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Auferstanden: Thriller (German Edition)

Auferstanden: Thriller (German Edition)

Titel: Auferstanden: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Blick zu Jack und starrte ihm in die Augen.
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet, Jack. Haben Sie ihr die Halskette gegeben?«, fragte Toulouse ihn.
    Mia spürte, dass etwas auf ihre Schulter fiel. Sie zuckte zusammen und strampelte in dem immer weiter ansteigenden Wasser mit den Beinen, bis sie jemanden ihren Namen rufen hörte. Als sie mit der Hand durch die Dunkelheit tastete, fand sie ein Seil, das neben ihr in der Grube hing. Mia konnte nichts sehen, doch sie wusste, dass sie mit Sicherheit sterben und sie niemals jemand finden würde, wenn sie das Seil nicht ergriff.
    Sie hielt sich an dem Seil fest und wurde hochgezogen. Es waren nur drei Meter, aber die Zeit erschien ihr wie eine Ewigkeit. Als sie die Füße gegen die aufgeweichten Wände stemmte, brachen sie hinter ihr zusammen.
    Schließlich erreichte sie den Rand und kletterte mit aufgescheuerter, blutiger Haut und von oben bis unten mit Schlamm bedeckt aus der Grube. Oben stand Cristos und hielt das andere Ende des Seils fest.
    Neben ihm standen Jacob und ein größerer Mann mittleren Alters. Jacobs Gesicht war blutverschmiert und sein rechtes Auge geschwollen. »Wenn Jacob meine Befehle befolgt hätte, wären Sie jetzt nicht hier«, sagte Cristos, als sie zum Haus zurückkehrten.
    Der Regen hatte nachgelassen. Ab und zu blitzte es noch, doch es donnerte erst Sekunden später.
    »Ich bin froh, dass Sie überlebt haben«, sagte Cristos. »Ihr Mann ist unterwegs hierher, und wie würde es aussehen, wenn Sie gestorben wären, ehe er hier ankommt?«

42. Kapitel
    SAMSTAG, 3.15 UHR
    Trudeau Island tauchte am Horizont auf, aber die Insel verschwand immer wieder hinter dem Regenschleier und dem Nebel aus ihrem Blick. Es herrschte raue See. Frank steuerte das Schiff gekonnt durch die zwei Meter hohen Wellen.
    Fast fünf Minuten lang peitschte der starke Regen aus den dunklen Wolken horizontal gegen die Jacht, bis er in einen feinen Nieselregen überging. Damit sie für alle, die auf der Insel Ausschau hielten, und für Schiffe in ihrer Nähe unsichtbar blieben, fuhren sie ohne Positionslichter und verstießen damit gegen alle Vorschriften. Jack und Frank starrten auf der Suche nach entgegenkommenden Booten und Schiffen aufs Wasser, doch aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse war es schwierig, überhaupt etwas zu erkennen.
    Es dauerte beinahe eine Stunde, bis sie das äußerste Ende der Insel erreichten. Der hohe weiße Leuchtturm auf dem Hügel im Norden kam in Sicht, sein Strahl durchdrang die stürmische Nacht wie die scharfe Klinge eines Schwertes. Sie fuhren zwei Mal um die Insel herum und stellten fest, dass die Lichter im Haus brannten und sich vermutlich jemand dort aufhielt.
    Nach einer kurzen Diskussion näherten sie sich der Westseite der Insel und warfen fünfzig Meter vom Ufer entfernt den Anker.
    Im Salon der Jacht überprüfte Jack seine Waffe, zog das Magazin heraus und zählte die Patronen. Anschließend nahm er alles aus den Taschen und warf das Kleingeld, seine Brieftasche und den Umschlag mit dem Brief an Cristos auf den Tisch. Jack erinnerte sich noch immer nicht, ihn geschrieben zu haben. Er beschloss, Charlies Hasenpfote bei sich zu behalten, denn er hielt es für angebracht, in dieser Situation an die Macht eines jeden Glücksbringers zu glauben. Auch die kleine Schmuckschachtel mit Mias Perlenkette steckte er wieder ein. Dadurch hatte er das Gefühl, ihr nahe zu sein und etwas zu haben, woraus er Kraft schöpfen konnte.
    Als Jack die Waffe unter den Hosenbund steckte, fiel sein Blick auf den Briefumschlag auf dem Tisch. Es stand nichts darauf.
    Verwirrt nahm Jack ihn in die Hand, öffnete ihn und zog den Brief heraus. Als er ihn anschaute und drei Mal in der Hand hin und her drehte, wurde ihm schwindelig. Es handelte sich ohne jeden Zweifel um sein Briefpapier. Genau diesen Brief hatte er in Cristos’ Suburban gelesen und in seine Hosentasche gesteckt … Doch das Blatt war leer.
    Frank und Jack ruderten in dem kleinen Schlauchboot zu dem Sandstrand am Westufer der Insel, das so weit entfernt war, dass sie vom Haus aus niemand sehen konnte. Der Sturm war stärker geworden, und sie konnten die Jacht in fünfzig Meter Entfernung kaum erkennen. Jack warf einen Blick über die Schulter und versuchte, das ferne Ufer in zwei Meilen Entfernung zu erahnen, wo seine Töchter in dem Haus seiner Eltern schliefen. Die entsetzliche Angst, dass Cristos ihnen so nahe war, ließ sich nicht verdrängen.
    Jack, der sich auf seine zwanzig Jahre

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