Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

ein Schmerzmittel in die Hand.
    „Fährst du heute noch Auto, Xander?“
    Er konnte kaum nicken. Chris fuhr normalerweise, aber ja, Xander hatte das große, schwarze SUV abgestaubt (Chris hatte ihn als Geburtstagsgeschenk gekauft und mit goldenen Felgen und blitzenden Armaturen aufgemotzt, weil er genau wusste, dass es das andeute, womit Xander sich unwohl fühlte) und war selbst gefahren.
    „Ja“, flüsterte er und stopfte die Schmerzmittel in die Sporttasche. Sie waren viel stärker als das Ibuprofen, aber sehr viel schlechter für den Magen und Xanders Magen war an diesem Morgen sowieso schon dabei, zu rebellieren.
    Pfannkuchen und Erdbeeren lagen ihm schwer im Magen und Xander fragte sich bitter, ob es Zeit war damit anzufangen, Haferflocken oder Müsli zu essen, nachdem er sich jetzt, in dieser unmöglichen Situation, sowieso schon so verdammt erwachsen verhielt.
    „Nimm die nicht, wenn du fährst, okay?“
    Xander zuckte die Achseln. „Mag die eh nicht so“, sagte er. Und das hatte er nie. Ibuprofen war das Stärkste, was er nahm.
    Doc Malloy brummte. „Das wird ziemlich weh tun, Xan – und du hast morgen ein Spiel. Ich würde nach Hause gehen und das Bein hochlegen, wenn ich du wäre.“
    Xander schnaubte. „Sicher, na klar.“
    „Na ja gut, wenn du schon ausgehen musst, um die ganze Nacht zu feiern, dann lass mich wenigstens den Kratzer an deinem Arm verbinden. Was, zur Hölle, hast du dir nur heute morgen angetan?“
    "Bin über eine Furche gestolpert und habe einen Stein getreten."
    Malloy war ein älterer, farbiger Mann mit kurz geschorenen, ergrauenden Haaren und kleinen, durchdringenden, schwarzen Augen. Der Blick, den er Xander zuwarf, war beunruhigend verständnisvoll. "Wie geht es Chris?", fragte er ruhig und Xander wandte sich ab.
    "Er lebt sich ein. Er wohnt bei Cliff in Denver.“
    „Mit dieser Harpyie, die Cliff als Frau hat? Gott, wir werden ihn hier vermissen."
    Xander musste ein Geräusch gemacht haben, denn Malloy tätschelte ihm die Schulter.
    "Na ja, du musst nicht mit jemandem verheiratet sein, um ihn zu vermissen. WG Partner, Brüder oder was sonst. Du verbringst deine Zeit mit jemandem; er hinterlässt ein Loch, wenn er weggeht. Pass gut auf dich auf, Xander. Du musst dich auf das Spiel konzentrieren. Chris konnte deine Gedanken lesen, da draußen und Pollack dort – der kann gerade mal eine Zeitung lesen! Du wirst dir den Arsch aufreißen müssen, um dieses Team in die Play-Offs zu bringen, okay?“
    „Play-Offs?" Xanders Gedanken waren abgeschweift. Er ist nicht mein WG Partner. Er ist nicht mein Bruder. Er ist mein Liebhaber, mein Ehemann, mein Grund zu leben. Was würde Malloy wohl dazu sagen?
    „Na klar!" Jetzt hatte sich Malloys durchdringender Blick verändert, war unergründlich geworden und er sah Xander mit einer stummen Bitte an. "Xander … Mann, ich arbeite seit 15 Jahren für dieses Team und ich habe uns an zwei Orten gesehen. Ich habe uns in „nah dran“ gesehen und in „zwei Stockwerke unter dem Keller“. Gott … du und Edwards? Das Team war noch nie so nah am Sieg dran wie jetzt, weißt du?“
    Es ist nur ein gottverdammtes Spiel ! Er dachte es, aber er konnte es nicht sagen. Der Mann hatte gerade seine Zehen verbunden und sich all das Zeug angehört, das er nicht laut gesagt hatte. Xander war vielleicht gut darin, sich selbst zu bemitleiden, aber er war normalerweise noch besser darin, Sachen für sich zu behalten. Er würde Malloy nicht dafür niedermachen, dass er die gleiche Sache liebte, die Xander überhaupt erst mit Chris zusammengebracht hatte.
    „Sie wollen uns wirklich gewinnen sehen, nicht wahr?", fragte er ruhig – obwohl die Frage sein Herz zum Überquellen brachte.
    „Oh, Mann, ja ...“ Malloy richtete sich auf und sah weg. "Schau, ich war in den Dreißigern, als das Team in die Stadt kam. Ich hatte versucht Krankenpfleger zu werden, weil es damals keinen Sportmedizinabschluss gab, oder einen Abschluss als Physiotherapeut. Es gab nur die zweijährige Ausbildung und die vierjährige Ausbildung und ich wollte die vier Jahre absolvieren, weil, verdammt, ich wollte auf dem Spielfeld arbeiten. Ich habe meine College-Ausbildung für dieses Spiel aufgegeben und ich würde es jederzeit wieder machen und jetzt will ich nur eine Chance für das Team.
    Diese Stadt ist schon ein merkwürdiger Ort, Mann. Ungefähr 20 Meilen die Straße rauf leben reiche, weiße Leute auf ehemaligem Farmland. Hier unten hast du ein Gemisch unterschiedlicher Menschen