Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
(Natürlich würde es ein wenig freie Zeit dazwischen geben, mindestens eine Woche zwischen dem letzten Spiel und den Play-Offs, aber trotzdem.)
Wenn Sie dieses Spiel verloren, käme Chris nach Hause und könnte Xander von der Seitenlinie aus anfeuern.
Am Ende wollte Xander gerne denken, dass seine bessere Seite gewonnen hatte. Denn Chris schaffte doch noch einen Dreipunktewurf, kurz bevor die Schlusssirene ertönte. Damit war Denver in den Play-Offs und Xander wartete auf Chris´ SMS, die ihm sagte, dass sie sich zu Hause treffen würden.
Die SMS kam nie.
Zwei Stunden nach der abschließenden Pressekonferenz, nachdem er ungefähr sechshundertmal versucht hatte Chris anzurufen, hatte er Cliff am Telefon.
„Cliff, ähm …“
„Xander, ich schwöre, er ist aus der Dusche gekommen, war angezogen und hat gesagt, dass er auf dem Weg zum Flughafen wäre.“
Denver hatte zu Hause gespielt. Von der Arena waren es vielleicht fünfundvierzig Minuten zum Flughafen. Xanders Magen krampfte sich zusammen und dann der Rest seines Körpers, bis hin zu seinen tauben Fingerspitzen und seinen eisigen Lippen.
„Es ging ihm gut, oder? Ich meine, du weißt schon…?“
Cliff grunzte. „Ich weiß, dass er immer noch seinen Flachmann mit sich herum trägt, aber ich glaube, er benutzt ihn nicht.“
Xander fluchte. „Womit ist er gefahren? Ich rufe ihn jetzt noch einmal an und dann rufe ich die Polizei.“
Xander wurde unterbrochen, als das Telefon im Hotelzimmer läutete.
„Warte kurz, vielleicht ist er das.“ Xander balancierte ein Telefon an jedem Ohr und wartete auf Chris Stimme aus dem anderen Hörer.
Es war nicht Chris; es war eine Frau von der Presse. Sie wollte eine Stellungnahme.
„Eine Stellungnahme zu was?“
„Christian Edwards, er wurde gerade mit dem Hubschrauber vom Freeway in ein Krankenhaus in Denver gebracht. Die Rettungshelfer sagen, dass er Glück gehabt hat, dass er überhaupt noch atmet.“
Eine Stellungnahme? „Herr Gott. Verdammt noch mal, Gott. Chris. Wohin wird er gebracht? Verdammt. Ich muss seine Familie anrufen… oh Gott, Cliff, hast du das gehört? He Lady, wo bringen sie ihn hin? Ihre Stellungnahme ist mir scheiß egal, sagen Sie mir einfach alles über Chris! Wohin wird er gebracht? Das ist mir scheiß egal! Komm schon, du Schlampe, du bist diejenige mit den Antworten! Wo wird er verdammt noch mal hingebracht?“
Das Hoteltelefon explodierte an der Wand und Xander blieb mit Cliffs panischer Stimme am anderen Ende der Leitung zurück.
„Nimm einfach einen Flug hierher, Xander. Nimm den Flug hierher und ich werde da sein um dich zu ihm zu bringen, verstanden?“
„Oh verdammt.“
„Xander, hast du das verstanden?“
Xander kämpfte um jeden Atemzug, kämpfte darum, etwas zu sehen, kämpfte um einen klaren Gedanken. Seine Sicht war dunkel, benebelt, wie in dieser ersten Nacht, als dieser wunderbare, strahlende Junge mit ihm ein paar Körbe geworfen hatte, mit ihm geredet hatte, mit ihm gelacht hatte, ihn mit nach Hause genommen und ihm sein Herz gestohlen hatte…
Xander hatte eine plötzliche Vision dieses strahlenden Jungen. Vierzehn, schlank, mit einem betörenden Lächeln, dunklen Augen voller Unfug und dann sah er ihn, Schlüsselbeine und Knie, knochige Ellbogen, schmales Kinn, in einem Krankenhausbett, zerschmettert und allein.
Cliff schrie ihn von der anderen Seite der Leitung aus an und er hatte schon verdammt lange nicht mehr geatmet.
Er sog die Luft ein, noch mal und noch mal und noch mal und dann, als er das Zimmer wieder sehen konnte, sagte er schwach: „Verstanden, Cliff. Ich geb´ dir Bescheid, wenn ich da bin."
Er trug Jeans, Tennisschuhe und ein Kapuzenshirt und hatte seine Geldbörse in seiner Tasche. Alles andere ließ er im Hotelzimmer, machte nicht einmal einen weiteren Anruf, drehte sich einfach um, nur mit seiner Geldbörse in der Tasche und ging hinaus, suchte nach Netz und rief dann bei der Fluglinie an, um die Tickets zu kaufen, bevor er zum Flughafen fuhr.
Als er das getan hatte, rief er Mandy an und sagte ihr und Audrey Bescheid und bat sie, sich um Penny zu kümmern, als sie zusammenbrach. Während Mandy sie tröstete, gab er Audrey Anweisungen, für sie zu packen und auch die Nummer der Limousine und wohin sie fahren sollte und dass sie erst noch Andi und Jed abholen sollten. Dann hängte er ein, so froh wie noch nie über seinen kleinen Harem von Frauen, die sich an seiner Stelle um Chris´ kleine Schwester kümmerten, wenn er nicht dazu in
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