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Aufbruch zu den Sternen - Roman

Aufbruch zu den Sternen - Roman

Titel: Aufbruch zu den Sternen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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wirklich großartigen Gebirgszug begrenzt wird – den Mondapenninen. Im Norden haben wir diese kleinere Bergkette, die Alpen. Der Maßstab hier gibt Ihnen eine Vorstellung von den Entfernungen. Jener Krater beispielsweise ist fünfzig Meilen breit.
    Dieses Gebiet ist eines der interessantesten auf dem Mond und wohl auch das schönste, aber während unseres ersten Besuches können wir nur eine kleine Region erforschen. Wir werden ungefähr hier landen (nächstes Bild, bitte), und dies ist eine vergrößerte Zeichnung des Gebietes, wie man es mit bloßem Auge aus einer Entfernung von zweihundert Meilen sehen würde.
    Über die genaue Landestelle kann erst während des Anfluges entschieden werden. Für die letzten hundert Meilen werden wir langsam fallen und müssten eigentlich Zeit genug haben, ein passendes Gelände auszuwählen. Da wir senkrecht auf Stoßfängern herunterkommen und bis zum letzten Augenblick Gewalt über das Schiff haben, brauchen wir nur wenige Quadratmeter einigermaßen horizontaler Fläche. Ein Pessimist hat zwar die Befürchtung geäußert, dass wir in trockenen Treibsand geraten könnten, aber wir halten das für sehr unwahrscheinlich.
    Wir werden das Schiff stets nur paarweise und angeseilt verlassen, während der Dritte an Bord bleibt, um die Sprüche nach der Erde weiterzuleiten. Unsere Schutzanzüge enthalten genügend Luftvorrat für zwölf Stunden und isolieren uns gegen alle erdenklichen Temperaturschwankungen auf dem Mond – vom Siedepunkt bis zu einigen hundert Grad minus Fahrenheit. Da wir tagsüber dort sein werden, brauchen wir kaum zu befürchten, in niedrige Temperaturen zu geraten, es sei denn, dass wir für längere Zeit im Schatten blieben.
    Ich kann hier nicht auf all das eingehen, was wir während unserer Woche auf dem Mond an Arbeit zu bewältigen hoffen, und will nur einige Hauptpunkte kurz andeuten.
    So nehmen wir zum Beispiel einige kompakte, aber sehr starke Teleskope mit, durch die wir die Planeten so klar und so deutlich zu sehen hoffen wie noch nie zuvor. Diese Geräte nebst vielen anderen Ausrüstungsgegenständen werden wir für zukünftige Expeditionen auf dem Mond zurücklassen.
    Wir werden Tausende von geologischen oder, besser gesagt, ›selenologischen‹ Proben zur Analyse mitbringen. Unser Augenmerk wird besonders auf Mineralien gerichtet sein, die Wasserstoff enthalten, weil sich die Fahrtkosten beträchtlich verringern würden, wenn wir ein Werk zur Extraktion von Treibstoff auf dem Mond errichten könnten. Noch wichtiger ist, dass wir in einem solchen Falle an Fahrten nach den anderen Planeten denken könnten.
    Wir nehmen ebenfalls eine Menge Radiogeräte mit. Wie Ihnen bekannt sein dürfte, bietet der Mond ungeahnte Möglichkeiten als Relaisstation, und einige dieser Möglichkeiten wollen wir untersuchen. Hinzu kommen alle Arten von physikalischen Messungen, die wir vornehmen wollen und die von größtem wissenschaftlichem Interesse sein dürften. Eine der wichtigsten davon ist die genaue Bestimmung des magnetischen Mondfeldes, um Blacketts Theorie auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Dass wir auch eine großartige Sammlung von Aufnahmen und Filmen mitzubringen hoffen, versteht sich von selbst.
    Sir Robert hat Ihnen vorhin versprochen, dass ich mich auch über die zukünftige Entwicklung der Weltraumschifffahrt äußern würde. Hier kurz meine persönliche Meinung dazu:
    Vor allem müssen wir auf dem Mond eine Basis errichten. Wenn wir Glück haben, können wir unseren Stützpunkt vielleicht gleich an der Stelle ausbauen, wo wir das erste Mal landen. Sonst müssen wir es anderswo versuchen.
    Für einen solchen Stützpunkt sind bereits ausführliche Pläne entworfen worden. Er müsste sich nach Möglichkeit selbst erhalten können und seinen Bedarf an Nahrungsmitteln unter Glas heranziehen. Der Mond mit seinen vierzehn Tagen ununterbrochenen Sonnenscheins müsste eigentlich ein Paradies für jeden Gärtner sein!
    Sobald wir Näheres über die natürlichen Hilfsquellen auf dem Mond in Erfahrung gebracht haben, müsste unser Stützpunkt erweitert und entwickelt werden. Schürfungen dürften schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt vorgenommen werden – wenn auch vorerst nur, um Rohstoffe für den Gebrauch auf dem Mond zu fördern. Der Import von der Erde müsste sich auf die knappsten und seltensten Substanzen beschränken, alles andere wäre bei weitem zu kostspielig.
    Gegenwärtig sind Reisen zum Mond noch sehr teuer und sind schwierig durchzuführen, weil wir

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