Auferstehung
jetzt mach die verdammte Tür auf!«
Das vertraute Klicken einer sich
lösenden Türverriegelung ertönte, dann sprangen Frankie und der Bunte John ins
Auto. Frankie schlug die Tür zu und verriegelte sie wieder.
Der Cowboy trat das Gaspedal
durch, und der Wagen preschte los, als die ersten Zombies gegen das Fenster zu
schlagen begannen.
So hatten sie Eddie kennengelernt.
Die Anzahl der demolierten
Fahrzeuge nahm ab, je weiter sie sich von der Stadt entfernten und in die
Vororte von Maryland vordrangen. Eddie begnügte sich damit, mit einer Hand am
Lenkrad zu fahren, während er mit der anderen durch das Fenster auf vereinzelte
Zombies schoss.
Sie kamen an einer Einkaufsstraße
vorbei, und ein untoter Biker auf einem mächtigen Tourenmotorrad raste die
Auffahrt hinauf hinter ihnen her. Eddie ließ ihn mit dem Nissan gleichziehen,
dann schwenkte er mit dem Wagen auf die andere Fahrbahn. Ein grässliches
Kreischen von Metall ertönte, als das Auto seitwärts schlingerte. Dann lagen
sowohl der Zombie als auch das Motorrad quer über die Straße verstreut.
Eddies Gelächter ging Frankie auf
die Nerven.
»Arschloch«, murmelte sie bei
sich.
»Wie war das, Schlampe?« Er kniff
sie heftig in einen Nippel, und Frankie grub sich die abgebrochenen Nägel in
die Seite, um ihm nicht die Befriedigung zu geben, sie schreien zu hören.
»Du solltest solchen Mist bleiben
lassen«, riet sie. »Wir hätten einen Unfall haben können.«
»Du wirst ganz schön vorlaut,
Kaffeeböhnchen. Allmählich denke ich, dass du mächtig undankbar bist.«
Frankie vollzog rasch einen
Rückzieher. Das Letzte, was sie brauchen konnte, war, dass der Texaner sie am
Straßenrand aussetzte, wenn so viele Untote durch die Gegend schlurften.
»Tut mir leid«, sagte sie mit
süßer Stimme und massierte den Schritt seiner dreckigen Jeans. Verspielt
betastete sie die wachsende Wölbung, dann leckte sie sich den Zeigefinger und
führ damit die Tätowierung an seinem Arm nach. »Was bedeutet das - >Feo
Amante«
»Es heißt >hässlicher
Liebhaber«. Meine Exfrau hat mir diesen Spitznamen verpasst.«
Frankie spürte, wie Gelächter in
ihr aufstieg, doch es war zu spät, um es noch zu bremsen. Sie lehnte sich auf
dem Sitz zurück, kicherte unkontrollierbar und hielt sich den Bauch. Eddies
Gesicht lieferst rosa, dann rot und schließlich purpurn an, als sich sein Blick
wie Gewitterwolken blanker Wut verfinsterte. Er trat so heftig auf die Bremse,
dass der Wagen mit kreischenden Reifen zum Stehen kam. Frankie ließ eine Hand
vorschießen, um nicht gegen das Armaturenbrett zu knallen, und der Bunte John
wurde gegen die Rückseite von Eddies Sitz geschleudert.
Mit einer jähen Bewegung packte
Eddie sie an der Kehle und drückte ihr die Pistole unter die Nase.
»Schlampe, ich hab genug von
deinem losen Mundwerk. Du wirst es jetzt mal für was Nützliches einsetzen. Fang
an zu blasen.«
»Leck mich und fall tot um, du
schwanzloser Dreckskerl.« Eddie erblasste vor Zorn. Sein Mund verwandelte sich
in eine schmale, grausame Linie.
»Was hast du gesagt?«
»Du hast mich schon verstanden,
Bleistiftschwanz. Geh und fick einen Zombie, denn sonst wirst du keine Muschi
kriegen. Mich jedenfalls wirst du nicht anrühren.«
»Du hast gerade dein Todesurteil
unterschrieben, du Fot-ze!«
Der Bunte John begann auf dem
Rücksitz zu winseln. »Rot. Zu viel Rot im Auto. Rot.« Eddie drückte den Abzug.
»Dein Magazin ist leer,
Arschloch«, klärte Frankie ihn auf, während sich seine Augen weiteten. »Ich hab
deine Schüsse gezählt.«
Damit holte sie die Hand, mit der
sie die eigene Pistole umklammerte, unter dem Sitz hervor und blies ihm das
Gehirn durch den Cowboyhut. Der Bunte John kicherte. »Das hat dir gefallen,
was?« »Rot«, antwortete er. »Rot, rosa und grau.« »Weißt du, ein wenig hättest
du mir ruhig helfen können.« Rasch schaute sie aus dem Fenster und
vergewisserte sich, dass sich keine Zombies in unmittelbarer Nähe befanden. Sie
sah zwar keine, wusste aber, dass sie binnen Minuten eintrudeln würden. Der
Schuss war unüberhörbar gewesen. Hastig griff sie um Eddies noch zuckenden
Leichnam herum und öffnete die Tür. Vor Anstrengung grunzend stieß sie ihn auf
die Straße hinaus. Mit Servietten aus dem Handschuhfach wischte sie das Blut
und die Schädelfragmente von der Polsterung und rutschte hinter das Lenkrad.
Sie legte den Vorwärtsgang ein und fuhr los, als die ersten untoten Aasfresser
über die Autobahn auf sie
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