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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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Filme sind nur für Kinder! Pfui Teufel, du hast doch eine Frau!«)
    Kinder haben die Freiheit, die Zukunft mit den ganz naiven Kinderaugen zu betrachten und sich eine solche auszusuchen, die ihnen gefällt. Sie suchen sich dann gar nicht so sehr eine perverse oder egoistische aus! Das denken nur wir selbst, weil wir Erwachsene geworden sind. Wir selbst haben auch einst unsere Zukunft gegen unsere Eltern gewählt. Lange Haare sind heute normal und erlaubt, Frauen dürfen Hosen tragen und Schwule sind selbstverständlich geachtete liebe Mitbürger, die unsere Eltern noch voll Abscheu mit dem Bann des Strafgesetzbuches ins Zuchthaus warfen. Unsere Eltern haben sich verzweifelt gegen unsere Fernsehsucht gestemmt und sind ihr am Ende selbst verfallen. Nun stemmen wir uns gegen die Internetsucht unserer Kinder.
    Immer dasselbe: Die neue Generation geht voran – ganz unbekümmert in neues Gefilde, und wir Älteren versuchen sie zurückzuhalten, weil wir sie im vergangenheitsdestruktiven Geiste in den Gefahren umkommen sehen.
    Kinder sehen die Zukunft ganz einfach neu, weil sie auf der grünen Wiese starten. Sie sind nicht in die Abhängigkeiten des Lebens verflochten, auch nicht in verflixten Familienstrukturen gefangen. Sie gehen in die Schulen, die wir ihnen bieten. Sie werden gerne ein Jahr ins Ausland gehen, sie werden sich einen der ganz neuen Berufe wählen. Für sie ist die Zukunft einfach so, wie sie mit ihnen beginnt.
    Ich selbst gehe auf die sechzig Jahre zu – und ich sage mir das immer wieder. Ich beginne, konsequent zwischen einer wirklichen Argumentation und der Larmoyanz eines alten Menschen zu unterscheiden. Ein Beispiel: Die IBM hat um das Jahr 2000 herum begonnen, die festen Büroplätze abzuschaffen. Alle nötigen Arbeitsmittel sind ja im Laptop. Jeder kann arbeiten, wo er will. Per Funk und UMTS bin ich überall im Büro, jeder hat ein Handy. Außerdem sind die meisten viel unterwegs, ich selbst bin vielleicht an zwei Tagen der Woche an meiner normalen Arbeitsstätte in Mannheim. Es ist wirklich Verschwendung, dann ein eigenes großes schönes Büro zu haben, wie es früher für mich selbstverständlich war – in der Uni und bei IBM . Aber ich leide unter der Arbeit auf der Bürofläche – auch heute noch. Es ist nicht mehr so schlimm, aber immer noch da. Ich arbeite lieber zwischen Büchern. Zu Hause kann ich das. Die IBM -Bibliothek ist abgeschafft worden. Man hat berechnet, dass die meisten Bücher nie angefasst werden. Es ist billiger, sich Bücher bei Bedarf von Amazon schicken zu lassen, und zwar jedes einzelne Mal, wenn man in ein Buch schauen will! Wussten Sie das? Allein die Bibliothekarin kostet mehr als alle Amazon-Rechnungen zusammengenommen. Als ich vor Jahren aus meinem großen Büro mit Büchern, Blumen und Neckarblick ausziehen musste und nur mit meinem Laptop allein sein sollte, hat es mir für Monate das Herz gebrochen. Ich habe überlegt, ob ich mir eine andere Stelle suchen soll.
    Und heute sitzen lauter junge Leute um mich herum. Wenn ich jetzt sagen würde, ich säße lieber zwischen Büchern, würden sie lächeln. Wer nimmt noch Bücher in die Hand? – Ich selbst auch kaum noch! – Google und »Digitale Bibliothek«! Wenn ich klagen würde, ein eigenes Büro haben zu wollen, würden sie lachen, weil wir doch kaum »da« sind! Wir kommen höchstens noch zu den seltenen persönlichen Meetings zusammen!
    Und dann schaue ich, sinnierend über die gute alte Zeit, aus dem Fenster und sage mir: »Sie kennen es eben nicht anders.« Und der Alte in mir stänkert: »Die da wissen gar nicht, wie man gut arbeiten kann. Sie waren noch nie in einer solchen Situation.« Man hat sie bei ihrer Bewerbung bei IBM in der Arbeitsfläche herumgeführt und ihnen gezeigt, wie sie arbeiten werden. Das haben sie also gesehen und gewollt.
    Ich nicht. Ich habe seelisch gesehen etwas anderes mit dem Vertrag unterschrieben. Das ist es, was in mir gräbt …
    Ich will Sie nicht mit zu vielen Beispielen langweilen: Verstehen Sie, dass es nicht ganz klar ist, was berechtigte Klage ist und was nur Jammer? Damals hatte ich kein DSL zu Hause und kein UMTS überall …
    Ich habe für mich selbst beschlossen, die Jungen zu fragen, was sie vom Neuen denken. Ich lebe bei etwas Glück noch so lange! Ich werde bestimmt nicht alles mitmachen, aber ich sehe, wie die Jungen eine andere Welt erzeugen, die viel mit Fitnesscentern, Event-Hopping und iPods zu tun hat. Die Jungen essen viel mehr Koriander, weil Jamie Oliver

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