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Aufbruch zu den Sternen - Roman

Aufbruch zu den Sternen - Roman

Titel: Aufbruch zu den Sternen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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hundert Jahre liegen zwischen seiner unmöglichen Kanone und der ›Prometheus‹.«
    Er stützte die Ellbogen auf den Tisch und starrte vor sich hin ins Weite. »Was werden uns erst die nächsten hundert Jahre bringen?«, sagte er bedächtig.

XXVII
     
    Es hieß zwar, die große Nissen-Hütte wäre an die Zentralheizung des Lagers angeschlossen, nur merkte man nichts davon. Dirk, der sich bereits an das Leben in Luna City gewöhnt hatte, hatte vorsorglich seinen Mantel mitgebracht. Er bedauerte die Unglücklichen, die diese elementare Vorsichtsmaßnahme außer Acht gelassen hatten. Gegen Ende des Vortrages würden sie sich wahrscheinlich wie auf einem der äußeren Planeten vorkommen.
    Etwa zweihundert Leute saßen bereits auf den Bänken, und noch immer strömten neue herein, da der Zeitpunkt, an dem der Vortrag beginnen sollte, erst um fünf Minuten überschritten war. In der Mitte des Raumes waren ein paar Elektriker eifrig damit beschäftigt, letzte Einstellungen an einem Episkop vorzunehmen. Vor dem Pult des Vortragenden hatte man ein halbes Dutzend Armstühle aufgestellt, die das Ziel vieler begehrlicher Blicke bildeten. So deutlich, als wären sie gekennzeichnet gewesen, verkündeten sie der Welt: »Reserviert für den Generaldirektor.«
    Eine rückwärtige Tür öffnete sich, und Sir Robert Derwent trat ein, gefolgt von Taine, Professor Maxton und einigen anderen Leuten, die Dirk nicht kannte. Alle, außer Sir Robert, nahmen in der vordersten Reihe Platz; der Stuhl in der Mitte blieb leer.
    Stille trat ein, als der Generaldirektor auf das Podium trat. Auf Dirk machte er den Eindruck irgendeines großen Impresarios, der das Zeichen zum Hochziehen des Vorhangs gibt. Und in gewissem Sinne war es das auch.
    »Mr. Taine«, sagte Sir Robert, »hat sich freundlicherweise bereit erklärt, zu uns über die Objekte unserer ersten Expedition zu sprechen. Da er diese Expedition mitgeplant hat und daran teilnehmen wird, dürften seine Ausführungen von größtem Interesse sein. Er wird zuerst über den Mond sprechen und sich dann, wie er mir angedeutet hat, über die Pläne auslassen, die wir in Bezug auf das übrige Sonnensystem haben. Ich glaube, bis hinauf nach Pluto liegt organisatorisch so ziemlich alles fest für ihn. Mr. Taine.« (Beifall.)
    Dirk betrachtete den Astronomen aufmerksam, als dieser auf das Podium stieg. Bis jetzt hatte er ihm nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt; und hatte, abgesehen von seiner zufälligen Begegnung mit Hassell, in der Tat kaum Gelegenheit gehabt, sich irgendeines der Besatzungsmitglieder genauer anzusehen.
    Taine war ein etwas untersetzter junger Mann, dem Anschein nach kaum Mitte zwanzig, in Wirklichkeit aber fast dreißig Jahre alt. Die Astronautik holt sie sich aber verdammt jung, dachte Dirk. Kein Wunder, dass Richards mit seinen fünfunddreißig Jahren von seinen Kollegen als ein ziemlich altes Semester betrachtet wurde.
    Taines Stimme klang klar und präzis, und seine Worte waren überall deutlich zu verstehen. Er war ein guter Redner, hatte jedoch die störende Angewohnheit, mit Kreidestücken zu jonglieren – was ihm öfter misslang.
    »Über den Mond als Ganzes brauche ich Ihnen nicht viel zu sagen«, begann er, »da Sie in den vergangenen Wochen bereits genug darüber gehört oder gelesen haben. Etwas näher eingehen möchte ich allerdings auf die Gegend, wo wir zu landen beabsichtigen, und Ihnen in ein paar Worten sagen, was wir zu tun hoffen, wenn wir dorthin gelangen.
    Hier zunächst einmal eine Gesamtansicht des Mondes. (Bild eins, bitte.) Da er voll ist und die Sonne vertikal auf die Mitte der Scheibe scheint, sieht alles flach und uninteressant aus. Das dunkle Gebiet hier unten rechts ist das Mare Imbrium, wo wir landen werden.
    Hier haben Sie jetzt einen neun Tage alten Mond – so werden Sie ihn von der Erde aus sehen, wenn wir dort ankommen. Da die Sonnenstrahlen im Winkel darauf fallen, treten die Berge ungefähr in der Mitte deutlich hervor – betrachten Sie nur die langen Schatten, die sie werfen.
    Nun wollen wir einmal näher herangehen und das Mare Imbrium im Einzelnen betrachten. Nebenbei bemerkt, bedeutet der Name ›Regenmeer‹, aber es ist natürlich kein Meer, und es regnet weder dort noch sonst irgendwo auf dem Mond. Der Name stammt von den alten Astrologen aus den Tagen vor der Erfindung des Teleskops.
    Auf dieser Nahaufnahme können Sie sehen, dass das Mare eine ziemlich ebene Fläche darstellt und oben (im Süden, nebenbei bemerkt) von einem

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