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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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dir je vom großen Krieg
erzählt, Nachbar? Das war ein richtiger Krieg, nicht wie Vietnam oder Desert Storni oder neuerdings der > Kampf gegen den Terrorismus <. Ich war dort. Na ja,
natürlich nicht ICH. Aber dieser Körper. Ich sehe es in den Erinnerungen.«
    Die Kreatur kam die Treppe herab.
Eine fette Made fiel aus dem Krater, der einst den Magen beherbergt hatte. Der
Zombie zertrat sie.
    »Du hast natürlich nie in einem
Krieg gekämpft, oder? Du weißt nicht, welche Wirkung eine Feuerwaffe auf einen
Menschen hat. Aber das wirst du gleich erfahren.«
    »Mr. Thompson«, setzte Jim an.
»Bitte. Ich will nur zu meinem Sohn.«
    »Oh, keine Bange, das wirst du
immer noch können«, lachte das Ding gackernd. Hinter
ihm strömten weitere Zombies zur Tür herein. »Du wirst immer noch
herumlaufen können. Ich werde dich bloß verwunden, dich ein wenig leiden
lassen. Dann fressen wir ein paar Teile von dir. Schließlich müssen wir bei
Kräften bleiben. Aber wir lassen genug von dir übrig, damit du laufen kannst.
Es gibt noch viele von uns, die darauf warten, wieder auf Erden wandeln zu
können.«
    »Viele von euch ...?«
    »Wir sind viele. Unsere Zahl ist
größer als die der Sterne. Wir sind mehr als die Unendlichkeit.«
    Der Satz hallte in Jims Kopf
wider, erinnerte ihn grausam an Danny.
    Er feuerte sechs Schüsse in
rascher Folge ab. Die Kugeln schlugen in das ranzige Fleisch, bohrten sich
durch Muskeln und Gewebe. Lachend erwiderte der Zombie das Feuer.
    Der Knall hallte durch den Keller.
Die Kugel surrte an Jim vorbei. Über den Schüssen brüllten lauthals die anderen
Zombies nach ihm und strömten auf den Keller zu. Das Ding, das Mr. Thompson
gewesen war, trat beiseite und ließ sie über die Kellertreppe hinab.
    Abermals feuerte Jim die Ruger ab.
Thompsons Augapfel explodierte. Das Jagdgewehr fiel ihm aus den Händen, als er
zu Boden sackte. Heulend drängte die Horde der Untoten weiter.
    Jim zielte und schoss, während er
zum Kellerfenster zurückwich. Im Magazin waren acht Kugeln übrig. Acht weitere
Zombies stürzten zu Boden. Die anderen bildeten einen Halbkreis um ihn und hielten
inne.
    Jim hielt die Ruger auf sie
gerichtet, schwenkte die Waffe hin und her. Er betete, sie würden nicht
bemerken, dass sie leer war.
    Hinter ihm stapelten sich
halbvolle Eimer mit Dichtungsmittel für die Einfahrt unter dem Fenster. Er
stieg darauf, hielt auf den Deckeln das Gleichgewicht und überlegte sich rasch
seinen nächsten Zug. Mit einem leeren Magazin konnte er sich nicht verteidigen.
Wenn er sich umdrehte, um aus dem Fenster zu klettern, würden sie über ihn
herfallen.
    »Gesteh deine Niederlage ein«, schnarrte ein
Zombie, der einst sein Zeitungsjunge gewesen war. »Unsere Brüder harren der
Befreiung aus der Leere. Überlass uns dein Fleisch als Nahrung für uns und als
Gefäß für sie.«
    Langsam ließ Jim die Hand zu
seiner hinteren Hosentasche wandern.
    »Was seid ihr?«
    » Wir sind, was einst war und
wieder ist. Euer Fleisch gehört uns. Wenn eure Seele entwichen ist, seid ihr
unser. Wir verschlingen euch. Wir besetzen euch!«
    Jims Hand schloss sich um das
Magazin.
    Glas zerbarst hinter ihm, als zwei
Arme durch das Fenster stießen. Klauengleiche Finger packten seine Schultern.
Er wurde nach oben gehievt. Schartige Glassplitter schützten ihm die Arme und
die Brust auf. Die Zombies unter ihm jubelten.
    Sein Angreifer wirbelte ihn durch
die Luft. Er landete im feuchten Gras und schmeckte Blut im Rachen.
    »Hallo, verrückter Gockel«, höhnte
Carrie.
    »O Gott«,
schluchzte er, fischte das Magazin aus der Tasche und rammte es in die Pistole.
»Liebling, wenn du mich hören kannst, bleib zurück. Ich will dich nicht erschießen!«
    Ihre Stimme hörte sich wie im Wind
raschelnde Blätter an. »Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen, Jim?
Ich warte schon so lange, und ich bin so hungrig. Du hast mir gefehlt.«
    Jim robbte rückwärts, als sie auf
ihn zukam. Die Fetzen ihres Morgenrocks bauschten sich in der nächtlichen
Brise.
    »Verdammt nochmal, geh zurück,
Carrie!«
    »Ich bin nicht die Einzige, der du
gefehlt hast, Jim. Hier ist jemand, der dich kennenlernen möchte.«
    Unter dem dünnen Stoff des
Morgenrocks regte sich etwas.
    Ihre knochigen Finger lösten das
Durchziehband. Sie ließ den Morgenrock von ihren Schultern gleiten.
    Jim schrie.
    Carries Unterleib war verschwunden
— von innen aufgefressen. In dem klaffenden Hohlraum wälzte sich das Baby und
umklammerte die verwesende Nabelschnur, die

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