Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
Vom Netzwerk:
betteln und
Passanten jede Farbe zuzubrüllen, die von Crayola in Buntstiftkästen gepackt
wurde.
    Dass Frankie ausgerechnet ihn,
gleichsam ein Bindeglied zur alten Welt, lebendig antraf, erfüllte sie mit
Hoffnung.
    Frankie und James bemühten sich,
ihn zu überzeugen, mit ihnen zu kommen, doch sofern der labile Heimatlose sie
verstand, ließ er es sich nicht anmerken. Als sie schließlich weggingen,
trottete er dennoch wie ein treues Hündchen hinter ihnen her.
    Sie kamen an einer Pfandleihe
vorbei, die wie durch ein Wunder nicht geplündert worden war, und verbrachten
dort eine Stunde damit, sich mit Waffen einzudecken. Einige Blöcke weiter
fanden sie einen Lebensmittelladen, wo sie ihre Ausrüstung ergänzten. In den
Gängen der Gebäck-, Fleisch-, Molkerei- und Tiefkühlwaren stank es nach Fäulnis
und Schimmel, aber die Konservendosen und Trockennahrung waren noch genießbar.
Sie beluden die Rucksäcke und achteten darauf, keine Dosen ohne Etikett, mit
Dellen oder Rost einzupacken. Danach traten sie langsam den Weg aus der Stadt
an, indem sie vorsichtig und geduckt durch die Industriegebiete liefen, bis sie
die Interstate 83 erreichten.
    Dort verloren sie James.
    Er bestand darauf, ein Auto zu
nehmen und überzeugte Frankie davon, eine nahe gelegene Parkgarage zu
durchsuchen. In dem dunklen, sechsstöckigen Gebäude, das sie betraten, lauerte
hinter einer Säule auf Ebene zwei ein Zombie, der James mit einer Axt angriff
und ihm das noch schlagende Herz aus der Brust riss, bevor er auch nur seine
Pistole entsichern konnte.
    Frankie erschoss den Zombie, und
nachdem sie mit den Fingerspitzen James' Augen geschlossen hatte, jagte sie
auch ihm eine Kugel in den Kopf. Sie fügte seine Waffen ihrem eigenen Arsenal
hinzu und lud so viel seines Proviants, wie sie tragen konnte, in den eigenen
Rucksack. Dann verbrachte sie zehn Minuten damit, den Bunten John aufzuspüren,
den sie schließlich im Fond eines dunkelblauen Kleinlasters kauernd fand.
(»Blau«, hatte er unablässig wiederholt. »Der Laster ist blau.«) Danach hatten
sie die Reise fortgesetzt.
    Der Zombie in der Parkgarage hatte
anscheinend Freunde gehabt. Von den Schüssen angelockt, waren Heerscharen
untoter Menschen, Hunde, Ratten und sonstigen Viehzeugs aus den Fabriken und aufgegebenen
Baustellen der Umgebung geströmt. Weitere kamen aus der Baumreihe unter der
Überführung herbeigerannt. Frankie erschoss so viele, wie sie konnte, und der
Bunte John begnügte sich damit, all die verschiedenen Farben ihrer Kleider zu
brüllen, während die wandelnden Leichen rings um sie fielen, als plötzlich ein
schwarzer Sportwagen Marke Nissan mit kreischenden Reifen neben ihnen stehen
blieb.
    »Soll ich euch mitnehmen?«, rief
ein Mann durch das halbgeöffnete Fenster.
    Frankie feuerte eine weitere Kugel
ab, mit der sie einen greisen Zombie erledigte, dessen falsches Gebiss im
verzerrten Mund unwirklich und drohend anmutete, dann schaute sie über die
Schulter zurück zu dem Wagen.
    Der Fahrer war ein stämmiger Kerl
mit dicker Brust, muskulösen Armen und einer Tätowierung auf dem linken Bizeps,
die Feo Amante lautete. Er trug einen schwarzen
Cowboyhut und eine verspiegelte Sonnenbrille, unter der ein dicker Schnurrbart
wie eine behaarte Raupe über die Mundwinkel hing.
    »Ja, wir könnten ein wenig Hilfe
gebrauchen«, hatte sie ruhig geantwortet, während sie eine weitere Kreatur ins
Visier nahm.
    »Das kostet dich jetzt sofort
einmal Blasen«, teilte ihr der Fahrer beiläufig mit, »und später musst du dich
von mir fi-cken lassen.«
    »Kommt nicht in Frage«, gab sie zurück
und leerte das Magazin in eine Reihe vorrückender Zombies. Der Bunte John riss
an der Hintertür des Nissans und wimmerte vor Angst.
    »Wie du meinst, braunes
Zuckerschnäuzchen.« Der Cowboy kurbelte das Fenster hoch, und der Wagen setzte
sich langsam in Bewegung. »Warte!«, brüllte Frankie und hasste sich dafür. Der
Wagen hielt an, und das Fenster öffnete sich wieder. »Ja?«
    »Wie wär's mit nur einmal Blasen?«
»So kommen wir nicht ins Geschäft.« Frankies Magazin war leer, und die Zombies formierten
sich zu einem Halbkreis. »Na schön, ich ficke dich später.« Sie lief auf den
Wagen zu. »Versprochen?«, fragte er. Sie riss an der Tür, doch sie war
abgeriegelt.
    »Ja!«, brüllte sie frustriert.
Mittlerweile konnte sie die Kreaturen hinter sich riechen und ihre geschnarrten
Flüche und unflätigen Versprechen dessen hören, was sie ihr antun würden. »Ich
versprech's! Und

Weitere Kostenlose Bücher