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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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worauf sie zur Seite kippte. Die Vorderseite ihrer weißen Bluse war blutgetränkt. Sie hatten ihr die Kehle durchgeschnitten, doch aus der Wunde sickerte kaum noch Blut.
    Schockiert wich Stratton zurück, als er begriff, dass die junge Frau, die er in den letzten acht Stunden umschwärmt hatte, brutal ermordet worden war. Es verwirrte ihn, dass er zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit Zeuge eines entsetzlichen Mordes wurde. Das kleine Stück C4 auf ihrem Schoß sah er nicht. Es kam Stratton gar nicht in den Sinn, dass sie eine Sprengfalle sein könnte. Die Explosion zerfetzte ihn und Holly, ehe er die Gefahr erkannte.
    Charlie, der auf dem Schreibtischstuhl saß, hatte Probleme, die Orientierung zurückzuerlangen. Das Klingeln in seinen Ohren war etwas leiser geworden, aber er hatte noch immer das Gefühl, unter Wasser zu sein. Die Geräusche ringsherum waren gedämpft und fern. Charlie fühlte sich, als hätte ihn ein Zug überrollt. Seine Haut brannte von der heißen Explosion, doch er war froh, dass er sich offenbar nichts gebrochen hatte und dass er noch lebte.
    Aaron betrat mit gezogener Waffe Charlies Büro. »Da ist noch jemand drin. Er hat Donal erschossen. Jetzt ist Keeler uns entwischt.«
    Cristos krallte eine Faust in Charlies Haar, riss ihn aus dem Stuhl heraus und knallte ihn gegen die Wand. »Sie wissen, warum wir hier sind.« Das war eine Feststellung und keine Frage.
    Charlie lächelte Cristos an. Sein vielsagendes Lächeln brachte seine abgrundtiefe Verachtung zum Ausdruck.
    Cristos knallte ihn noch einmal gegen die Wand. »Wo ist die Kassette, die Jack Keeler in die Asservatenkammer gebracht hat?«
    »Ich habe sie woanders hingestellt«, erwiderte Charlie mit einem Grinsen. »Jack weiß auch nicht, wo sie steht. Als ich gehört habe, dass er getötet wurde, hatte ich es im Gefühl, dass so etwas passieren würde. Und Sie, mein Freund, werden sie niemals finden.«
    »Dann brauche ich Jack wohl nicht mehr«, sagte Cristos. Er warf Charlie wieder auf den Stuhl und wechselte einen Blick mit Aaron.
    Diese Bemerkung riss Charlie aus seiner Lethargie und weckte seine Aufmerksamkeit.
    »Wenn Ihnen nicht nur Ihr Leben, sondern auch das der anderen am Herzen liegt, sagen Sie mir jetzt, wo sie ist.«
    Charlie starrte den Mann an, wobei er die Schmerzen der Brandwunden und das Brennen der Glassplitter in seinem Gesicht ignorierte. Als der Wachmann heute Morgen aufgewacht war, sich geduscht, angezogen und seiner Frau Lisa einen Abschiedskuss gegeben hatte, da hatte er nicht geahnt, dass er sie nie wiedersehen würde. Er hing an seinem Leben, aber das tat der Mann, der vor ihm stand, nicht. Charlie war sich darüber im Klaren, dass er seinem Leben sofort ein Ende setzen würde, sobald er hatte, was er haben wollte. Er fand sich mit seinem Tod ab, doch er würde den Standort der Kassette mit ins Grab nehmen.
    »Keeler hat sich da drin versteckt«, sagte Aaron und umklammerte den Riemen seiner schwarzen Schultertasche.
    »Entspannen Sie sich. Der kann hier nicht weg.« Cristos sah auf die Uhr. »Uns läuft die Zeit davon.«
    Aaron schaute auf den Computer auf dem Schreibtisch an der Seite, auf dem der zerschmetterte Monitor stand. »Da drin werden wir auch nichts finden.«
    Den Blick in die Ferne gerichtet, dachte Cristos angestrengt nach. Keine Sekunde später schoss er Charlie vollkommen unerwartet eine Kugel in den Fuß. Der Knall des Schusses hallte durch das kleine Büro.
    Charlie verzog das Gesicht, als er instinktiv versuchte, den zerschmetterten Fuß zu heben. Cristos umklammerte seine Hände, funkelte ihn wütend an und wartete, bis der erste Schock vorbei war und Charlie den Schmerz spürte.
    »Sie werden mir sagen, wo die Kassette ist …« Cristos beugte sich dicht zu Charlie vor und starrte ihm in die Augen. Dann glitt sein Blick über die winzigen Glassplitter in seiner Haut und über Charlies schmerzverzerrte Miene. Die Lider des Wachmanns begannen zu zucken. Er stand einer Ohnmacht nahe. »Bei jedem Menschen gibt es einen Punkt, an dem er zusammenbricht.«
    Cristos zog einen EpiPen aus der Innentasche seines Sakkos, entfernte die Haube von der Nadel und stach sie Charlie in den Hals.
    Charlie erstarrte. Er riss die Augen auf, und sein Herz begann zu rasen.
    »Werden Sie jetzt bloß nicht ohnmächtig«, sagte Cristos. »Das Adrenalin hält Sie wach und schärft Ihre Sinne, sodass Sie alles spüren werden, was ich Ihnen gleich antue.«
    »Kann sein, dass ich hellwach bin«, erwiderte Charlie mit

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