Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
wie es möglich war, ohne sich einen Gleitschirm an die Schultern zu montieren, aber dann ließen die Muskeln in seinen Armen nach und er krachte auf die Erde. Er hatte Glück, dass seine Knie ihn nicht tragen konnten und nachgaben, als seine Füße den Boden berührten. Er rollte sich auf den Rücken, brüllte seinen Triumph, seine Erschöpfung, seinen Schmerz und seine Wut heraus, bis sein Körper sogar dafür zu fertig war, dann rollte er sich einfach auf die Seite und blieb keuchend im Wasser liegen, das über das Spielfeld lief.
Ein Paar Designerschuhe aus Leder brach in sein Blickfeld ein und schließlich Leos Gesicht, das sich tropfend und immer noch mit großen Augen herunterbeugte, um zu sehen, ob Xander noch lebte.
"Bist du jetzt glücklich?", fragte er trocken.
Xander schluckte und nickte. „Ekstatisch", murmelte er und Leo rollte mit den Augen.
"Er spielt in ungefähr fünf Minuten“, sagte er. „Ich dachte, du weißt schon, du möchtest vielleicht aus deinem Selbstmitleid ausbrechen, oder so, weil der Junge angerufen hat, um sicher zu gehen, dass du zuschaust."
Xander schloss die Augen. "Verdammt", hauchte er. „Ist es schon so spät?"
Leo erging sich in einer Kette von Flüchen, von denen Xander viele seit der Highschool nicht mehr gehört hatte. Bei einigen war er sich ziemlich sicher, dass Leo keinerlei persönliche Erfahrung mit ihnen hatte. Er endete mit: „Mann, stehst du irgendwann auf, trocknest dich ab und wärmst dich auf, oder was, oder muss ich den verdammten Krankenwagen rufen?"
„Mach kein Drama draus, Leo", murmelte Xander. „Gib mir einfach deine Hand, o.k.?"
Es brauchte mehr als die Hand – Xander musste sich tatsächlich auf Leos Schulter stützen, weil sein Fuß, dem klar geworden war, dass die Folter zu Ende war, sich dazu entschieden hatte, wie ein kleines Mädchen herumzuzicken.
Xander bat Leo, die Schmerzmedikamente aus seiner Tasche zu holen, während Xander nach oben ging und die schnellste Dusche der Welt nahm – das hatte er zumindest vor. Er brauchte dann doch eine Weile, weil seine Hände zu kalt für alle möglichen Kleinigkeiten waren, wie zum Beispiel sich die Socken auszuziehen oder an den Griffen der Dusche zu drehen.
Als er zehn Minuten später die Treppe herunter hinkte, wobei er sich die ganze Zeit am Geländer festhielt, weil seine Knie sein Gewicht nicht tragen wollten und sein Körper zu erschöpft war, sich zu bewegen, hatte Leo den Fernseher auf Time Shift geschaltet, Pause gedrückt und ein Tablett mit Resten vom Essen, dass Lucia für ihn da gelassen hatte und einer Tasse heißen Kakao gebracht.
Xander war sogar zu müde, um sich zu beschweren, dass heißer Kakao nur etwas für kleine Kinder war. Er fühlte sich wie ein kleines Kind. So total schrottreif, hatte er sich das letzte Mal gefühlt, als –
Oh verdammt. Beim Surfen, auf dem Weg nach Chapel Hill. Xander musste tatsächlich ein Aufschluchzen unterdrücken und war wütend auf sich selbst, überhaupt darüber nachgedacht zu haben. Die ganze Anstrengung, diese ganze große Anstrengung, nicht darüber nachzudenken, dass er ohne Chris in diesem Bett schlafen musste – und zwar für die nächsten sechs Monate.
Leo gab ihm die Fernbedienung und er drückte Play, während sein Körper von ihm verlangte, sich Essen in Rekordmengen in den Mund zu schaufeln. Ungefähr auf der Hälfte, kurz vor Beginn des Spiels, als die Lichter angingen und die Musik ertönte, erinnerte er sich an sein Schmerzmittel. Als er es schluckte, wimmerte er vor Erleichterung und Leo griff nach der Fernbedienung, drückte Pause und sah dann zu Xanders nackten Füße, die er auf den großen, glänzenden, schwarzen Couchtisch gelegt hatte, der zu den Ledersofas, dem blassen, cremefarbenen Teppich und dem riesigen Panoramafenster passte, das um die ganze Front des Hauses herumführte und auf den See zeigte.
Sein Zeh war fast so schwarz wie der Couchtisch und Leo stöhnte, als er ihn sah.
„Drück auf Play“, murmelte Xander. „Chris war gerade dabei, aufzulaufen."
„Was hast du getan, verdammt noch mal?“, fragte Leo barsch, aber Xander wollte nicht darüber reden. Leo zog den Arm mit der Fernbedienung in seiner fest geschlossenen Faust zurück und Xanders Augenbrauen hoben sich, als ihm klar wurde, dass Leo wahrscheinlich tatsächlich die Kraft hatte, das Ding von der Couch aus durch das große Panoramafenster zu werfen.
„Schau nicht so überrascht, Superstar – ich habe nach dem College bei den Amateuren
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