Auferstehung
die Hand zu Martin aus, um dem älteren Mann hinaufzuhelfen.
»Weiter, weiter«, fauchte einer
der Gardisten. »Ganz nach hinten gehen!«
So scheuchten sie die Wartenden
hinein, und der Anhänger füllte sich mit drängenden, ungewaschenen Leibern. Die
drei wurden ganz nach hinten geschoben. Dort kauerten sie sich nieder, wobei
Jim und Haringa Martin von den anderen Gefangenen abschirmten, damit er nicht
gegen die Wände gedrückt wurde.
»Ich hoffe, ihr habt keine
Platzangst«, meinte Haringa. »Das wäre wirklich ärgerlich.«
Schließlich war der Anhänger
randvoll mit menschlicher Fracht. Die Türen wurden zugeworfen, und sie waren in
dicht gedrängter, erstickender Finsternis gefangen. Der Motor erwachte
stotternd zum Leben, und sie setzten sich in Bewegung.
Julie winkte ihnen durch die Menge
zu, und Frankie fand, dass die Frau regelrecht ausgelassen wirkte, als wären
sie bloß zu einem Wochenendausflug mit ein paar Jungs unterwegs, die sie bei
einer Party kennengelernt hatten.
Kichernd gesellte sie sich
zwischen Frankie und Gina. »Seid ihr bereit für ein wenig Spaß?«
»Klar doch! Als ob du das nicht
wüsstest«, gab Frankie lächelnd zurück. »Ich hoffe, die Jungs sind süß.«
»Oh, das sind sie«, versicherte
Julie ihr. »Und wie ich schon sagte, sie sind zärtlicher als die meisten. Du
solltest versuchen dir einen von ihnen zu angeln.« Gina ergriff Frankies Arm
und zog sie beiseite. »Bist du sicher, dass du weißt, was du tust?« Frankie
nickte. »Ganz sicher. Pass du nur auf Aimee und dich auf. Ich werde anfangen,
mir ein paar Freunde zuzulegen. Und in Erfahrung bringen, so viel ich kann.«
Zwei Soldaten näherten sich. Einer
hob Julie hoch und wirbelte sie durch die Luft. Sie quiekte vor Vergnügen.
»Lass mich runter«, verlangte sie
neckisch, dann wandte sie sich Frankie zu.
»Das ist Blumenthal.« Sie fuhr mit
der Hand über seine breite Brust. »Und das ist Lawson. Lawson, das ist meine
Freundin Frankie. Sie war diejenige, die letzte Nacht diese Kampflesbe
verdroschen hat.«
Lawson musterte sie, wobei sein
Blick auf ihren Brüsten und ihrer Hüfte verharrte.
»Ein zierliches Ding wie du? Du
siehst gar nicht aus, als hättest du ihr in den Arsch treten können.«
Frankie leckte sich viel sagend
über die Lippen. »Ich stecke voller Überraschungen.«
»Ich wette, das tust du.« Er drehte
sich zu Blumenthal um. »Kann sie bei uns mitfahren?«
Der andere Private lachte und zog
Julie an sich. »Klar, Bruder, ich hab kein Problem damit. Wir müssen nur
aufpassen, dass Sergeant Ford keinen Wind davon kriegt.«
»Ich hatte gehofft, ihr würdet uns
mitnehmen«, meinte Frankie. »Worauf warten wir noch? Gehen wir.«
Lawson stieß einen leisen Pfiff
aus und klopfte ihr auf den Hintern.. »Hier entlang, meine Damen.«
Gina beobachtete, wie sie in der
Menge verschwanden, dann begab sie sich auf die Suche nach Aimee.
Sie fand das Mädchen von einer
Gruppe anderer Frauen schützend umringt. Private First Class Kramer stand in
der Nähe und glotzte Aimee mit lüsternen Blicken an.
Angewidert fiel Gina auf, dass die
Erregung seine Hose ausbeulte.
Kramers Augen lösten sich keinen
einzigen Augenblick von Aimee und verfolgten stetig, wo sie sich im Konvoi
befand. Gina glaubte nicht, dass Aimee es bemerkt hatte.
Sie schauderte, als die Türen des
Anhängers zugeworfen wurden.
Das Letzte, was sie sah, war
Kramers Grinsen.
»Willkommen an Bord, Professor
Baker. Ich bin hocherfreut, dass Sie sich uns anschließen konnten.«
Wurm hockte gefesselt und
geknebelt da. Seine Augen traten mit einer Mischung aus nackter Angst und
Erleichterung hervor, als Baker in das Kommandofahrzeug kletterte. McFarland
saß zu seiner Linken und drückte dem jungen Mann beiläufig eine Pistole gegen
die Rippen. Gonzalez hatte unmittelbar vor ihnen Platz genommen, und der Sitz
neben ihm war noch frei. Schow bedeutete Baker mit einer Handbewegung, sich
dort hinzusetzen.
Baker fügte sich und beruhigte
Wurm mit deutlichen Lippenbewegungen. »Alles in Ordnung. Wir machen nur einen
Ausflug. Sie werden uns nichts tun.«
Der Junge entspannte sich
sichtlich und lehnte sich auf dem Sitz zurück, wobei seine Augen auf Baker
verharrten.
»Er vertraut Ihnen«, stellte Schow
vom Beifahrersitz aus fest. »Fast wie ein Adoptivsohn. Das ist gut. Bestimmt
wollen Sie dieses Vertrauen nicht verraten. Sie täten gut daran sich das vor
Augen zu halten, Professor Baker.«
»Ich bin ein Mann, der zu seinem
Wort steht, Colonel. Ich
Weitere Kostenlose Bücher