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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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abzugeben, hatte aber keine freie Schusslinie gefunden. Kurz darauf waren die beiden Männer im Labyrinth der Regalreihen untergetaucht und durch die Tür verschwunden.
    Stratton beobachtete den größeren der beiden Männer, der Keeler in den Rücken stieß, damit er weiterging. Er war ihr Gefangener, und es bestand kein Zweifel, dass er sie zu der geheimnisvollen Kassette führen sollte, die sie alle schon den ganzen Tag suchten.
    Als Stratton die drei Männer beobachtete, die den Gang hinuntergingen, hatte er eine freie Schussbahn, und er glaubte, dass er einen ausschalten konnte. Wenn er einen tötete, könnte das jedoch Keelers, Hollys und seinen Tod nach sich ziehen. Der zweite Mann könnte sich zwischen den hohen Regalreihen verstecken, dann ohne Vorwarnung wieder auftauchen und ihn ebenso abknallen wie Bracato. Und außerdem wusste Stratton nicht, wie viele sich noch draußen aufhielten.
    Alle Spekulationen halfen ihm nicht weiter, verdammt. Stratton konnte nur eine einzige Entscheidung treffen. Er umklammerte die Waffe mit beiden Händen, nahm Bracatos Mörder ins Visier und drückte ab.
    Donals Kopf zerbarst fast ebenso wie die Köpfe der Männer, die er in den letzten fünf Minuten getötet hatte. Es hörte sich an, als wäre ein Lastwagen über eine Melone gefahren. Aus seinem Hinterkopf schoss eine rote Fontäne aus Blut und Hirnmasse, die Aaron ins Gesicht spritzte.
    Um sich vor dem Gemetzel in Sicherheit zu bringen, gingen Jack und Aaron instinktiv in Deckung und rannten in unterschiedliche Richtungen davon. Jack blickte in die Richtung, aus der geschossen worden war, sah aber nichts. Er war zwar dankbar für die Hilfe, doch er wusste nicht genau, ob es sich bei dem Schützen wirklich um einen Verbündeten handelte und wie lange er noch leben würde, wenn er es gegen Aaron und Cristos aufnahm. Auf jeden Fall konnte Jack nicht hier stehen bleiben und auf einen Retter warten. Er schaute auf Donals Leichnam und entdeckte die Waffe, die er vor wenigen Sekunden, als die Kugel in sein rechtes Auge eingedrungen war, noch in der Hand gehalten hatte. Sie lag keinen Meter von der ausgestreckten Hand des Toten entfernt.
    Ehe Jack reagieren konnte, tauchte Aaron auf und hob die Waffe auf. Sofort darauf verschwand er wie eine Ratte, die etwas zu fressen gestohlen hatte, wieder in der Reihe auf der anderen Seite. Ohne eine Sekunde zu zögern, drang Jack rückwärts tiefer in die Reihe J ein und rannte am anderen Ende in einen angrenzenden Gang.
    Stratton schlich vorsichtig weiter bis zur Reihe C, die nur fünf Meter von der Eingangstür entfernt war. Durch den Schusswechsel hatten seine Gegner ihre Aufmerksamkeit vermutlich auf einen anderen Teil der Asservatenkammer gerichtet, sodass er sich fürs Erste unbemerkt bewegen konnte. Allerdings würden sie den Bereich, aus dem geschossen worden war, durchsuchen, sobald sich die Aufregung gelegt hatte.
    Der FBI -Agent lauschte angestrengt und hielt sich immer im Schutz der Regale auf. Er achtete auf jedes Geräusch und jede Bewegung rings um ihn herum, um nicht dasselbe Schicksal zu erleiden wie Bracato. Stratton hörte die Stimme eines Mannes mit gepflegter Sprache, dessen markanten Akzent er nicht zuordnen konnte. Es musste noch ein anderer Mann bei ihm sein, zweifellos ein Gefangener, denn dieser sagte nichts. Stratton verstand nicht viel, schnappte aber ein paar Wörter auf: »Tod«, »Kassette« und »Keeler«.
    Durch die Tür konnte er auf den schmalen Gang sehen, der zu dem kleinen Vorraum und dem Büro führte. Auf dem cremefarbenen Teppichboden lagen überall blutverschmierte Glasscherben, die aussahen wie Rubine im Sand. Es roch nach Rauch, und der Geruch des Sprengstoffs stieg ihm in die Nase.
    Stratton drang immer tiefer in die Asservatenkammer ein, während sein Blick aufmerksam hin und her wanderte, um sicherzustellen, dass ihn niemand ins Visier nahm. Vorsichtig näherte er sich der hintersten Ecke, um nachzusehen, wie es Holly ging. Schließlich fand er sie. Die junge Frau kauerte reglos auf dem Boden, ihr Kopf war auf die Knie gesunken.
    »Holly«, flüsterte Stratton, als er sich ihr näherte. Sie war vor Angst erstarrt und antwortete ihm nicht.
    Stratton drehte sich um, ließ den Blick schweifen und ging rückwärts auf sie zu. »Kommen Sie. Ich verstecke Sie oben in den Regalen. Da kann Ihnen nichts passieren. Versprochen.«
    Sie antwortete ihm noch immer nicht.
    Stratton beugte sich zu ihr hinunter und legte behutsam eine Hand auf ihre Schulter,

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