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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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Größe, er sitzt quasi genau wie die echte Person vor uns. Alle, die es je probierten, sagen, damit sei der Durchbruch zu einer hoch zufriedenstellenden Lösung geschafft. Wie gesagt, so ein Raum mit Riesenbildschirm kostet ein Vermögen – und für das gestochen scharfe Bild braucht man wohl 10 Gigabit/s Bandbreite. (In meinem Wohnort Waldhilsbach beispielsweise will die Telekom ihr DSL nicht ausbauen, ich habe 784 kbit/s, ich brauche also für gute Web-Konferenzen 10000 Mal mehr, oder 100 Mal mehr als KabelBW derzeit maximal durch das Fernsehkabel liefert.) Wir können aber schon jetzt sehen, dass sich die Arbeitswelt in wenigen Jahren ganz neu gestalten wird. Und noch mehr unser Privatleben! Das nämlich werden wir bald nicht mehr strikt vom Berufsleben trennen.
    Reales und virtuelles Wohnen & Leben in veränderten Immobilien
    Darum haben wir nämlich in Zukunft zu Hause ein Bildschirmzimmer, das wir privat und dienstlich nutzen können. Eine ganze Wand ist dort ein Bildschirm! Das Zimmer wird durch Kameras komplett erfasst, sodass unser Gegenüber alles im Raum einsehen kann, wenn wir auf Konferenzschaltung gehen. Auf der Wand sehen wir dann unseren Gesprächspartner, in einem kleineren Bild im Bild sehen wir uns zur Kontrolle selbst (wie beim Skypen). Wenn der Bildschirm wirklich riesig groß ist, sind viele Teilbildschirme (»Bild im Bild«) denkbar, auf denen unser Computer oder verschiedene Fernsehkanäle laufen.
    Am Sonntagmorgen schalten wir zum Beispiel unsere Eltern dazu, unsere Kinder erzählen mit den Großeltern. Der Besuch findet nun öfter statt, die Familie sieht sich viel mehr. Die oft weite Reise zu den Großeltern wird eingespart, auch der häufige Streit, wenn man drei Tage mit Sack und Pack und gegenseitigen Ratschlägen kommt. Wir können Freunde zuschalten und auch öfter sehen. Wir unterhalten uns mit einem Freund, der ein Jahr im Ausland studiert. Wir lernen gemeinsam mit einem Austauschschüler in Singapur, den uns die Schule zugeteilt hat – den sehen wir nur über die Wand. Den Nachhilfelehrer holen wir uns auch gleich in die Wohnung, wenn wir ihn brauchen!
    Wir können natürlich auch den Arzt zuschalten und ihm unsere Beschwerden über den Bildschirm zeigen. »Ist das hier ernst? Schauen Sie mal!« Wir können Einbrecher über Bewegungsmelder automatisch zur Polizei durchschalten. Wir können mit dem Steuerberater über die Bildschirmwand reden, mit dem Rechtsanwalt, mit dem Versicherungsvertreter, mit dem Finanzbeamten. Alles, wobei man nur reden will und dabei Formulare ausfüllt, kann nun über die Bildschirmwand abgewickelt werden.
    Wahrscheinlich braucht jedes einzelne Familienmitglied solch eine Wand für sich?! Die Kinder wollen ja ihre Freunde sehen oder mit der Wand spielen. Brauchen wir also gleich mehrere Kommunikationswände in der Wohnung?
    Wie wäre es mit dem Spielen? Kennen Sie Wii Sport? Auf einem Fernseher sieht man zum Beispiel Tennisspieler, und Sie können zum Spieler werden und sich virtuelle Bälle um die Ohren schießen. Mit einem elektronischen Griff kann man so mit dem Fernseher fast real Tennis spielen. Ich habe das mit meinen Kindern zu Weihnachten probiert und hatte hinterher elenden Muskelkater! Wii Sport ist aber nur der bescheidene Anfang. Es gibt Prototypen von kleinen Zimmern, deren Wände alle aus Bildschirmen bestehen. Da können Sie unter fast echten Bedingungen virtuell Squash spielen! Sie können Google Earth dort bald räumlich sehen und wie mit einem fliegenden Teppich über die Erde sausen. Sie können unter sich die Weltkarte verändern und Bodenschätze zeigen und damit in einem virtuellen GIS (Geo-Informationssystem) herumfliegen.
    Die virtuelle Wohnwand wird unser Leben entscheidend verändern. Leider sehen wir auch, dass unsere Immobilien nicht für die Einrichtung von Bildschirmwänden gebaut wurden. Wir haben nämlich fast alles zu Fensterfläche gemacht (»alles hell!«) und nur ab und zu im Haus eine Wand für Schränke, Betten oder Küchenzeile stehen gelassen. Alles andere ist architektonisch verkünstelt unterbrochen oder verkantet. Eine schöne Bildschirmwohnung sollte spartanisch gerade sein (»schön dunkel!«). Ich will sagen: Der Einbruch der virtuellen Welt wird eine gigantische Baukonjunktur im realen Leben erzeugen. Die Bildschirmwand ist eventuell dabei gar nicht das Teuerste. Denken Sie an die rasant fallenden Preise der Flachbildschirme, die größer und größer werden. 23-Zoll-Bildschirme kosteten vor nicht langer

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