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Aufbruch zu den Sternen - Roman

Aufbruch zu den Sternen - Roman

Titel: Aufbruch zu den Sternen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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das ganze Schiff sehen kann. Und Sie erinnern sich wahrscheinlich auch, dass Sie mich einmal gefragt haben, wie wir die Motoren nachsehen?«
    »Ja.«
    »Kommen Sie und schauen Sie sich die Sache an. Es ist sehenswert.«
    Dirk seufzte und legte seine Notizen beiseite. Immer kam etwas dazwischen, wenn er anfangen wollte zu arbeiten, aber eines Tages würde er schon richtig in Schwung kommen, und dann würde das Werk förmlich aus dem Boden schießen. In dieser Hinsicht hatte er keine Befürchtungen, da er sich über seine Arbeitsmethoden jetzt klar war. Es hatte auch gar keinen Zweck, richtig loszulegen, ehe er nicht das gesamte Tatsachenmaterial geordnet hatte, und bis jetzt war er noch nicht einmal mit dem Index zu seinen Notizen und Referenzen fertig.
    Es war ein sehr kalter Tag, und auf »Oxford Circus« zusteuernd, hüllte er sich fester ein. Der Verkehr des Städtchens lief hauptsächlich über diese Kreuzung, und er hoffte, einen Wagen zu finden, der ihn bis zur Startbahn mitnähme. Verkehrsmittel waren knapp, und zwischen den verschiedenen Abteilungen fanden andauernd heftige Kämpfe um den Besitz der wenigen verfügbaren Last- und Personenkraftwagen statt.
    Für etwa zehn Minuten stand er in der Kälte herum und vertrat sich die Beine. Endlich kam ein Jeep mit Journalisten vorbei, die dasselbe Ziel wie er hatten. Der Wagen hatte entfernte Ähnlichkeit mit einem Optikerladen auf Rädern und starrte von Kameras, Teleskopen und Ferngläsern. Dirk fand jedoch noch ein Plätzchen, indem er sich durch das Fenster hineinzwängte.
    Der Jeep bog in den Parkplatz ein, und sämtliche Insassen kletterten heraus, wobei sie ihre Gerätschaften fest an sich gepresst hielten. Dirk war einem sehr kleinen Reporter mit einem sehr großen Teleskop und einem Stativ behilflich – teils aus Gutmütigkeit, teils weil er hoffte, selber einen Blick hindurchwerfen zu können.
    Die beiden Schiffe lagen von allen Schutzvorrichtungen entblößt da; zum ersten Mal bekam man einen Begriff von ihrer vollen Größe und ihren Ausmaßen. Auf den ersten Blick erschien »Beta« wie eines der üblichen Flugzeuge von ziemlich normaler Bauart. Dirk, der sehr wenig von Flugzeugen verstand, würde kaum einen zweiten Blick darauf verwendet haben, hätte er sie vom Flughafen seines Heimatortes aufsteigen sehen.
    »Alpha« hatte jetzt nicht mehr ganz so große Ähnlichkeit mit einer gewaltigen Granate. Die Radioantennen und Navigationsgeräte des Weltraumschiffes waren ausgefahren worden, und seine Linien waren durch einen Wald von Masten und Spieren der verschiedensten Arten völlig verdorben. Im Innern musste sich jemand an der Schaltanlage zu schaffen machen, denn gelegentlich wurde ein Mast ein Stück ein- oder weiter ausgefahren.
    Dirk folgte der Menschenmenge zum Heck des Schiffes. Dort war eine etwa dreieckige Fläche mit Stricken abgesperrt worden, so dass die »Prometheus« sich an der einen Spitze befand, während die Zuschauer längs der Basis standen. Näher als bis auf etwa hundert Meter konnte auf diese Art niemand an das Triebwerk der Maschine herangelangen. Dirk warf einen Blick auf die gähnenden Öffnungen und verspürte kein sonderliches Bedürfnis, näher heranzugehen.
    Kameras und Feldstecher traten in Aktion, und Dirk bekam alsbald Gelegenheit, einen Blick durch das Teleskop zu werfen. Die Raketenmotoren schienen nur wenige Meter entfernt, aber er konnte nichts weiter ausmachen als eine metallene Höhlung voller Dunkelheit und Geheimnis. Aus dieser Öffnung würden Hunderte von Tonnen radioaktiver Gase mit einer Brennschlussgeschwindigkeit von fünfzehntausend Meilen in der Stunde strömen. Dahinter verborgen lagen die Atombrenner, denen sich kein menschliches Wesen je wieder nähern konnte.
    Jemand kam auf der anderen Seite der Absperrung über das verbotene Gelände auf ihn zu. Beim Näherkommen erkannte Dirk, dass es Dr. Collins war. Der Ingenieur lachte und sagte:
    »Dacht ich's mir doch, dass ich Sie hier finden würde. Wir warten nur noch auf die Instandsetzungsstaffel, die jeden Augenblick hier sein muss. Was haben Sie denn da für ein hübsches Teleskop – darf ich mal einen Blick hindurchwerfen?«
    »Es gehört nicht mir«, sagte Dirk, »sondern diesem Herrn hier.«
    Der kleine Journalist beeilte sich zu versichern, dass es ihn freuen würde, wenn der Herr Professor sich des Instrumentes bedienen und ihnen erklären würde, was es dort hinten denn überhaupt zu sehen gäbe.
    Collins blickte für ein paar Sekunden

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