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Aufstand der Affen

Aufstand der Affen

Titel: Aufstand der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jakes
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verstehen, und als er sie zum Schluß rekapitulieren ließ, zeigte sich, daß sie fast alles behalten hatte.
    Er war noch nicht ganz fertig, als in der Ferne der durchdringende Klang einer Lautsprecherdurchsage hörbar wurde. Er sprang auf und lauschte am Fenster, konnte aber die Worte nicht verstehen. Eine Bekanntmachung, die seine Flucht betraf?
    Er wandte sich hastig der alten Wärterin zu. »Ich werde das Signal geben«, sagte er. »Ich, kein anderer. Hast du verstanden?«
    »Ja.« Sie nickte bekräftigend.
    »Dann sag den anderen, sie sollen auf das Signal warten. Und sag ihnen, sie sollen sich nicht fürchten, wenn es eine Weile dauert, bis dieses Zeichen gegeben werden kann. Es wird gegeben werden, und wir werden die Menschen überraschen und den Sieg davontragen. Verstehst du mich?«
    Wieder bejahte sie. Draußen dröhnte die blecherne Stimme von neuem los. Er eilte zur Tür und spähte hinaus. Die Luft schien rein. Er sah, daß er mehr als eine halbe Stunde bei der Wärterin verbracht hatte, aber die Instruktionen waren notwendig gewesen. Er ging durch die kleine Parkanlage und mischte sich unter die Passanten. Er bewegte sich eilig, wie jemand, der einen Botengang zu erledigen hat. Auf der anderen Seite des Platzes konnte er über eine Rampe in das unteriridische Tunnelsystem gelangen, wo er einstweilen in Sicherheit wäre. Die unsichtbaren Lautsprecher verbreiteten süßliche Musik. Zwanzig Schritte trennten ihn noch vom Treppenaufgang, als ein Sicherheitspolizist mit umgehängtem Funksprechgerät die Stufen heraufkam. Die beiden starrten einander an, und noch ehe der Polizist etwas sagte, wußte Cäsar, daß er ihn erkannt hatte.
    Er drehte um und rannte über den Platz zurück. Hinter ihm brüllte der Polizist einen Befehl, dann gellte eine Trillerpfeife. Cäsar erreichte einen kleinen Park und raste auf der anderen Seite wieder hinaus, änderte die Richtung, als schräg voraus ein zweiter Polizist auftauchte, das Funksprechgerät vor dem Mund. Er hielt nun auf eine kleine Seitenstraße zu, und einen Augenblick sah es aus, als könne er die Verfolger abschütteln. Passanten blieben stehen und starrten ihm nach, aber nur wenige versuchten ihn aufzuhalten, und diesen wich Cäsar mit Leichtigkeit aus.
    Seine Hoffnung auf Entkommen schwand, als keine dreißig Meter vor ihm zwei Polizisten im Laufschritt aus der Seitenstraße kamen, in die er wollte. Cäsar schwenkte wieder ab, doch die beiden schnitten ihm den Weg ab. Ein Gummiknüppel traf seine Schulter und brachte ihn aus dem Gleichgewicht, einen Augenblick später waren sie über ihm und schlugen erbarmungslos auf ihn ein. Er fiel vornüber. Blut aus einer Platzwunde über dem linken Auge behinderte seine Sicht und tropfte ihm von Nase und Kinn. Noch als er reglos auf dem Gesicht lag, bearbeiteten sie ihn mit Stiefeltritten und Schlagstöcken ...
     

 
13.
     
    Rauhe Hände drückten ihn nieder, schnallten ihn mit Gurten fest. Er wußte, was er sehen würde, wenn er die Augen aufschlug. Den Konditionierungsraum, den Morris ihm gezeigt hatte – das Amphitheater mit den beiden Tischen in der Mitte, auf denen die Gorillas sich in Qualen gewunden hatten.
    Nun hatten sie ihn auf einen der gepolsterten Tische geschnallt. Ein Techniker saß bereits an der Konsole und überprüfte die Funktionen. Cäsar hob ein wenig den Kopf und sah, daß er in einem weißen Krankenhausnachthemd steckte. Es verstärkte nur sein Gefühl von Hilflosigkeit und Angst.
    »Halt ihm den Kopf, falls er versuchen sollte, mich zu beißen«, knurrte eine Stimme hinter ihm. Hände packten zu. Eine U-förmige Klammer wurde unter seinen Kopf geschoben. Man befestigte die Elektroden mit einer Art Kopfhörer an seinen Schläfen. Sie fühlten sich kalt an.
    Dr. Chamberlain und Chefinspektor Kolp standen auf, als an der Tür Bewegung entstand. Cäsar konnte den Kopf kaum bewegen, aber als die Schritte näher kamen, sah er Gouverneur Breck und MacDonald, die sich zu Kolp und Chamberlain gesellten. MacDonald warf ihm einen besorgten Blick zu, doch die anderen beobachteten ihn mit zufriedener, selbstgefälliger Miene.
    »Es freut mich, daß Sie die Zeit gefunden haben, hierherzukommen, Sir«, sagte Kolp, ohne MacDonald zu beachten.
    »Das wollte ich mir denn doch nicht entgehen lassen«, sagte Breck lachend. Er setzte sich auf einen Sitz in der vordersten Reihe und schlug die Beine übereinander. MacDonald wirkte außerordentlich nervös, und mit gutem Grund, dachte Cäsar. Wie um seinen Anteil

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