Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
der Lage war.
Dann wählte er Chris Nummer, dieselbe Nummer die Chris schon gehabt hatte, als sie noch Kinder waren und auch dasselbe, alte, gelbe Telefon mit dem Kabel, das an der Wand hing.
Er sagte seiner Familie, dass Chris im Krankenhaus war und dass Flugtickets am Flughafen auf sie warteten und dass er dort sein würde, weil nichts ihn von ihrem Engel fernhalten konnte, seinem wunderbaren, magischen Jungen und sie setzten ihre Hoffnungen in ihn, wie es sein Leben lang noch nie jemand getan hatte.
Xander war mit nichts aufgewachsen. Essen, Kleidung, ein Platz zum schlafen, viele Jahre lang waren das alles unsichere Variablen gewesen. Sein Beruf hatte ihm Reichtum gebracht und er hatte ihn zu schätzen gewusst, er liebte sein Haus und seine Hunde. Er genoss es, einen Fernseher zu haben, auf dem Spielfeld zu sein und die Tatsache, dass er Lucia dafür bezahlen konnte, für ihn zu kochen, weil er selbst darin nicht gut war. Aber noch nie hatte er sein Geld mehr zu schätzen gewusst, als in dem Moment, als er an den Schalter der Fluglinie trat und ein nutzloses Stück Plastik hin knallte, das ihm ermöglichte, Chris zu sehen und seine Familie zu ihm zu bringen.
A LS er in Denver ankam, wartete Cliff am Flughafen auf ihn, mit dem Namen eines Krankenhauses, einem Update und einem grimmigen, zusammengepressten Mund. Seine Frau saß auf dem Beifahrersitz, als Xander in die kühle, dünnere Luft von Colorado trat, aber sie stand ohne ein Wort auf und setzte sich auf den Rücksitz des Lexus, als sie Xander sah.
„Du hast längere Beine“, sagte sie leise, ihre Mundwinkel zum ersten Mal seit Xander sie kannte, nach unten gezogen. Sie hatte Make-up aufgelegt und war in einen feinen, schwarzen Hosenanzug gekleidet, aber ihre Ohrringe, ihr Markenzeichen, fehlten und ihr Mund war fest und angespannt. Sogar Alicia hatte sich, so schien es, in seinen Jungen verliebt.
„Jetzt fahr schon los, Clifford, sie wissen nicht, wann er aus dem OP kommt.“
„OP?“, fragte Xander und wartete auf Details.
Als Cliff ihm alles erzählt hatte, musste Xander ihn anhalten lassen, damit er sich übergeben konnte.
Alicia reichte ihm von hinten wortlos eine Flasche Wasser. Er spülte sich den Mund aus und spuckte und dann wurde ihm eine kleine Box mit Pfefferminz-Bonbons gereicht. Cliff steuerte den Lexus wieder in den Verkehr und Xander sah sich dankbar um.
Alicia lächelte dünn. „Wenn es Cliff wäre, bräuchte ich eine Betäubung.“
„Verdammt, Cliff!“ begann Xander, aber Alicia würgte ihn ab.
„Ach Süßer, ich habe es mir zusammengereimt, lange bevor Cliff es erfahren hat. Niemand sehnt sich nach einem Kumpel, wie Chris sich nach dir gesehnt hat, richtig, Clifford?“
„Richtig, Süße“, sagte Cliff wie aus der Pistole geschossen, so dass Xander ein überraschtes, rostiges Lachen entschlüpfte.
Alicia wurde von der ganzen NBA als Spielverderberin bezeichnet. Die Leute nannten sie eine Furie und Clifford einen Pantoffelhelden und ihr Name wurde unter den Spielern und Fans als abschreckendes Beispiel für die Tücke des anderen Geschlechts gebraucht.
Aber ein Blick hinter sich und der zärtliche Ton in ihrer Stimme als sie sagte, „Ich wusste, dass du das auch so siehst, Cliff“, ließen Xander denken, dass sein Kumpel wirklich Glück hatte.
D IE Familie war vor ihnen da, genau wie Xander es sich gedacht hatte. Penny hatte Mandy mitgeschleppt und die beiden Mädchen hielten sich die blassen Hände, während Jed und Andi zusammen auf einer kleinen Couch im privaten Wartezimmer des OPs saßen.
Als Xander herein kam, kamen ihm plötzlich Cliffs Worte im Auto wieder in den Sinn und der schöne, kleine Moment zwischen Cliff und seiner Frau war vergessen.
„Ist es… seine Wirbelsäule? Sein Kopf?“ Oh Gott . Wirbelsäulenverletzungen… Gehirnverletzungen…, das alles stürmte auf ihn ein und Xander packte den Türrahmen so fest er konnte, denn es gab nicht eine Person in diesem Zimmer, die ihn hätte auffangen können, wenn er vornüber kippte.
„Die sind in Ordnung“, sagte Andy während sie zu ihm kam und ihre Schulter unter seinen Arm schob. Dass sie tatsächlich dachte, dass sie in der Lage wäre, ihn zu stützen, hätte ihn fast zum Lachen gebracht, aber nur fast. Es war zu nah an der Wahrheit, denn seine Knie gaben beinahe nach.
„In Ordnung?“ Er sah Andi an, weil ihr Gesicht immer noch angespannt und apathisch vor Sorge war. Chris war ganz offensichtlich nicht in Ordnung.
„Er hat einige
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