Auferstehung
und
Miccelli.« »Miccelli und Partridge sind im Fleisch wagen, Sergeant«
antwortete der Junge und deutete auf den Sattelzug, »aber Skip ist hier drin
und schläft.« Der Staff Sergeant steckte den Kopf in das Fahrzeug. »Skip,
raus aus den Federn und Ausrüstung mitbringen« bellte er hinein und
stapfte in Richtung der Sattelschlepper los.
Skip kroch aus dem Wagen,
blinzelte sich den Schlaf aus den Augen und folgte ihm.
»Such
Private First Class Kramer. Dann meldet ihr beide euch bei
meinem Fahrzeug und wartet auf mich«, befahl Miller. »Wir sind zu einer
Aufklärung fünfzehn Meilen südöstlich von hier eingeteilt. Ich suche Partridge
und Miccelli, nehme mir noch kurz irgendein Hinterteil vor, und dann fahren wir
los.«
Damit drängte er sich durch die
Reihe der wartenden Männer und kletterte in den Anhänger.
Skip ging zurück, lehnte sich
gegen den HumVee und überprüfte seine Waffen.
Sie waren zu fünft auf dieser
Mission. Miller, Kramer, Miccelli, Partridge und er selbst. Zu fünft abseits
des Rests der Einheit. Rudel bieten Sicherheit, dachte er und grinste.
Ob hier oder dort, er war so oder so ein wandelnder Toter. Das Wissen erfüllte
ihn mit einem kalten Gefühl der Ruhe.
Er schlug nach einer Stechmücke,
fragte sich, ob sie lebendig oder untot war und gelangte zu dem Schluss, dass
es keine Rolle spielte.
Eine Weile wartete er, dann
marschierte er los, um Krämer zu suchen.
ZEHN
Jim hielt den Wagen an, streckte
sich und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Es fühlte sich schmierig an, genau
wie seine Haut. Er versuchte, sich an seine letzte Dusche zu erinnern und
konnte es nicht. Die Wunde in seiner Schulter pochte. Die Mitte des Verbands
war schwarz von geronnenem Blut, die Ränder waren mit getrocknetem Eiter verkrustet.
Jim riss sich zusammen, öffnete die Tür, stieg aus und setzte sich die Straße
hinab in Bewegung.
Die Illusion war fast perfekt —
solange er nicht allzu genau hinsah. Die Sonne stand hoch am Himmel, spendete
der Umgebung Wärme und Helligkeit. Die Häuser säumten die Straße in zwei
ordentlichen Reihen und glichen einander wie ein Ei dem anderen, abgesehen von
der Farbe der Fensterläden oder der Vorhänge in den Fenstern. In den Auffahrten
und am Bordsteinrand standen PKWs und Geländewagen, in den Vorgärten lagen die
Fahrräder und Roller von Kindern verstreut.
Ein einsamer Gartenzwerg aus
Keramik beobachtete, wie Jim vorüberging.
Die Straße war voller Leben.
Auf dem Bürgersteig saß ein
hechelnder Hund. Jim dachte, dass er vermutlich mit dem Schwanz gewedelt hätte,
wenn er dazu in der Lage gewesen wäre, aber der Schwanz war an der Wurzel
abgerissen worden. Zurück war nur ein von Maden verseuchtes Loch geblieben.
Eine aufgedunsene Katze streckte sich in der Nähe auf einer Fensterbank und
beobachtete den Hund mit ihrem verbliebenen Auge. Ihr Fauchen klang wie das
Geräusch einer Dampfmaschine.
Der Wind wehte verspielt das
weggeworfene Verpackungspapier eines Eislutschers vor sich her. Als es über den
Boden schlitterte, hörte Jim das Lachen eines Kindes. Dann verfing sich das
Verpackungspapier in einer Gebüschreihe, und das Lachen erstarb.
In der Nacht zuvor hatte es
geregnet, weshalb sich in den Pfützen blinde Würmer wanden. Jim trat auf einen.
Die zerquetschten Überreste zuckten weiter, als er den Weg fortsetzte.
Ulmen und Eichen säumten die
Straße und bildeten eine Barriere zwischen Bordstein und Gehweg. Vögel kauerten
in ihren Ästen, tuschelten einander zu und beobachteten seinen Weg. Den
Großteil ihres Gefieders hatten sie verloren.
Die Bäume schienen ihr Geäst
hungrig nach ihm auszustrecken, doch Jim war sorgsam darauf bedacht, in der
Mitte der Straße zu bleiben, wo sie ihn nicht erreichen konnten.
Die Straße war voller Leben.
Hunde. Katzen. Würmer. Vögel. Bäume. Alle tot. Und doch lebendig. Vor dem Haus
blieb er stehen.
Seit er das letzte Mal hier
gewesen war, hatten sie eine neue Aluverkleidung angebracht. Hübsche
Investition. Wahrscheinlich war mit seinen Alimenten dafür bezahlt worden.
Das Gras präsentierte sich grün
und frisch geschnitten. Der Grünschnitt war in ordentliche kleine Haufen
gerecht worden. Auf der vorderen Veranda hielt eine Armee fallen gelassener
Plastikfiguren Wache. Entlang der Seite des Hauses blühten Rosen. Von ihren
Dornen troff Blut.
Jim überprüfte die Walther P38 und
näherte sich der Vordertür. Seine Füße fühlten sich bleischwer an, als wäre der
Grünschnitt Treibsand, der an
seinen
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