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Aufstand der Affen

Aufstand der Affen

Titel: Aufstand der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jakes
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verbunden.
    »Sie sind nicht in der Befehlszentrale?«
    »Nein, Sir. Ich bin unterwegs, um Cäsar zu suchen, wie Sie mir sagten.«
    »Wohin haben Sie ihn geschickt?«
    »Zur Auswertungsstelle. Er bringt Computerausdrucke und anderes statistisches Material.«
    »Nun, Kolp, Hoskyns und ein paar Beamte sind unterwegs.« MacDonald blickte auf die Armbanduhr. Sieben Minuten waren bereits vergangen. »Machen Sie diesen verdammten Affen ausfindig, MacDonald, und übergeben Sie ihn dort, wo die Allee der Nationen anfängt. Sobald Sie das getan haben, gehen Sie zum nächsten Telefon und erstatten persönlich Vollzugsmeldung.«
    »Darf ich fragen, ob es irgendeinen besonderen Grund für die Eile ...«
    Der Rest blieb ungesagt. Gouverneur Breck hatte die Verbindung unterbrochen.
    MacDonald hängte ein, wandte sich um und blickte durch die Plexiglaswand. Der Schimpanse erwiderte seinen Blick, und auf einmal schien in seinen dunklen Augen ein Verstehen zu sein, das über die Fähigkeiten selbst eines entwickelten Primaten weit hinausging.
    Oder bildete er es sich bloß ein? Fiel auch er der Paranoia zum Opfer, die Breck zu seinen Unterdrückungsmaßnahmen antrieb?
    Seufzend verließ er die Telefonzelle und nickte Cäsar zu. »Ich wünschte, ich wüßte, worum es bei dieser ganzen Sache geht«, sagte er, wie um seinen sorgenvollen Gedanken Luft zu machen. »Ich wünschte, ich könnte es dir genau erklären, damit du verstehst, daß ich dich nicht ausliefern möchte ...«
    Cäsar sagte mit klarer Stimme: »Aber Sie können sprechen, Mr. MacDonald. Ich verstehe alles.«
    MacDonald stand wie vom Donner gerührt und starrte ihn an wie eine Erscheinung.
    Cäsar blieb still, bis ein vorbeigehendes Ehepaar außer Hörweite war, dann sagte er: »Sehen Sie, ich bin derjenige, der gesucht wird.«
    »Ich ... ich dachte an die Möglichkeit«, stammelte MacDonald, noch immer wie betäubt. »Erst gestern abend ging mir der Gedanke durch den Kopf. Aber ich konnte nie daran glauben. Ich hielt dich für eine Legende.«
    »Und jetzt finden Sie, daß es nicht so ist. Aber ich will Ihnen etwas sagen, was wirklich eine Legende ist, Mr. MacDonald. Der Glaube, daß der Mensch im Grunde seines Wesens gut sei.«
    MacDonald schluckte, wollte antworten und unterließ es, um nervös umherzublicken. »Wir müssen gehen – sie kommen dich holen ...«
    »Agenten des Gouverneurs?« fragte Cäsar, als er neben dem Schwarzen herging. Unschlüssig, wohin er sich wenden sollte, ging MacDonald zu einer Rolltreppe, die nach oben führte.
    »Ja«, sagte er. »Leute vom Sicherheitsdienst. Irgendwie müssen sie etwas erfahren haben.«
    Hinter der Rolltreppe und von ihrer aufsteigenden Schräge überdacht, stand eine Bank, umgeben von künstlichem Buschwerk. MacDonald führte Cäsar an der Rolltreppe vorbei und setzte sich. Er zitterte vor Spannung und Erregung. »Cäsar, was du über die Menschen sagst, ist nicht wahr«, sagte er. »Es gibt welche ...«
    »Eine Handvoll!« knurrte Cäsar. »Aber die Mehrheit und alle diejenigen, auf die es ankommt, sind nicht gut. Sie werden sich nicht bessern, bis wir sie dazu zwingen. Und das können wir nicht, bis wir frei sind.«
    »Aber wie wollt ihr die Freiheit gewinnen, wenn Breck die Unterdrückung verschärft?«
    »Durch das einzige Mittel, das uns bleibt«, antwortete Cäsar. »Durch Rebellion.«
    MacDonald blickte ihm in die Augen und sah eine Leidenschaft darin brennen, die ihm Angst machte. Er dachte an die zunehmende Zahl der Meldungen über Ungehorsam und Aufsässigkeit. Und wie sich jetzt zeigte, war Cäsars scheinbare Folgsamkeit als Diener nichts als ein Täuschungsmanöver gewesen.
    »Laßt es sein«, sagte MacDonald nach einem nervösen Blick auf die Uhr. »Wenn du intelligent sein willst, mußt du begreifen, daß jeder Aufstandsversuch zum Scheitern verurteilt ist.«
    Cäsar zuckte gleichgültig die Schultern. »Vielleicht dieses Mal.«
    »Und das nächste Mal.«
    »Vielleicht.«
    MacDonald fühlte sich von einem Frösteln überlaufen. »Du meinst also, ihr werdet es immer wieder versuchen?«
    »Ohne Macht werden wir die Freiheit nicht erringen, Mr. MacDonald. Und wie anders könnten wir zu Macht kommen?« Nach einer Pause fügte er hinzu: »Sie sind freundlich und anständig gewesen. Sie sind einer der wenigen. Ich hoffe, daß Sie in alledem, was kommen muß, verschont bleiben werden.«
    »Verschont!« sagte MacDonald ärgerlich. »Weißt du, daß ich dich töten lassen kann?«
    »Wie mein Vater und meine Mutter

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