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Aufstand der Affen

Aufstand der Affen

Titel: Aufstand der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jakes
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bedeckten die Wände, und unter jedem Zähler bezeichnete ein beschriftetes kleines Schild die dazugehörige Installation. Nach aufmerksamen Studium der Abkürzungen kam er zu dem Schluß, daß mit T1 und T2 die beiden Tische gemeint sein mußten, auf denen Elektroschocks verabfolgt wurden. Er drehte die Sicherungen heraus, verließ den Raum und stahl sich zurück zur Treppe. Niemand begegnete ihm, als er die Treppe hinaufstieg und den Korridor zum Konditionierungsraum durchwanderte. Seine Uhr zeigte, daß zwölf Minuten vergangen waren, seit er den Raum verlassen hatte. Vielleicht waren seine Bemühungen zu spät gekommen. Immerhin hatte er getan, was er konnte, ohne offen Partei zu ergreifen. Am Eingang zum Amphitheater blieb er stehen, zögerte und lauschte, konnte aber keine deutlichen Geräusche hören. Gleich würde er wissen, ob er zu spät gekommen war. Er fühlte sich auf einmal deprimiert und erschöpft, und es kostete ihn Überwindung, die Tür zu öffnen und einzutreten.
     
    »Lebt er noch?« fragte Breck, als Dr. Chamberlain den angeschnallten Körper oberflächlich untersucht hatte.
    Chamberlain blickte auf, zuckte die Schultern. »Er lebt. Aber viel hat nicht gefehlt. Wenn Sie ihm weitere Fragen stellen wollen, müssen wir ihm eine Injektion geben.«
    Breck nickte, und Dr. Chamberlain verabreichte Cäsar eine Injektion in den linken Arm. Niemand im Raum sprach. Zwei Minuten vergingen, dann begann sich der Affe zu regen und zu stöhnen. Er öffnete die Augen und versuchte den Kopf zu bewegen.
    Breck beobachtete ihn fasziniert. »Fragen Sie ihn«, sagte er zu Kolp, »ob er bereit ist, Fragen zu beantworten.«
    Kolp trat an den Tisch und nickte Cäsar auffordernd zu. »Du hast den Gouverneur gehört«, sagte er.
    Cäsars ausdrucksloser Blick veränderte sich zu offenem Haß. Kolp packte den Kiefer des Schimpansen zwischen Daumen und Finger und wendete Druck an, bis Cäsar den Mund aufsperren mußte.
    »Antworte Gouverneur Breck!«
    »Nein«, krächzte Cäsar mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Kolp nickte zur Konsole. »Vielleicht noch ein wenig Überredung, Sir?«
    »Nein«, sagte Breck beinahe sanft. »Er kann nichts dafür, was er ist, oder wie er auf uns reagiert. Wissen Sie, wenn ich ihn so betrachte, dann ist es beinahe so, als betrachtete ich einen tödlichen Seuchenbazillus.« Nach einem letzten Blick, in dem sich Abscheu mit einer gewissen begrenzten Bewunderung vermischte, kehrte Jason Breck seinem Opfer den Rücken zu. Zu Kolp sagte er im Vorbeigehen: »Sie erledigen den Rest.«
    Als Breck zu den Sitzreihen ging, nahm Kolp ein Papier aus der Brieftasche und hielt es dem Direktor hin.
    »Doktor Chamberlain, als Vertreter des Staatssicherheitsdiensts habe ich die Autorität, die Eliminierung dieses Tieres anzuordnen, was hiermit geschieht.«
    Breck blickte zu Cäsar. Haß und Angst starrten aus den dunklen Augen.
    »Alles in Ordnung«, sagte Dr. Chamberlain und gab die Beglaubigung zurück. »Wollen Sie, daß es durch einen Stromstoß geschieht, oder soll ich ihm eine Injektion geben?«
    »Die Elektroden sind angeschlossen, nicht wahr? Also machen Sie es mit einem Stromstoß. Aber achten Sie darauf, daß er stark genug ist.«
    Chamberlain nickte und nahm an der Konsole Platz. Er stellte den Regler auf maximale Voltspannung ein, überprüfte Anschlüsse und Erdung und betätigte den Schalter.
    Im ersten Moment geschah nichts. Dann brach ein wilder Schrei von Cäsars verzerrten Lippen, und die Augen traten aus den Höhlen. Sein angeschnallter Körper spannte sich mit durchgedrücktem Rücken wie ein Bogen. Plötzlich verstummte der Schrei, und Cäsar fiel mit dumpfem Geräusch zurück auf den Tisch. Seine Augen zeigten das Weiße.
    Dr. Chamberlain beobachtete die Zeituhr der Konsole, und als der Zeiger die Zehn-Sekunden-Markierung überschritt, schaltete er aus. Ein Assistent ging zum Tisch, beugte sich über den Körper, zog ein Augenlid hoch und legte das Ohr an den offenstehenden Mund. Sekunden später richtete er sich auf.
    »Tot.«
    Breck stand auf und dankte Dr. Chamberlain, der sehr erleichtert aussah. Auch Kolp bekam einen kräftigen Händedruck.
    »Inspektor, ich bedanke mich noch einmal für Ihre ausgezeichnete Arbeit. Ich werde nicht versäumen, Ihrer vorgesetzten Stelle davon zu berichten.«
    Kolp lächelte. »Danke, Sir. Ich bedaure nur, daß Mr. MacDonald nicht bei uns geblieben ist.«
    Breck schlug ihm lachend auf die Schulter. »Sie sind ein kalter Bastard, Kolp. Aber darum leisten Sie

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