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Aufstand der Affen

Aufstand der Affen

Titel: Aufstand der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jakes
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am Geschehen zu vertuschen, sagte MacDonald zum Gouverneur: »Ich verstehe immer noch nicht, warum der Affe fortgelaufen ist.«
    »Mein Gott, MacDonald, stellen Sie sich nicht dümmer, als Sie sind!« sagte Breck. »Es ist ganz einfach: der Affe ist intelligent. Als er erfuhr – und er war in der Befehlszentrale, als die Nachricht durchkam –, daß sein Freund Armando während eines Verhörs vom Balkon zu Tode gestürzt war, wird er sich gedacht haben, daß der alte Mann ihn zuvor unter dem Druck der Vernehmung verraten hätte.«
    Chamberlain kam zu Breck und meldete, daß alles fertig sei. Der Gouverneur nickte. »Dann fangen wir also an!«
    Chamberlain gab dem Techniker ein Zeichen, und der Mann drehte den Stromschalter. Kolp beugte sich über Cäsar und sagte mit scharfer Stimme: »Du bist der Sohn von Cornelius und Zira. Gib es zu!«
    Cäsar hörte die Worte mit einem gleichsam abgelösten Teil seines Bewußtseins, während der Stromstoß einen rasenden Schmerz durch seinen Körper jagte, einen Schmerz, der ihm die Zähne im Mund zu lockern und jeden Muskel zusammenzuziehen schien. Er bog und wand sich auf dem Tisch und biß sich auf die Zunge, um nicht laut hinauszuschreien.
    Der Techniker schaltete den Strom aus. Der Schmerz hörte auf.
    Cäsar keuchte. Übelkeit würgte seine Kehle. Dr. Chamberlain nickte dem Techniker zu. »Geben Sie noch ein Drittel zu.«
    Die Hand drehte den Schalter. »Gib es zu!«
    Diesmal waren der Schmerz und die Muskelkrämpfe viel schlimmer. Cäsar biß in das Innere seiner Wangen, bis Blut ihm den Mund füllte, zwang sich, den rasenden, nervspaltenden Schmerz durchzustehen, unter dessen Wirkung sein Körper auf und nieder schnellte wie ein Fisch auf dem Trockenen.
    Der Techniker schaltete den Strom aus.
    Dr. Chamberlain blickte finster. Gouverneur Breck schlug auf die Armlehne seines Sitzes. »Geben Sie mehr Saft, verdammt noch mal! Ich will seine Antwort hören!«
    Chamberlain trat selbst an die Konsole und erhöhte die Spannung. Der Schalter schnappte.
    »Gib es zu!«
    Cäsars Rücken bog sich durch, so hoch die Gurte es erlaubten, fiel zurück auf die Tischplatte. Diesmal konnte er nicht stumm bleiben. Seine Augen waren blutunterlaufen, und Blut sickerte ihm aus den Mundwinkeln. Während er schrie und schrie, fühlte er, daß er sterben mußte. Denn aller Haß auf seine Peiniger, alle Entschlossenheit, nicht nachzugeben, wurden an diesem unerträglichen Schmerz zuschanden.
    »Ich will ihn sprechen hören, nicht bloß schreien!« sagte Breck.
    Dr. Chamberlain erhöhte die Spannung abermals, wischte sich Schweiß von der Stirn und begann in rascher Folge ein- und auszuschalten. Nach jedem Stromstoß brüllte Kolp: »Gib es zu!«, und ehe Cäsar begreifen konnte, daß der Schmerz aufgehört hatte, schaltete Chamberlain wieder ein.
    Cäsars Widerstandskraft brach zusammen, er war nicht mehr Herr seiner selbst. Während sein Körper unter den heftigen und kurz aufeinanderfolgenden Elektroschocks fast ohne sein Zutun auf und nieder schnellte, kreischte er wie von Sinnen: »Ja, ja! Ich bin's, ich bin's! Aufhören – aufhören!«
    Chamberlain schaltete aus und wischte sich schnaufend das Gesicht. Kolp und Breck nickten einander zu und lächelten. Cäsar fühlte eine ungeheure Mattigkeit über sich kommen und konnte die Augen nicht länger offen halten. Er versuchte zu MacDonald zu blicken, aber die Gesichter und der Raum verschwammen vor seinen Augen zu rotem Nebel.
    »Da ist unser Beweis!« rief Breck triumphierend aus. »Wir hatten richtig vermutet, Kolp! Und es war notwendig, daß wir uns vergewisserten.« Er wandte den Kopf zu seinem Sekretär und sagte in herausforderndem Ton: »Nun, MacDonald, haben Sie noch Zweifel, wer er ist?«
    MacDonald schüttelte den Kopf. »Ist es notwendig, daß ich weiter an diesem Verhör teilnehme, Sir?«
    Breck konnte seinen Blick kaum von Cäsars liegender Gestalt abwenden. »Gehen Sie nur, wenn Sie es nicht vertragen können«, sagte er geringschätzig. »Wir haben Sie vorher nicht gebraucht, und wir werden Sie auch für den Rest nicht brauchen.«
    Als MacDonald die Tür hinter sich schloß, machte sein resignierter, gedemütigter Gesichtsausdruck nüchterner Entschlossenheit Platz. Er eilte die Treppe hinunter ins Kellergeschoß und durchwanderte die Gänge, bis er an einer Stahltür das Hochspannungszeichen entdeckte. Die Tür war nicht abgesperrt, und er schlüpfte in einen schmalen kleinen Raum. Reihen von Stromzählern und Sicherungen

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