Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
selbst zu machen. Er spielte nicht egoistisch, nicht ein einziges Mal konnte man ihn dessen bezichtigen, aber… aber… Chris war nicht da. Chris war nicht da, um den Ball von ihm zu bekommen. Chris war nicht da, um ihm zu folgen. Er vertraute seinem Team, weil sie gemacht hatten, was er ihnen gesagt hatte, aber wenn Chris nicht da war… es machte einfach keinen Spaß die Würfe zu teilen, wenn er sie nicht annehmen konnte.
Sacramento hatte elf Spiele gewonnen. Sie würden es in die Play-Offs schaffen, das war eigentlich schon seit Dezember sicher gewesen. Xanders Saison ging offiziell bis Juni, aber das bedeutete nicht, dass er nicht das letzte Spiel der regulären Saison spielen musste, genauso wie Chris.
Xander spielte seines in San Antonio, das Letzte einer Serie von drei Spielen und Chris spielte seines zu Hause. Xander kam gerade noch rechtzeitig ins Hotel zurück, um zuzusehen wie Colorado, einen Sieg von einem Play-Off Platz entfernt, versuchte, gegen Boston zu gewinnen.
„Oh verdammt“, murmelte Xander. „Chris. Gott verdammt. Ich weiß, du hättest den letzten Dreipunktwurf schaffen können!“
Chris hatte seit März, seit der NCAA Pause, als Xander ihn erwischt hatte, wie er Wodka in seinen Orangensaft schüttete, schlecht gespielt.
Chris hatte keinen seiner morgendlichen Telefonanrufe verpasst (obwohl er jedes mal schlechter und schlechter aussah) und Xander hätte es bemerkt, wenn er betrunken gespielt hätte, aber das hielt die Sorgen nicht davon ab, ihm ständig den Magen umzudrehen.
Er hatte angefangen, abends bevor er ins Bett ging, bei Cliff anzurufen, um zu hören wie es Chris ging.
„Cliff, wie geht's?“
„Schau, Mann, ich glaube es geht ihm gut. Aber du weißt, er hat sein eigenes Zimmer. Solange er keine Flecken auf die Decke macht oder die Vorhänge in Unordnung bringt, könnte er da oben Jack Daniels trinken, Haschisch rauchen oder Heroin nehmen, klar?“ (Na toll. Vielen Dank auch, du Blödmann.)
„Und, tut er es?“
„Nein, verdammt, Xander, natürlich nicht! Zumindest bin ich mir bei allem sicher, außer dem Jack Daniels. Warum rufst ihn nicht selbst an?“
„Weil ich gerade mit ihm SMS schreibe und seine Rechtschreibung normalerweise wesentlich besser ist, verdammt!“
(Seufz.) „Schau, Xander, ich werde nicht… ich werde nicht über eure Beziehung spekulieren, also sag mir einfach, wenn ich zu weit gehe. Aber… meine Frau. Wenn ich sie nicht jeden Tag sehen würde, würde ich auch anfangen zu trinken. Wenn Sie nicht hier wäre, wenn ich von einer Reise zurück komme oder wenn Sie nicht manchmal mit mir kommen würde, Mann, dann würde ich echt ausrasten. Ihr beide… ihr wart… du weißt schon …"
„Verheiratet. Sag es. Es ist die Wahrheit. Wir waren fast zwölf Jahre lang verheiratet, ja. Genauso ist es, Cliff. Es geht ihm nicht gut und in der Spielpause werden wir eine Lösung finden, aber im Moment möchte ich einfach nur wissen, dass er okay ist!“
Man musste Cliff zugute halten, dass er nach diesem Gespräch genau derselbe blieb, derselbe gute Freund, den sie schon im College gehabt hatten, derselbe Kerl, der Xander half, auf Chris zu achten, während er versuchte, nicht selbst zu zerbrechen. Xander war dankbar, dass er ihn hatte. Xander und Chris waren bei Cliffs Hochzeit Trauzeugen gewesen und jetzt fühlte es sich so an, als wäre Cliff ihr Trauzeuge und das bedeutete einiges.
Mit Xander am Telefon und Cliff vor Ort schafften sie es, den Alkohol zu verstecken, Chris so viel wie möglich von den Bars fernzuhalten und ihn insgesamt dabei zu unterstützen, die letzten hektischen sechs Wochen der Saison, in denen sie sich nicht besuchen konnten, zu überstehen.
Und jetzt schaute Xander zu, wie Chris das letzte Spiel der Saison bestritt und sein Herz wurde von den verschiedensten Wünschen zerrissen. Er wünschte sich, Chris gut spielen zu sehen, Gott, wie sehr er sich wünschte, Chris gut spielen zu sehen. Er erinnerte sich an das erste magische Spiel, als sie Kinder gewesen waren, wie dieser hübsche Junge sich mit dem Ball bewegte, damit zu fliegen schien, ihn zu verzaubern schien. Obwohl Chris nicht genauso zu strahlen schien, wenn sie nicht zusammen auf dem Spielfeld waren, konnte Xander trotzdem noch die Reste dieses magischen Jungen sehen und er hoffte, dass das so bleiben würde.
Aber bei Gott, er wünschte sich Chris zu Hause. Wenn Denver dieses Spiel gewann, kämen sie in die Play-Offs und Chris wäre für weitere sechs Wochen weg.
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