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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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hinter dem er mühelos seine schwarze Seele verbergen konnte.
    Der FBI -Agent wusste, dass er sterben würde. Ihm blieben vielleicht noch eine oder zwei Minuten, und seine Lunge füllte sich mit Blut. In diesen verbleibenden zwei Minuten würde er alles tun, was in seiner Macht stand, um seinen Freund und die junge Frau zu retten, mit der er das Treffen am nächsten Samstag verpassen würde.
    »Er ist kurz weggegangen«, stammelte Bracato und versuchte, den Husten zu unterdrücken. »Er und Holly holen für uns etwas zu essen.«
    »Wann sind sie gegangen?«
    »Vor ein paar Minuten.« Bracato schmeckte Blut im Mund. »Vielleicht vor fünf Minuten.«
    Der Mann beugte sich hinunter und schaute ihm in die Augen, um zu ergründen, ob er die Wahrheit sagte. Obwohl Bracato zu keiner Regung mehr fähig war, bemühte er sich, eine arglose Miene aufzusetzen. Die beiden Männer musterten sich.
    Dann richtete der große Mann die Pistole auf Bracatos Stirn. »Du hättest nicht so lange zögern sollen. Glück für mich, schätze ich, sonst wäre ich jetzt in deiner Position.«
    Und mit diesen Worten drückte er ab.
    Jack beobachtete, wie Cristos Charlie brutal hochriss und auf den Schreibtischstuhl mit Rollen warf. Über das Gesicht seines Kollegen rann Blut und färbte den Kragen des weißen Hemdes rot. Außer ein paar Schnittwunden und versengtem Haar schien er nichts abbekommen zu haben. Der Gedanke, Charlie würde durch seine Schuld sterben, war Jack unerträglich.
    Aaron kehrte in das Büro zurück.
    »Und?«, fragte Cristos.
    »Einen haben wir erwischt. Er hat gesagt, die anderen beiden holen etwas zu essen. Wir haben den ganzen Raum durchsucht und niemanden gefunden, aber ich traue dem Braten nicht.«
    »Dann geht ihr beide jetzt mit Keeler rein. Uns läuft die Zeit davon.«
    Jack blickte durch das zertrümmerte Fenster in den Vorraum auf die drei Leichen und die riesige Blutlache, die sich auf dem Boden gebildet hatte.
    »Sie haben gesagt, niemand würde sterben. Sie werden meine Frau und mich sofort töten, sobald Sie die Kassette haben. Warum sollte ich sie Ihnen also geben? Warum sollte ich dem Mann helfen, der mich sowieso töten wird?«
    Cristos starrte Jack an. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag.«
    »Ihre Vorschläge kenne ich.«
    »Ich habe nicht versprochen, dass niemand sterben wird. Ein Kollateralschaden, erinnern Sie sich, was das ist? Sie erinnern sich an diese beiden Jugendlichen, die Sie in Ausübung Ihres Dienstes erschossen haben?«
    Jack hasste den Mann.
    »Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass ich Mia nicht töten werde«, sagte Cristos.
    »Ihr Ehrenwort ist keinen Pfifferling wert.«
    »Ganz im Gegenteil. Wenn Sie mir besorgen, was ich haben will, lasse ich sie leben.«
    Jack glaubte dem Mann nicht und schwieg.
    Aaron und Donal gingen auf Jack zu und flankierten ihn. Sie schauten Cristos an und warteten auf weitere Anweisungen.
    »Oder wie wäre es damit?« Cristos zog seine Waffe und richtete sie auf Charlies Oberschenkel.
    »Es ist Ihre Entscheidung: Ihr Kollege hier oder Mia. Können Sie diese Entscheidung vor den Augen Ihres Kollegen treffen?«
    »Jack, lassen Sie sich von diesem Mann nicht verrückt machen«, sagte Charlie und hob den Blick.
    »Sagen Sie es, Jack. Wie würden Sie sich entscheiden? Können Sie Ihrem Kollegen in die Augen sehen, wenn er leidet und stirbt, damit Ihre Frau überlebt? Kennt er sie überhaupt? Wäre er bereit, sich für sie zu opfern?«
    Jack drehte sich der Kopf. Er ertrug es nicht, Charlie in die Augen zu sehen. Sie wussten beide, wie Jack sich entscheiden würde, nämlich so wie jeder andere auch, wenn das Überleben eines geliebten Menschen auf dem Spiel stand.
    »Wenn Sie nicht wollen, dass Sie diese Entscheidung treffen müssen, gebe ich Ihnen eine Minute, um mir die Kassette zu holen.«
    Stratton hielt sich am Ende der Asservatenkammer im Schutze der Reihe Q auf und sah, dass drei Männer den Raum betraten. Er traute seinen Augen nicht, als er Jack Keeler erblickte. Stratton kannte den Mann nicht persönlich, denn er und Bracato arbeiteten normalerweise in dem Büro in Washington. Vor zwölf Stunden hatte er jedoch seine Akte gesehen, als er nach New York abkommandiert worden war, um die Sicherheit dieses Raumes ein paar Stockwerke unter der Erde zu gewährleisten.
    Keeler wurde von Bracatos Mördern eskortiert. Stratton hatte den Schuss zu spät gehört. Als er um die Ecke gebogen war, hatte sein Freund schon auf dem Boden gelegen. Er versuchte, einen Schuss

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