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Aufstand der Gerechten

Aufstand der Gerechten

Titel: Aufstand der Gerechten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McGilloway
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Polizist war.
    »Ach, Sie wissen schon. Genauso wie Ihre Frau wahrscheinlich.«
    Ich verkniff mir die Erwiderung, dass dies nicht unbedingt gut war.
    »Wir haben ein kleines Problem, Sir«, sagte McCready.
    Eine Sekunde lang dachte ich, er spräche noch immer über seine
bevorstehende Hochzeit, und ging nicht darauf ein.
    »Der Bericht der Rechtsmedizinerin«, murmelte er und sah sich kurz
um.
    »Gehen wir nach draußen«, schlug ich vor. Debbie sah mich finster
an, als sie sah, dass ich den Raum verließ, obwohl ich ihr bedeutete, ich wäre
gleich wieder da.
    »Was für ein Problem?«, fragte ich, sobald wir im Garten standen.
Der Regen war stärker geworden, er fiel nun wie eine Wand herab und überflutete
die Straße, prasselte auf die Dächer der Autos und prallte unter den
Straßenlaternen splitterartig vom Pflaster ab. Einer der Abflüsse auf der
anderen Straßenseite war bereits überflutet, und das Wasser strömte am
Bordstein entlang und gurgelte in den Abflüssen. Wir drückten uns dicht an die
Hauswand, wo der Dachvorsprung uns vor dem schlimmsten Regen abschirmte.
    »Die Rechtsmedizinerin hat den Todeszeitpunkt mit Samstagabend
angegeben«, erklärte McCready. »Ich war bei der Obduktion. Sie hat gesagt,
Peter sei irgendwann zwischen Samstagabend und Sonntagmorgen gestorben.«
    »Also kann er am Sonntagabend nicht Caroline die SMS
geschickt haben.«
    »Genau. Ich habe darüber nachgedacht. Ich hatte Murphy und Heaney
unter Druck gesetzt. Ich hatte sie gefragt, ob er getrunken hatte, und ihnen
gesagt, wenn wir ihn fänden – tot oder lebendig –, würde die Wahrheit
herauskommen. Und dann kommt diese SMS. Meinen Sie, einer der beiden hat versucht,
uns auf eine falsche Fährte zu locken?«
    Trotz der Klischees hatte McCready recht. Jemand hatte gewollt, dass
wir die Suche in Rossnowlagh abbrachen.
    »Ist sonst noch etwas dabei herausgekommen?«
    Er sah sich um, dann beugte er sich dicht zu mir. »Sie glaubt, er
hat sich umgebracht.«
    »Warum?«
    »An seinen Händen sind keine Verletzungen. Sie meinte, falls es ein
Unfall gewesen wäre, müssten da Risse oder Prellungen sein, weil er versucht
hätte, sich irgendwo festzuhalten. Sogar betrunken, sagte sie, würde er
versucht haben, sich festzuhalten. Sie meinte, seine Verletzungen passen eher
zu jemandem, der gesprungen ist, als zu jemandem, der gestürzt ist.«
    »Das ist reine Spekulation«, wandte ich ein.
    »Ist das nicht immer so bei der Rechtsmedizin?«, konterte McCready.
    »Vielleicht. Ehrlich gesagt, hat seine Mutter mir erzählt, er sei in
letzter Zeit depressiv gewesen. Sein Hausarzt hatte ihm Antidepressiva
verschrieben.« Es widerstrebte mir zwar, Carolines Vertrauen zu missbrauchen,
doch McCready hatte sich offensichtlich bei der Ermittlung zu Peters Tod sehr
eingesetzt. »Sie haben sich gestritten, bevor er ging. Sie hat gesagt, er sei
in letzter Zeit ziemlich aus dem Lot gewesen.«
    »Aber von einer Klippe zu springen – das ist doch ein bisschen
extrem.«
    Ich nickte, drückte die Zigarette aus und blies den letzten Rauch
nach oben in den Regen.
    »Soll ich die toxikologischen Untersuchungen abblasen? Die
Rechtsmedizinerin hat gesagt, sie würde sie so schnell wie möglich
veranlassen.«
    »Lassen Sie die ruhig machen. Aber ich denke, wir können davon
ausgehen, dass Peter Williams Selbstmord begangen hat, und es dabei belassen.«
    »Was ist mit der SMS? Einer der anderen Jungen muss sie
geschickt haben.«
    Ich nickte. »Aber weiß der Himmel, wieso. Vielleicht wollten sie Caroline
ein bisschen Hoffnung geben. Wer weiß schon, was im Kopf eines Teenagers
vorgeht?«
    »Wenn der toxikologische Bericht kommt, schicke ich Ihnen eine
Kopie, Sir«, sagte McCready und setzte die Mütze auf.
    Die Heimfahrt dauerte beinahe eine Stunde länger, als wir
geplant hatten. Die Straßen waren fast überall überflutet, besonders in der
Umgebung des Gap, wo das Wasser an kleineren Felsen den Hang hinablief und auf
den Seitenstreifen gespült wurde. Der Wagen reagierte empfindlich und
schlitterte sogar bei geringer Geschwindigkeit in Kurven auf die Straßenmitte
zu. Der Regen prasselte gegen die Windschutzscheibe, und wenn wir an Ampeln
hielten, trommelte er dumpf aufs Dach.
    Ein Westwind kam auf, und die Vorhersagen hatten für heute Nacht vor
Sturm gewarnt. Ich hatte meine Eltern angerufen und ihnen gesagt, dass wir
später kämen. Daraufhin hatten sie beschlossen, lieber über Nacht bei uns zu
bleiben, als die Heimfahrt in einem Sturm zu riskieren.
    Um

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