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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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schien etwas von seinem Humor wiedererlangt zu haben. Er grinste etwas ironisch und stand auf. »Kommen Sie, wir können unterwegs sprechen. Lassen Sie uns doch einmal anschauen, was wir hier so haben, in diesem alten Gemäuer. Lassen Sie uns einen näheren Blick auf dieses Hirn eines Kindes nehmen, diese Keimzelle ... Noch ist es ein Kleinkind, da können Sie sicher sein, aber bald wird es das Gehirn hinter Mütterchen Russlands Kraft sein.« Mit flatternden Hemdsärmeln stürmte der stämmige Chef des E-Dezernats aus seinem Büro; Dragosani blieb ihm auf den Fersen und musste fast laufen, um mit ihm Schritt zu halten.
    Sie stiegen in den alten Teil des Schlosses hinab, den Borowitz als ›die Werkstätten‹ bezeichnete. Dies war ein Hochsicherheitsbereich, jeder Agent wurde bei der Arbeit von einer Person gleichen Status beobachtet und unterstützt. So stellte Borowitz sicher, dass er über alles von Wichtigkeit persönlich unterrichtet wurde.
    In einem von blauem, fluoreszierendem Licht erleuchteten Korridor schob Borowitz nun einen kodierten Schlüssel in einen Schlitz und öffnete eine Sicherheitstür. Dragosani folgte ihm in einen Raum mit Computerbildschirmen, Wandkarten und Regalen voll mit Landkarten, Atlanten, ozeanografischen Karten und detaillierten Plänen der wichtigsten Städte und Häfen der Welt. Über einen Bildschirm floss ein stetiger Fluss dauernd aktualisierter Wetterdaten aus weltweiten Quellen. Dies hätte das Vorzimmer einer Art von Observatorium sein können, oder das Büro eines Lotsen in einem kleinen Flughafen, aber es war keines von beiden. Dragosani war bereits hier gewesen und wusste genau, was der Raum beherbergte, aber trotzdem faszinierte es ihn.
    Die beiden Agenten in dem Raum waren aufgestanden, als Borowitz eintrat; nun winkte er sie an die Arbeit zurück und beobachtete, wie sie ihre Plätze an dem zentralen Arbeitstisch einnahmen. Ausgebreitet vor ihnen lag eine komplizierte Karte des Mittelmeerraums, auf der vier kleine farbige Scheiben positioniert waren; zwei grüne und zwei blaue. Die grünen lagen ziemlich nah zusammen im Tyrrhenischen Meer, auf halbem Weg zwischen Neapel und Palermo. Eine der blauen lag im tiefen Wasser 300 Meilen östlich von Malta, die andere im Ionischen Meer außerhalb des Golfes von Tarent. Während Borowitz und Dragosani die Szene beobachteten, nahmen die zwei ESPer ihre ›Arbeit‹ wieder auf, sie saßen einfach am Tisch mit dem Kinn in die Hände gestützt und starrten die Scheiben auf der Karte an.
    »Verstehen Sie die Farbkodierung?«, flüsterte Borowitz rau.
    Dragosani schüttelte den Kopf.
    »Grün steht für die Franzosen, blau für die Amerikaner. Wissen Sie, was sie dort tun?«
    »Sie kartieren die Position und die Bewegungen von Unterseebooten«, erwiderte Dragosani mit flacher Stimme.
    »Atom-U-Boote«, korrigierte ihn Borowitz. »Teil der sogenannten ›Nuklearen Abschreckung‹ des Westens. Wissen Sie, wie es gemacht wird?«
    Dragosani schüttelte wieder den Kopf. »Telepathie, schätze ich. «Borowitz hob eine buschige Augenbraue. »Ach? Einfach so? Bloß Telepathie? Dann verstehen Sie also was von Telepathie, ja, Dragosani? Ist das Ihr neuestes Talent?«
    Ja, du alter Sack!, wollte Dragosani sagen. Ja, und wenn ich wollte, könnte ich gleich jetzt einen Telepathen kontaktieren, dass Ihnen die Augen übergehen würden! Und seine Position brauche ich auch nicht zu ›kartieren‹, weil ich weiß, dass er sich nicht von der Stelle rührt! Aber laut sagte er: »Ich verstehe davon ungefähr so viel wie die von der Nekromantie. Nein, ich könnte dort nicht so sitzen, auf die Karte starren und Ihnen dann sagen, wo sich Killer-U-Boote verbergen oder wo sie sich hinbegeben. Aber können die einen toten feindlichen Agenten aufschlitzen und ihm seine Geheimnisse direkt aus dem rohen Gedärm saugen? Jeder nach seinen eigenen Fähigkeiten, Genosse General.«
    Während er sprach, stand einer der Agenten auf und ging zu einem Bildschirm an der Wand, der eine sowjetische Satellitenaufnahme des Mittelmeers zeigte. Italien war von Wolken bedeckt und die Ägäis ungewohnt neblig, aber der Rest des Bildes war erstaunlich klar, wenn auch ein wenig flackernd. Der Agent tippte auf einer Tastatur herum. Auf dem Bildschirm begann ein grüner Lichtpunkt, der die Position des U-Boots östlich von Malta simulierte, zu blinken.
    Währenddessen sagte Borowitz: »Das U-Boot der Franzmänner hat gerade den Kurs geändert. Er gibt die neuen Kurskoordinaten in den

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