Wir müssen zehnmal oder hundertmal mehr Übertragungsgeschwindigkeit bekommen, aber diese neue Welt können wir absehen, denn das digitale Fernsehen erfordert ja schon sehr viel Übertragungskapazität. Werden wir in dieser Welt dann virtuelle Wohnungen haben? Mit echten virtuellen IKEA -Möbeln, die wir in virtuellen Kaufhäusern lizensieren können? Gibt es dann auch ein eBay für gebrauchte virtuelle Autos? Ich fürchte, ich werde hier ganz unwirklich. Ich habe schon einige Artikel über diese Welt geschrieben, werde daraufhin aber sehr schief von der Seite angeschaut – die Leser fragen sich, ob meine satirische Ader mit mir durchgegangen ist. Dabei habe ich wahrhaftig schon im Jahr 1999 in meinem Buch Wild Duck die heutige Second-Life-Google-Earth-Kombination exakt geschildert. Man kann schon sehr früh sehen, wie alles in vielen Jahren wird.

 
    Die Ambivalenz der Zukunft
     
    Im Grunde will niemand ernsthaft in die Zukunft sehen.
    Wir können die Zukunft in etwa kommen sehen, aber was, wenn wir sie so nicht lieben, wie sie dann sein wird? Wir können uns für eine Zukunft entscheiden, aber was ist, wenn das große Anstrengungen von uns verlangt, und was, wenn jeder von uns eine andere Zukunft möchte?
    Eine Zukunft, die ohne Zutun einfach auf uns zukommen wird, ist eine der Lust und des Geschäfts. >Eine Zukunft, die so aussieht, wie wir sie gern hätten, erfordert Gemeinsamkeit und Anstrengung.
    Im vorstehenden Abschnitt habe ich Ihnen exemplarisch einige sehr wahrscheinliche Entwicklungen der Zukunft illustriert. Wie fühlen Sie sich? Freuen Sie sich auf eine solche Zukunft, in der die Menschen nicht mehr so sehr für Autos und Häuser sparen, sondern eher für Schönheitsoperationen? Haben Sie kein ungutes Gefühl, wenn die Mediziner Neurotechnologien entwickeln, die dann irgendwie missbraucht werden, um Sportler zu dopen und später mit Biotech und Gentech zu züchten? Muss man sich bald in Arbeitsverträgen verpflichten, täglich »gesunde vitaminartige« Leistungspillen zu schlucken? Was soll dieses ganze Gerede um Großbildschirme? Heißt das nicht, dass wir uns nie mehr persönlich sehen? Werden wir bald nur noch in Dunkelwohnungen sitzen und im Virtuellen leben? All das wollen doch bestimmt nur Schönheitswahnsinnige oder Geschäftemacher, aber doch nicht wir!
    Auf der anderen Seite ist es sicher eine allgemein als gut anerkannte Idee, dass man Deutschland zum Land der Umwelttechnologie, des Elektroautos, der Medizintechnologie und des Spezialmaschinenbaus weiterentwickeln könnte. Das würde uns einen guten, auskömmlichen und ethisch einwandfreien Platz in der Staatengemeinschaft schaffen. Wollen wir nun auf diese Karte setzen und energisch nach vorn stürmen? Dann müssten wir sofort das Internet auf die höchste Ausbaustufe hochfahren, die Bildung radikal ausbauen und die Nutzung von Umwelttechnologien und Elektroautos vom Staat her so stark subventionieren, dass sich eine wirklich große Wirtschaftskraft in diesen Gebieten entwickelt. (Das lasse ich hier einmal als meine Behauptung so stehen, ich begründe das im nächsten Kapitel genauer.)
    Dann kommen aber doch wieder die klagenden Milchbauern und wollen lieber Kühe statt Elektroautos subventioniert haben etc.
    Im Grunde überfordert uns die

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