Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
»behalten Sie bitte diese weißen Ratten im Auge.« Er deutete mit einem Stummelfinger auf einen Käfig, der ein paar Tiere enthielt. »Sie sind glückliche Geschöpfe, und so sollte es auch sein. Das Weibchen links, ist glücklich, weil sie gut genährt ist und einen Partner hat. Er ist aus denselben Gründen glücklich, außerdem hat er sie gerade gehabt. Sehen Sie, wie er da liegt, ein bisschen erschöpft?«
    Dragosani schaute, blickte zu Borowitz, hob eine Braue.
    »Passen Sie auf!«, knurrte Borowitz, seine Augen fest auf das Geschehen gerichtet.
    »Zuerst erregen wir seine Aufmerksamkeit«, sagte Batu und nahm unversehens eine groteske Kauerstellung ein; er ähnelte einem plumpen Frosch, der sich dem Käfig am anderen Ende des Raums zuwandte. Die männliche Ratte sprang sofort hoch, die rosa Augen schreckgeweitet. Sie hüpfte an den Gitterstäben hoch, krallte sich dort fest und starrte Batu an. »Und dann ... dann ... töten ... wir!«
    Batu ging noch tiefer in die Hocke, fast wie ein Sumo-Ringer. Dragosani, der neben ihm stand, sah, wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte. Batus rechtes Auge schien nach außen zu quellen, bis es fast aus der Höhle sprang; seine Lippen entblößten in einem bestialischen Fletschen seine Zähne; seine Nasenlöcher klafften wie gähnende schwarze Gruben in seinem Gesicht, und dicke Sehnenstränge traten aus dem Hals und unter seinem Kiefer hervor.
    Die Ratte schrie! Sie stieß einen fast menschlichen Schrei des Entsetzens und der Todespein aus und rüttelte an den Stäben wie von einem elektrischen Schlag getroffen. Dann löste sie den Griff, zitterte und fiel rücklings auf den Käfigboden. Dort blieb sie absolut reglos liegen, während Blut aus den Winkeln ihrer glasigen, hervorquellenden rosa Augen sickerte. Die Ratte war tot, das wusste Dragosani sicher und ohne weitere Untersuchung. Das Weibchen huschte vor, beschnüffelte die Leiche ihres Partners und beäugte dann durch die Gitterstäbe unsicher die drei menschlichen Wesen.
    Dragosani wusste nicht, wie oder warum die männliche Ratte gestorben war. Die Worte, die nun über seine Lippen kamen, waren mehr eine Frage als eine Behauptung oder irgendeine Art von Anschuldigung: »Das ... das ist doch ein Trick!«
    Borowitz hatte dies erwartet; es war typisch für Dragosani, unbedacht zu handeln und sich wie ein Elefant im Porzellanladen aufzuführen. Der Chef des E-Dezernats trat zurück, als Batu sich in seiner Kauerstellung zu dem Nekromanten umdrehte. Der Mongole lächelte wieder und legte seinen Kopf fragend auf die Seite. »Ein Trick?«, fragte er.
    »Ich wollte nur ...«, begann Dragosani hastig.
    »Sie können mich genauso gut einen Lügner nennen«. Batus Gesicht wurde plötzlich von einer monströsen Verwandlung erfasst. Nun wurde Dragosani mit dem, was Borowitz als den »bösen Blick« bezeichnet hatte, konfrontiert. Und er war zweifellos böse ! Dragosanis Blut schien in den Adern zu gerinnen. Seine Muskeln versteiften sich, als ob bereits die Leichenstarre einsetzte. Sein Herz tat einen gewaltigen Sprung in seiner Brust, und der Schmerz ließ ihn einen Schrei ausstoßen und taumeln. Aber die Reflexe des Nekromanten waren auch blitzschnell.
    Noch während er gegen die Wand schwankte, glitt seine Hand unter das Jackett und zog die Pistole hervor. Er wusste jetzt, dass dieser Mann ihn töten konnte. Er musste den Mongolen ganz einfach zuerst töten.
    Borowitz trat zwischen sie. »Das reicht!«, schnappte er. »Dragosani, stecken Sie das weg!«
    »Der Dreckskerl hätte mich fast erledigt!«, keuchte der Nekromant, am ganzen Leib schlotternd. Er versuchte, Borowitz aus der Schusslinie zu bekommen, aber der ältere Mann stand da wie versteinert.
    »Ich sagte, es reicht ! Wollen Sie Ihren Partner erschießen?«
    »Meinen was?« Dragosani glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. »Mein Partner? Ich brauche keinen Partner. Was für ein Partner? Soll das ein Witz sein?«
    Borowitz streckte die Hand aus und ergriff vorsichtig Dragosanis Waffe. »Na also. Schon besser. Und nun können wir in mein Büro zurückgehen.« Während er den zitternden Dragosani vor sich her aus dem Raum schob, wandte er sich zu dem Mongolen und sagte: »Danke, Max.«
    »Gern geschehen«, sagte dieser, das Gesicht wieder von einem Lächeln zerfurcht. Er verbeugte sich tief, als Borowitz die Tür hinter sich schloss.
    Auf dem Korridor geriet Dragosani in Rage. Er riss die Pistole wieder an sich und steckte sie weg. »Sie und Ihr verdammter seltsamer

Weitere Kostenlose Bücher