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Aufregende Leidenschaft

Aufregende Leidenschaft

Titel: Aufregende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Stuart
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Stille, unterbrochen nur von der sanften Brise in den hohen Pinien, dem Knarren der Bettfedern und den vertrauten Geräuschen des Hauses.
    Er brauchte nicht lange, bis er sie gefunden hatte. Sie kniete auf dem hohen Bett, die Arme auf der Fensterbank, doch sie drehte sich nicht um, als die Tür zum Dachboden geöffnet wurde. Sie starrte auf den Mond.
    „Als ich jung war“, sagte sie träumerisch, „habe ich mich hier oben vor Lucy und Isaiah und Jenkins versteckt. Mit Keksen und Brause und Stapeln von Büchern. Stunden habe ich hier verbracht, vertieft in meine eigene Welt. Isaiah meint heute noch, ich hätte mich in eine Welt verloren, die ich mir selbst geschaffen habe.“
    Sie hörte, wie Diamond näher kam, kehrte ihm jedoch noch immer den Rücken zu. Irgendwie hatte sie Angst davor, ihn anzusehen. Und davor, dass er ihr das Verlangen ansah, das sie erfüllte.
    „Woran hast du damals gedacht?“ Seine Stimme war leise, heiser, verführerisch.
    Sie zuckte die Schultern, strich sich das Haar aus dem Gesicht. „An das, wovon jedes einsame Mädchen träumt. An den Helden, der mich aus der Einsamkeit befreit. An einen weißen Ritter, der mit mir davonreitet. In den heißen Sommernächten lag ich fast immer hier oben und sehnte mich nach jemandem, der im Mondschein dieses Bett mit mir teilt.“ Sie lächelte in die Dunkelheit hinaus. „Jemand, der mir das zeigen konnte, wovon ich in den Büchern gelesen hatte. Jemand, der sich um mich kümmert.“
    Er stand vor dem Bett. „Schlechte Politik. Frauen wollen keine Männer mehr, die sich um sie kümmern. Sie wollen gleichberechtigte Partner.“
    „Wenn man siebzehn ist, ist einem die Politik egal. Man denkt mit dem Herzen.“
    „Siebzehnjährige Jungs denken mit den Hormondrüsen.“
    „Ich erinnere mich“, sagte sie.
    „Ich kümmere mich um niemanden.“
    „Ich weiß“, erwiderte sie und legte das Kinn auf die Arme. „Aber ich hätte nichts dagegen, wenn sich jemand um mich kümmern würde. Hauptsache, ich könnte mich dafür auch um den anderen kümmern. Jeder Mensch braucht hin und wieder etwas Trost.“
    „Ich bin keiner, der Trost spendet.“
    „Ich weiß“, wiederholte sie.
    „Wie alt bist du? Siebenundzwanzig? Achtundzwanzig?“
    „Achtundzwanzig.“
    „Dann bin ich zehn Jahre älter als du. Der Altersunterschied ist zu groß.“
    „Ich weiß“, sagte sie und drehte sich zu ihm um.
    Die Kerzen waren flackernd erloschen, und der leere Dachboden wurde nur noch vom Mondlicht erhellt. Er stand zu nah bei ihr, sein Körper strahlte Anspannung aus. Er trug Jeans, sonst nichts. Sie konnte die Wassertropfen an seinen bloßen Schultern erkennen. Er hatte den Verband nicht wieder angelegt, und die Verfärbung am Brustkorb sah im Mondschein nicht mehr so schlimm aus. Er wirkte zäh und ungemein attraktiv. Und sehr, sehr liebenswert.
    „Ich hätte nicht gedacht, dass du mich finden würdest“, sagte sie, die Stimme ebenso rau wie seine.
    „Ich bin Detektiv. Es ist mein Job, verschwundene Leute zu finden.“ Er bewegte sich nicht. Er ging nicht fort, wie sie halbwegs erwartet hatte. Er kam auch nicht näher, um sie zu berühren, wie sie halb hoffte.
    „Ja“, sagte sie, plötzlich geduldig, plötzlich sicher.
    „Ich werde deine Schwester finden …“
    „Ich will nicht über meine Schwester sprechen.“
    Er verbarg seine Empfindungen äußerst geschickt. „Dann kann ich ja auch wieder ins Bett gehen.“
    „Ja“, sagte sie, so geduldig wie nie zuvor.
    „Ja.“ Er machte noch einen Schritt auf sie zu, ließ die Hand in ihren Nacken gleiten, unters Haar, und zog sie an sich. Seine Augen glitzerten, während sein Mund über ihren geöffneten Lippen schwebte. „Dies ist ein Fehler“, murmelte er.
    „Ich weiß.“
    Seine Lippen streiften ihre, sanft, zärtlich. Sanfter und zärtlicher, als sie es für möglich gehalten hatte. Dann wurde sein Mund härter, drängender, mit Lippen und Zunge, während seine andere Hand über ihre Hüfte wanderte und sie an ihn presste, die vollen Brüste gegen seinen nackten, lädierten Brustkorb.
    Einen Moment lang hatte sie Angst, ihn zu berühren, mehr zu tun, als sich von ihm mit routinierter, aber atemberaubender Intensität küssen zu lassen. Wenn sie erst die Hand gehoben und nach ihm getastet hätte, wäre sie verloren. Verletzlich, offen, ohne Verteidigung und der Möglichkeit umzukehren.
    Er hob den Kopf und sah auf sie herunter. „Leg deine Arme um mich, Sally“, sagte er ruhig. Und für sie gab es kein

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