Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
Das war genug.“
Und so ging es weiter. Sie redeten über Chapel Hill, warum sie bei den Kings unterschrieben hatten, obwohl Xander in jedes Team der NBA hätte aufgenommen werden können. Und dann kamen die Fragen, die sie am meisten gefürchtet hatten.
„Aber Jungs, ihr seid Profibasketball-Spieler. Wie kann es sein, dass man euch nie mit irgendwelchen Frauen gesehen hat und trotzdem niemand Verdacht geschöpft hat?“
Ihre Gesichtsausdrücke im Fernsehen wirkten wie die von zwei Kindern, die man beim Kekse klauen erwischt hatte, nur tausendmal schlimmer.
„Wir sind ja mit Frauen gesehen worden“, murmelte Chris. „Wir haben sogar mit ein paar von ihnen geschlafen. Es war… es war…“
„Wir haben versucht, uns den Trainer vom Leib zu halten“, sprang Xander ein, um ihm aus der Bredouille zu helfen. „Er… verdammt. Jedes zweite Wort aus dem Mund dieses Mannes ist „Schwuchtel“. Wir waren einfach verzweifelt, wir wollten nur, dass er uns in Ruhe lässt.“
„Und? Hat es funktioniert?“, fragte Barbara als ob sie kein bisschen schockiert wäre.
„Ja, hat es“, gestand Xander. „Wir haben damit das ganze Team getäuscht. Aber… wir konnten so nicht weitermachen. Es…“ Er sah unglücklich zu Chris hinüber, der im zunickte. „Es hat mir beinahe ein Magengeschwür verursacht und Chris konnte nicht aufhören zu trinken. Ich… in einer Nacht konnte ich es nicht mehr durchziehen. Ich habe mich mit Chris in der Umkleide der Arcor Arena getroffen und… wir haben beschlossen damit aufzuhören. Es war schlimmer, als geoutet zu sein. Es war schlimmer, als alles andere. Wir haben uns geküsst, wissen sie, um den Handel zu besiegeln…“ Xanders Stimme wurde leiser und Chris übernahm.
„Und dann hat der Trainer uns erwischt. Am nächsten Tag bin ich versetzt worden.“
Das Interview wurde von einer Werbepause unterbrochen, aber niemand im Zimmer nutzte die Gelegenheit, um vorzuspulen. Alle hatten ihre Aufmerksamkeit auf den Bildschirm gerichtet und Xander dachte, dass sie, wenn Chris rennen könnte, ihre Laufstrecke entlang laufen würden, mit dem Wind in ihren Gesichtern und ihrer Schande hinter sich. Sie würden so lange laufen bis das furchtbare Gewicht dieses Geständnisses sich wie Sand unter ihren Füßen anfühlen würde.
„Das muss furchtbar gewesen sein“, sagte Andi. Chris drückte Xanders Hand, bis seine Finger weiß wurden.
„Mom...“
„Nein, Chris. Ich meine es ernst. Das ist doch nicht eure Art. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie schlimm das gewesen sein muss.“
Chris sah ihn von der Seite an und Xander fragte sich, ob sein Gesicht genauso weiß mit roten Flecken war, wie das von Chris.
„Es war wirklich grausig“, gab der ruhig zu. „Ich glaube, es war sogar schlimmer, als getrennt zu sein.“
„Es war, wie im selben Haus getrennt voneinander zu leben“, bestätigte Xander. „Diese Tage…“ Er schauderte. „Ein unglaublich schreckliches Gefühl.“
Penny überspulte die nächsten Werbespots. Xander war sich sicher, dass sie es tat, weil sie wollte, dass etwas anderes als Stille das Zimmer füllte. Aber die nächsten Fragen waren auch nicht angenehmer. Wie hart es gewesen war, getrennt zu leben, wenn man praktisch seit dem Highschool-Abschluss so gut wie verheiratet gewesen war. Chris´ alkoholisiertes Autofahren, die genauen Fakten des Unfalls und alles über Chris´ Krankenhausaufenthalt.
Anstrengende Fragen. Als das Interview endlich vorüber war, sah Chris aus wie ein wandelnder Toter und es war Xander, der dem Ganzen schließlich ein Ende machte.
„Werden sie in eine Entzugsklinik gehen, Chris?“
„Wenn es sein muss“, sagte Xander und übernahm komplett die Kontrolle über das Gespräch. „Mehr werden wir dazu nicht sagen, okay? Er ist müde. Wir sind fertig. Es war ein Vergnügen, aber...“
Die Erzählstimme von Barbara übernahm: „Da wusste ich, dass mein Besuch beendet war. Die Jungs waren sowohl mit ihrer Zeit, als auch mit ihrer Ehrlichkeit mehr als großzügig gewesen, aber eine letzte Frage wollte ich noch stellen, bevor ich das Interview beendete.“
Noch ein Mal wurde zum Wohnzimmer zurückgeblendet. „Mr. Karcek, ich habe nur eine weitere Frage und die ist für Sie.“ Xander nickte schicksalsergeben und sie fuhr fort. „Ihre Antworten in diesem Interview waren äußerst gut formuliert, sogar fast poetisch. Werden Sie es jemals müde, dass die Presse sie immer noch den Höhlenmenschen nennt?“
„Ich auf jeden
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