Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
gespielt und es waren meine Knie, die es mir versaut haben, nicht meine Ellbogen. Und jetzt werde ich dieses verdammte Ding in den verdammten See werfen, wenn du Onkel Leo nicht sagst, was, verdammt noch mal, mit meiner erstklassigen Investition auf dem verdammten Couchtisch passiert ist.“
Xander fluchte und legte den Kopf zurück. „Ich habe ihn mir gebrochen“, sagte er, wieder einmal peinlich berührt.
„Auf dem Spielfeld? Das hätte Malloy mir doch gesagt.“
Xander sah ihn elend an, in der erbärmlichen Gewissheit, dass Leo so ziemlich alles erfahren konnte, was er wissen wollte, nur indem er Leute befragte, die die anderen Menschen ignorierten.
„Ich habe mir den gottverdammten kleinen Zeh gebrochen, als ich auf der Laufstrecke mit Chris telefoniert habe, weil mir klar geworden ist, dass wir uns wahrscheinlich bis zum All-Star Spiel im Februar nicht sehen werden und ich wie ein kleines Kind einen Stein getreten habe, bist du jetzt zufrieden?“
Leo begann leise zu lachen und stand auf, ohne dass dieser bittere, brüchige Ton auch nur das kleinste bisschen nachließ. „Klasse. Hier. Hier ist die verdammte Fernbedienung. Ich gehe dir etwas Eis holen. Und noch einen Verband, weil dein Arm blutet. Und vielleicht ein Gehirnstransplantat. Ich schwöre zu Gott, Xander, ich dachte immer, dass du der Schlaue bist, zumindest, bis du mir förmlich auf den Kopf gesprungen bist.“
„Ich war nicht mal in der Nähe deines Kopfes", grummelte Xander. Zur Hölle, er war nicht mal in der Nähe von Leos Regenschirm gewesen. Es spielte keine Rolle. Xander drückte Play und betrachtete den Fernseher sehnsüchtig, als Chris, begleitet von Musik und dem Donner der Menge, auf das hell erleuchtete Spielfeld rannte.
Gott, Chris konnte wirklich mit der Menge umgehen – und sie liebten ihn. Er winkte und zeigte ihnen seine Grübchen und tanzte sich durch seine Vorstellung und die Kommentatoren sagten Dinge wie: „Okay, wenn er irgendwann seine Schüchternheit überwindet, dann hören wir auf, uns darüber Sorgen zu machen, wie er sich hier einfügen wird.“
„Chris könnte mit jedem spielen“, sagte Xander und das glaubte er wirklich.
Leo seufzte und grummelte und Xander sah ihn an.
„Lass gut sein, Xander“, sagte Leo ruhig, während er ihm einen Kühlakku auf den Zeh packte. „Lass uns einfach das Spiel anschauen, okay?“
Das taten sie und Denver schlug sich ganz gut. Sie lagen sechs oder acht Punkte zurück, aber sie hielten den Abstand konstant und machten nichts Dummes. Chris legte einen guten ersten Auftritt hin, hob die Hände, bewegte sich schnell und gab sich ganz dem Spiel hin, wie er es immer tat, aber er schien keine Punkte einzufahren.
„Hmm…“, murmelte Xander. Etwas war mit dem Fernseher nicht in Ordnung. Er versuchte, die Farbe anzupassen, den Kontrast und die Tönung, aber schließlich nahm Leo ihm die Fernbedienung weg und schnauzte: „Was machst du da, verdammt noch mal?“
„Hast du nicht noch 49 andere Klienten, oder so?“, fragte Xander ärgerlich und Leo verdrehte die Augen.
„Ja. Ja, habe ich tatsächlich. Aber ihr habt bei mir einen Stein im Brett, ihr zwei, okay? Und nicht nur, weil ihr das Potenzial habt, Geschichte zu schreiben. Aber jetzt gerade nervst du mich und wenn du nicht aufhörst mit dem Scheiß-Fernseher herumzuspielen, dann feuere ich mich selbst, indem ich dir dieses Ding in den Hals stopfe.“
Xander knurrte und gab Leo ein Zeichen, dass er jetzt Herr der Fernbedienung war. Es war nicht die leere Drohung, dass er die Fernbedienung zu essen bekommen würde, die ihn dazu brachte. Es war die sehr reale Drohung, dass er allein im Haus sein würde. Penny würde erst am nächsten Tag einziehen. Sie hatte an diesem Abend eine Verabredung und er hatte darauf bestanden, dass sie nicht um seinetwillen irgendetwas verpasste.
„Sie gehört dir“, murmelte er. „Amüsier dich damit.“
Leo knurrte zurück. „Nach was, zur Hölle, hast du gesucht?“
„Chris´ Hautfarbe hat nicht gut ausgesehen. Ich frage mich, ob er krank ist.“
Leo war einen Moment lang still, während Chris den Ball an sich brachte, ihn zu seinem Center warf und sich für den Rebound in Position warf, falls Cliff sich dazu entschied, einen langen Wurf zu machen.
Cliff machte stattdessen ein Dunking und Chris klatschte ihn ab. Es war nicht das geschmeidige Abklatschritual, das Chris und Xander zur Perfektion gebracht hatten, aber es war freundlich und kollegial.
Xander schaute verwirrt auf
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