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Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Titel: Aufs Spiel gesetzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Lane
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beim ersten Klingen abnahm. Um zu zeigen, dass er es ernst meinte, machte er ein Foto von sich selbst mit Brombeer-Kratzern im Gesicht, einem großen, breiten Riss in seinem Lieblings-Laufshirt und einer Schürfwunde an seinem rechten Arm, den er vorsichtig an sich drückte.
    Chris schluckte in den Hörer und sagte: „Verdammt, Xander – ich bin nicht sicher, ob das beweist, dass du es magst verrückt zu sein, oder ob das Verrücktsein dich tollpatschig macht!“
    „Ich habe niemandem etwas zu sagen, außer dir“, grollte Xander und Chris gab ein erschöpftes Lachen von sich.
    „Ist gut, ich verstehe dich ja. Es wundert mich, dass man dich nicht in den Häusern am See unten verstehen kann, du brüllst ja fast.“
    „Du musstest letzte Nacht ausziehen und deine Mutter hat heute morgen schon versucht, den Psychiater für mich zu spielen, Chris. Das macht mir schlechte Laune!“ Das war wohl die verdammt größte Untertreibung des Jahrhunderts!
    Chris´ Seufzer blies ihm sogar durchs Telefon fast die Haare aus der Stirn. „Ich liebe dich, verdammt. Ich werde dich immer lieben. Ich will nur nicht ...“ Chris machte dieses brummenden Laut, den er immer machte, wenn er einen Satz nicht beenden wollte.
    „Du willst was nicht?“, fragte Xander gereizt.
    „Ich will nicht zusehen, wir es dir schlecht geht.“
    „Dann sieh zu, dass du in sechs Monaten zu mir zurück kommst!“, schnappte Xander, der komplett die Geduld verloren hatte. Chris schnauzte zurück.
    „Ich habe dich nicht verlassen, weißt du, ich bin nur weg ...“ Und dann fiel Chris am Telefon in sich zusammen, wie ein geplatzter Luftballon.
    „Du bist auf Geschäftsreise“, sagte Xander jetzt, genau wie er es zu Andi und Jed gesagt hatte.
    „Geschäftsreise“, wiederholte Chris fest.
    „Und wir sehen uns zwischen den Spielen“, sagte Xander, mehr um sich selbst zu trösten. Sie wussten es beide – er hatte sich den Spielplan von Denver angesehen und auch den von Sacramento und die Trainingspläne und es war gut möglich, dass der Mann, den er jeden Tag gesehen hatte, seit er vierzehn Jahre alt gewesen war, bis zur NCAA Spielpause im März seine Hand nicht berühren, seine Ängste nicht beschwichtigen und seinen Körper nicht anfassen konnte. Wenigstens spielten sie beide im All-Star Spiel.
    „All-Star“, murmelte Chris bedrückt und Xander war so gefrustet, es Chris sagen zu hören, dass er gegen einen Stein trat, der auf dem Weg lag.
    Er lag direkt vor einem basketballgroßen Felsen unter dem zerfallenen Granit des Weges und die Wucht mit der Xander durchzog, brach ihm den Zeh – brach ihn wirklich. Es war ihm im Jahr zuvor schon mal passiert, als er während des Spiels gegen die Tribüne gerannt war. Er hatte trotzdem die ganze Saison gespielt. Er erinnerte sich an den Schmerz und das Gefühl und oh, verdammt, verdammt, verdammt, verdammt, es tat verdammt weh und jetzt würde er, verdammt noch mal, wieder so spielen müssen.
    Sein Fluchen konnte man über den ganzen See hören und die Hunde kamen zurück, um ihm besorgt anzuwinseln und Chris, der sich nicht sicher war, was er aus tausend Meilen Entfernung tun konnte, lachte bitter am Telefon bis Xander, der sich nach Ibuprofen und Pepto-Bismol und einem verdammten Eisbeutel sehnte, durch die Haustür gehumpelt war.

    E R SPIELTE trotzdem. Natürlich spielte er trotzdem. Und wenn er während des Trainings rannte, dann bemerkte auch keiner, dass er Schmerzen hatte. Erst, als der Trainer in die Pfeife blies und das Training beendete, begann er zu humpeln und als der Sportarzt zu ihm gelaufen kam, um ihn sich anzusehen, blaffte der Trainer: „Das ist nur, weil sein kleiner Liebling nicht da ist um ihn zu stützen! Lass ihn verdammt noch mal in Ruhe!“
    Xander wusste nicht genau, was mit dem Ball in seiner Hand passiert war. In der einen Minute dribbelte er langsam damit und in der nächsten prallte er von der Wand in der Nähe von Wallicks Kopf ab. Aber Wallick war fit – er duckte sich und starrte Xander dann durch verengte Augen an.
    „Karcek!“
    „Ich bin fast fertig mit dem Training, Trainer“, sagte Xander dumpf. „Ich lass´ mir den Fuß verbinden und mach dann zu Hause den Rest.“
    Damit ging er an dem Mann vorbei und fragte sich, ob sonst noch irgendjemand ahnte, dass er gerade nur ganz knapp daran vorbei geschrammt war, Körperverletzung zu begehen.
    Der Sportarzt verband seinen blauen, empfindlichen Zeh und tapte ihn an den Rest von Xanders langen Zehen, dann drückte er ihm

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