Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

dazu. Viele Leute machen es so –“
    „Aber ihr nicht!“, schrie Andi und stand auf, um mit dem Fuß aufzustampfen. Sie war einsfünfundsechzig aber Xander glaubte, dass sie auf die meisten Leute trotzdem nicht klein wirkte. „Mein Sohn ist vielleicht – nur vielleicht – in der Lage das alleine durchzustehen. Aber du nicht. Penny zieht hier ein, ob es dir gefällt oder nicht. Du hast wie viele? Sechs Gästezimmer in diesem Haus, ohne das Zimmer, das nur nach außen hin deines ist? Gut. Sie kann in zwei Tagen mit dem Umzug fertig sein.“
    „Erwachsene Männer haben keine Babysitter“, sagte er mit Würde, obwohl ein kleiner Teil seines Geistes herumhüpfte und „Halleluja, ich muss nicht alleine wohnen!“ sang.
    „Xander ...“ Andi unterbrach sich und sah ihren Mann an. “Hilf mir mal, Jed. Du bist ein Mann, du kapierst diese ganze Stolz-Sache. Rede du mit ihm!“
    „Xander“, sagte Jed milde. „Liebst du uns?“
    Xander blinzelte. Er hatte es nie ausgesprochen, aber natürlich tat er es. Sie hatten ihn zu sich geholt, ihm ein Zuhause gegeben, ihm Koffer geschenkt und waren ein Teil seines Herzens geworden, wie niemand sonst in seinem Leben. „Natürlich“, sagte er und war für einen Moment besorgt, dass sie es bezweifelt hatten.
    „Erinnerst du dich, wie sehr es Andi verstört hat, deine erste Wohnung zu sehen, damals als du noch ein Teenager warst?“
    Xander errötete. Das hatte er nicht gut hinbekommen, damals. Was für ein toller Erwachsener er gewesen war. „Ja“, sagte er peinlich berührt.
    „Lass sie das nicht noch einmal mitmachen, okay? Penny kann auf ihr eigenes Haus sparen, während sie hier mietfrei wohnt und sie arbeitet sowieso hier in Folsom. Du tätest uns einen Gefallen.“
    Xander lächelte ein wenig. Es war durchschaubar und lächerlich, aber, ja, es funktionierte. „Na gut“, sagte er immer noch rot. „Kann ich jetzt laufen gehen?“
    Andie starrte ihn an und schüttelte den Kopf, dann drehte sie sich zu ihrem Ehemann um, der sie angrinste. Als Xander die Treppe hinauf rannte, um seine Laufschuhe, ein paar Hundespielsachen und sein Ticket aus der emotionalen Leere, die ihn zu verschlingen drohte, zu holen, boxte Andi ihren Ehemann, komplett sprachlos, in den Arm.

Springteufel

    X ANDER nahm sein Handy und rief Chris an, während er loslief. Chris antwortete, erschöpft, aber glücklich seine Stimme zu hören, sagte, dass er den Vertrag in eineinhalb Stunden unterschreiben musste und erkundigte sich nach seinen Freunden und der Familie und allem anderen.
    Das Gespräch war so normal. Xander konnte fast glauben, dass sie es schaffen konnten. Es wäre ätzend, aber es waren nur sechs Monate, oder? Er hatte schon schlimmeres ertragen. Wie lange hatte er bei seiner Mutter gelebt, bevor er es nicht mehr ausgehalten hatte? Er hatte in Second Hand Läden um Klamotten gebettelt, als er sieben Jahre alt gewesen war. Er hatte eine lebhafte Erinnerung daran, wie er mit sechs Jahren versucht hatte, die Unterschrift seiner Mutter auf einem Formular für einen Ausflug zu fälschen. (Er wusste nicht, wie er es auf den Ausflug geschafft hatte, aber er war sich sicher, dass seine Lehrerin nicht eine Minute an die Echtheit der Unterschrift geglaubt hatte). Er hatte Erinnerungen an die Leute von der Weihnachtshilfsaktion, die bei ihm vor der Tür aufgetaucht waren, als er acht gewesen war, weil er sie um Hosen gebeten hatte, die ihm über die Waden gingen. Sie waren entsetzt gewesen über das Drogenchaos und hatten sogar das Jugendamt informiert, aber seine Mutter hatte es geschafft, sich und das Haus für die Kontrolle auf Vordermann zu bringen und man hatte nie wieder etwas von ihnen gehört.
    Xander war als Kind durch eine harte Schule gegangen, nicht war? Er konnte phänomenale Mengen Schmerz und Strafe aushalten, die seinen übergroßen, erwachsenen Körper zu Boden warfen. Er würde es schaffen. Er konnte für sechs gottverdammte Monate von seinem Geliebten getrennt leben, oder?
    Aber dann sagte Christian: „Xan, Mom hat mich wegen deiner Albträume angerufen. Sie möchte dich zu jemandem bringen, damit sie aufhören.“
    Xander stolperte über einen Stein und fiel hin, was das Handy in die Stratosphäre schickte und seinem Handgelenk eine gemeine Verstauchung verpasste. Er fand schließlich das Handy (Zum Glück nicht in der Gifteiche) und wählte noch einmal Christians Nummer, während er sich zerkratzt, verschwitzt und zornig fühlte.
    “Verdammt, nein”, sagte er, als Chris