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AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen

Titel: AUFBRECHEN! - Warum Wir Eine Exzellenzgesellschaft Werden Muessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Dueck
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Idee für meine Kollegen zu simpel, außerdem doch eine Sache der Automobilindustrie?! Ich versuchte, mit Autofirmen in Deutschland in Kontakt zu kommen. Null Interesse. Man verwies darauf, dass das Zentrum der Automobilindustrie in Detroit sei. Ich erwiderte, dass man damit bei gehobenen Modellen beginnen müsste, also bei BMW , Mercedes, Audi, Porsche. Ich scheiterte an jeder Ecke und gab es auf. Vor einigen Monaten jammerte ich wieder einmal bei einem amerikanischen Manager aus Detroit. Er meinte, da sei Detroit die falsche Adresse, da wäre doch Deutschland besser?!
    Meine Meinung: Wenn wir einen Schacht für Computer hätten, würde es eine gigantische Erneuerungswelle im Auto geben. Wir könnten während der Lebenszeit eines Autos den Computer zwei- oder dreimal wechseln. Wir hätten bald welche mit integriertem Navigationsgerät, mit Internetfernsehen und einem Wecker, wenn wir gleich bei eBay bieten müssen. Kinder könnten hinten Videospiele spielen oder in E-Books lesen. Autozulieferer könnten einzelne Funktionen der Elektromotoren vom Bordcomputer steuern lassen …
    Die Idee des Schachts ist trivial. Man muss »nur« alle Hersteller der Autos an einen Tisch setzen und sich auf die Maße einigen. Am besten nimmt man dieselben wie beim Radio. Oder man setzt nur hinter das Radio ein paar USB -Anschlüsse und lässt es zu, dass die Computer dann eben das Radio noch mit drin haben. Das aber wollen die Radiohersteller nicht, die uns die serienmäßigen Radios zu absoluten Räuberpreisen mitliefern.
    Merken Sie, wie ein kleines Sollloch im Auto so viel Energie freisetzen kann? Wie viele Arbeitsplätze es schaffen würde? Und wie viel Innovation das bedeuten würde?
    Solarzellen
    Deutschland nahm von Anfang an eine führende Rolle in der Solarenergie-Industrie ein. Im Jahre 2008 zählte die Hightechbranche rund 14000 Mitarbeiter nur bei den Herstellern im engeren Sinne. Insgesamt arbeiten viele Male mehr Menschen in dieser Zukunftsbranche. Deutschland hatte den Einbau von Solarzellen subventioniert und förderte diese Industrie. Der Ertrag der Anlagen auf unseren Dächern stieg und stieg, weil die Anlagen die Sonnenenergie mit jeder Technologiegeneration besser ausbeuteten. Die Preise für die Anlagen fielen fast so schnell wie die der Computer. Überschüssiger Strom kann für 20 Jahre für einen guten Preis (2009 für 43 Cents pro KW , 2010 für 40 Cents) ins Netz eingespeist werden. In südlichen Ländern wie Italien und Spanien wird der Dachstrom in ein bis drei Jahren billiger sein als der aus der Steckdose.
    Die Anzahl der Hausbesitzer mit Solaranlagen wächst explosionsartig. Die Gewinne der Firmen fließen …
    Aber unsere Solarindustrie hat sich mit ihrem großen Durchbruch auch eine heftige Krise eingehandelt. Denn nun werden überall in der Welt Solaranlagen-Produktionen hochgefahren, vor allem in China. Deutschland dominiert nun die Industrie nicht mehr. Die Chinesen produzieren billiger. Trotz der überschäumenden Nachfrage der Hausbesitzer gibt es schon Überkapazitäten in der Produktion!
    Das alles zeigt, dass wir hierzulande Großartiges leisten und ganz neue Industrien etablieren können. Wenn es aber an die Massenproduktion geht, wird diese Arbeit an die jungen aufstrebenden Länder abgegeben.
    Deutschland entwickelt die Zukunft.
Die billige Herstellung geschieht woanders!
    Warum gründen Deutsche keine Firmen in China dafür? Warum versuchen sie die Massenproduktion hier? Wir sind nur in der Wissensgesellschaft in dem Maße besser, wie wir beim Monatsgehalt teurer sind.
    Deshalb: Keine Massenproduktion hierzulande! Wir müssen weiter und weiter – immer vorn sein. Es gibt in den USA und China schon erste Prototypen von Folien auf normalen Fensterscheiben, die die Sonne schlucken … Weiter! Weiter! Einmal eine gute Infrastruktur bedeutet nicht immer eine gute Infrastruktur. Der Weg in die Zukunft endet nicht.

Masterplan Zukunft Deutschland
     
    Die zukunftskonstruktive Marktwirtschaft wird durch den Staat unterstützt, der die Infrastrukturen der Zukunft immer neu bestimmt. Der Staat moderiert die Definitionen der zukünftigen Standards und finanziert all das von der Infrastruktur, was der Markt im Wettbewerb nicht in Einigkeit zu erstellen vermag.
    Der vor der Bundestagswahl 2009 vom SPD -Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier konzipierte »Deutschland-Plan« enthielt Elemente eines solchen sinnvollen Vorgehens. Leider war er natürlich ein kurzfristig vorgelegtes Wahlprogramm und

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