Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aufbruch zu den Sternen - Roman

Aufbruch zu den Sternen - Roman

Titel: Aufbruch zu den Sternen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
sprechen und untersuchen, wie weit der Mond als vorgeschobene Tankstelle für den Flug nach den Planeten in Frage kommt.«
    »Das dürfte recht interessant sein. Richards und Clinton werden sich vermutlich beide zu technischen Fragen äußern, und davon habe ich nachgerade genug.«
    »Danke!«, sagte Collins lachend. »Es ist nett zu wissen, dass unsere Bemühungen gewürdigt werden.«
    »Wisst ihr«, sagte Dirk plötzlich, »dass ich den Mond noch nie durch ein großes Teleskop gesehen habe?«
    »Das ließe sich an irgendeinem Abend dieser Woche einrichten – sagen wir übermorgen. Der Mond ist im Augenblick gerade erst einen Tag alt. Wir haben verschiedene Teleskope hier, durch die man ein ziemlich gutes Bild bekommt.«
    »Ich frage mich oft«, sagte Dirk nachdenklich, »ob wir irgendwo im Sonnensystem auf Leben stoßen werden – ich meine intelligentes Leben.«
    Eine längere Pause trat ein. Dann sagte Maxton abrupt:
    »Das glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Betrachten Sie es einmal so: Wir haben zehntausend Jahre gebraucht, um von der Steinaxt bis zum Raumschiff zu gelangen. Das bedeutet, dass jede Kultur – vorausgesetzt natürlich, dass sie überhaupt so etwas wie Technik kennt – in einem sehr frühen Entwicklungsstadium zum interplanetarischen Verkehr kommen muss.«
    »Nicht unbedingt«, sagte Dirk. »Wenn man die ganze vorgeschichtliche Entwicklung dazuzählt, so haben wir eine Million Jahre bis zum Weltraumschiff gebraucht.«
    »Am Alter des Sonnensystems gemessen, ist das wenig genug. Wenn es je eine Zivilisation auf dem Mars gegeben haben sollte, so ist sie wahrscheinlich schon erloschen, noch ehe die Menschheit aus dem Dschungel hervorkam. Wenn sie noch existierte, hätte man uns längst einen Besuch abgestattet.«
    »Das ist so einleuchtend«, erwiderte Dirk, »dass ich es einfach nicht für wahr halten kann. Überdies lassen sich genügend Vorfälle aufzählen, die den Anschein erwecken, als wären wir in der Vergangenheit tatsächlich von Wesen oder Schiffen besucht worden, denen unser Aussehen nicht behagte und die sich wieder davongemacht haben.«
    »Ja, ich habe einige dieser Berichte gelesen und fand sie recht interessant. Aber ich bin ein Skeptiker; wenn die Erde je von Fremden aufgesucht wurde, was ich bezweifle, so waren es sicherlich keine Wesen von den anderen Planeten. Raum und Zeit sind zu groß, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass wir über die Straße hinweg Nachbarn haben.«
    »Das wäre schade«, sagte Dirk. »Für mich ist das Erregendste an der ganzen Astronautik, dass sie die Möglichkeit eröffnet, mit Typen von anderer Geistesart in Berührung zu kommen. Das Menschengeschlecht brauchte sich dann nicht mehr ganz so einsam und verlassen vorzukommen.«
    »Das stimmt schon; aber vielleicht ist es ebenso gut, wenn wir die nächsten paar Jahrhunderte damit verbringen können, das Sonnensystem in aller Ruhe selber zu erforschen. Bis dahin werden wir um vieles weiser sein – ich meine wirklich weiser, nicht nur klüger. Dann werden wir vielleicht auch innerlich auf einen Kontakt mit anderen Rassen vorbereitet sein. Im Augenblick – nun, seit Hitler sind immerhin erst vierzig Jahre vergangen.«
    »Wie lange werden wir Ihrer Ansicht nach warten müssen, ehe es zu einem ersten Kontakt mit einer anderen Zivilisation kommt?«, fragte Dirk ein wenig entmutigt.
    »Wer kann das sagen? Zeitlich gesehen ist uns dieser Kontakt vielleicht so nah wie die Gebrüder Wright – oder so weit entfernt wie die Errichtung der Pyramiden. Es kann sogar schon morgen in einer Woche geschehen, wenn die ›Prometheus‹ auf dem Mond landet. Aber ich bin fest überzeugt, dass das nicht der Fall sein wird.«
    »Meinen Sie wirklich, dass wir je die Sterne erreichen werden?«, fragte Dirk.
    Professor Maxton saß für eine Weile schweigend da und stieß nachdenklich ganze Wolken von Zigarettenrauch aus.
    »Ich glaube schon. Eines Tages«, sagte er.
    »Wie?«, fragte Dirk weiter.
    »Wenn es uns gelingt, einen Atomantrieb herzustellen, der fünfzig Prozent leistungsfähiger ist, können wir nahezu Lichtgeschwindigkeit erreichen – dreiviertel davon auf alle Fälle. Das bedeutet eine Reisezeit von etwa fünf Jahren von Stern zu Stern. Eine ziemlich lange Zeit, aber selbst für uns kurzlebige Kreaturen noch im Bereich des Möglichen. Und eines Tages werden wir ja auch viel länger leben als heute, hoffe ich. Viel, viel länger.«
    Dirk hatte plötzlich eine Vision und sah die Dreierrunde, zu der auch er

Weitere Kostenlose Bücher